o9. Ich habe ein paar Bier getrunken...

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Das Bild oben musste ich einfach anheften, der Spruch passte so gut c: Ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ihr Votet fleißig :) x

Hab euch lieb, viel Spaß beim Lesen !:)x

All the love xx

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Harry

Die frühen Morgenstunden waren bereits angebrochen, als Harry torkelnd und sichtlich berauscht in der Wohngemeinschaft ankam. Er schlich sich - seines Erachtens sehr still - in das gemeinsame Zimmer, in dem Liam lesend, und im Licht seiner Nachttischlampe auf ihn gewartet hatte.

Harry riss die Tür unsanft auf, knallte sie ebenso lautstark zu und taumelte auf sein Bett zu. Liam zog beide Augenbrauen nach oben; er hatte in den vergangenen Stunden echte Sorgen ausgestanden und zusammen mit den Betreuern versucht, ihn zu erreichen - nicht einen einzigen Anruf hatte er entgegengenommen, genauso wenige Nachrichten beantwortet.

Er hatte mit allem gerechnet, auch mit dem Zustand, in dem er nun schwer atmend auf seinem Bett lag und sich den krampfenden Magen hielt. Liam wusste nicht, ob er ihn bemerkt hatte - selbst wenn dem so war, wusste er ganz genau, dass er nicht mehr in der Lage zu einem vernünftigem Gespräch war.

„Du stinkst wie eine Kneipe", bemerkte Liam und legte sein Buch zur Seite. „Wo zur Hölle warst du?"

„Ich habe ein paar Bier getrunken..."

Liam seufzte. „Das sehe ich."

„Mir ist so schlecht, Liam..."

Liam, der in weiser Voraussicht einen Eimer bereitgestellt hatte, stellte diesen an Harry's Bett und setzte sich neben ihn. „Du weißt, was dein Ausflug für Konsequenzen haben wird?"

Obwohl seine Feststellung mehr wie ein Frage geklungen hatte, fühlte Harry sich unfähig zu antworten. Seine Umgebung drehte sich in großen Kreisen, Übelkeit folterte seinen Körper und er war zu schwach, dem Gespräch mit Liam zu folgen.

„Musst du dich übergeben?"

Zwar gab er ihm keine wörtliche Antwort, begann aber wie auf's Stichwort zu würgen - als hätte Liam ihm den Befehl gegeben. Blitzschnell hielt er den Eimer bereit, half Harry, Selbigen zu treffen und strich ihm die wirren Locken aus dem Gesicht. „Gut so", sagte er, „Das Zeug muss raus."

Harry wimmerte, hoffte diese Schmerzen würden nachlassen. In seinem Zustand war er zu mehr nicht mehr fähig; noch nicht einmal dazu, Liam zu bitten, die Tür abzuschließen, sollten irgendwelche Betreuer auf die Idee kommen, nach ihm zu sehen.

Selbst das hätte ihm nicht viel genützt - das Zimmer hatte keinen Schlüssel. Und selbst wenn es einen hätte; in einer solch gefährlichen Situation könnten sie das Aufsperren erzwingen.

Liam seufzte tief. Der Ärger, den er vor Harry's Rückkehr noch verspürt hatte, war plötzlich verflogen - sein Denken war geprägt von Mitgefühl und der Frage, wie weit Harry noch sinken konnte. Gab es denn tatsächlich keine Möglichkeit, ihn abzufangen?

Dann fiel es ihm sein; das Methadon. Er kannte sich mit Opiaten nicht aus, er hatte in seinem gesamten Leben noch keine einzige Droge angerührt - aber durften Patienten im Substitutionsprogramm denn überhaupt Alkohol trinken?

Liam fuhr sich mit beiden Händen über das müde Gesicht. „Wie viel hast du denn getrunken?"

„Ich weiß es nicht", murmelte Harry in den Eimer hinein. Zwar hatte sein Magen sich für den Moment längst beruhigt, doch er schien nicht die Kraft zu haben, sich ordentlich hinzulegen.

Sempiternal (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt