Mein lieber Harry,
du wurdest heute, am zehnten Oktober, mit einer schweren Lungenentzündung und einem Septischen Schock in das St. Thomas Hospital in London eingeliefert und in ein künstliches Koma gelegt.
In diesem Tagebuch möchte ich alle Fort- und Rückschritte dokumentieren, die du währenddessen machst. Ich möchte dir erzählen, was deine Ärzte sagen, wer dich besucht hat und - was am wichtigsten ist - wie es dir geht. Ich möchte, dass du verstehst, was während dieser Zeit passiert ist, wenn du wieder aufwachst.
Denn ich kann und will mich nicht mit dem Gedanken befassen, du könntest nicht mehr aufwachen - weil ich eine Welt ohne dich nicht sehen will.
In Liebe,
Louis
Tag 1
Liam hat mich am Abend angerufen und mich gebeten, schnellstmöglich in das Wohnheim zu kommen, in dem du bis vor wenigen Monaten noch gelebt hast. Ich war mir unsicher, ob das eine gute Idee war, da wir uns seit einigen Tagen nicht mehr gesprochen hatten und ich noch immer wütend auf dich war. Vielleicht bist du noch immer überrascht darüber, dass ich bei dir bin und Liam's Anruf nicht einfach ignoriert habe.
Aber als Liam mir sagte, wie schlecht es dir geht, habe ich keinen Moment länger gezögert und mich auf den Weg gemacht - denn auch, wenn ich wütend auf dich war und vorerst Abstand gebraucht habe, bedeutet das nicht, dass ich dich nicht mehr liebe.
Ich glaube, du hast mich gar nicht richtig wahrgenommen. Du warst so neben dir, dass es dir sehr schwer fiel, deine Augen offen zu halten. Du warst sehr blass, und doch hast du geglüht, weil dein Fieber so hoch war.
Als ich dich in Liam's Armen liegen gesehen habe, hat mir das das Herz gebrochen. Du hast so gebrochen ausgesehen, so erschöpft, so krank. Ich hatte noch nie eine so große Angst um dich.
Alle Wut wegen der Betriebsfeier war verflogen.
Ein Krankenwagen hat dich ins Krankenhaus gebracht, wo der Arzt uns mitteilte, dass du einen Septischen Schock hast, der vermutlich durch eine schwere Lungenentzündung ausgelöst wurde. Deren Erreger sind wohl irgendwie in deine Blutbahn gelangt. Dein Blutdruck war sehr niedrig, du hattest einen Kreislaufzusammenbruch und beinahe alle deine Organe haben versagt. Man hat dich deshalb in ein künstliches Koma gelegt.
Niall, Liam und ein früherer Betreuer von dir sind auch hier.
Der Arzt sagt, er weiß noch nicht, wie lange dieses Koma dauern wird und ob du es überhaupt überleben wirst. Die Chancen stehen nicht gut, aber davon will ich nichts hören.
Ich bleibe die Nacht über bei dir im Krankenhaus und halte deine Hand. Immer wieder sage ich dir, dass ich an dich glaube und weiß, dass du das schaffen wirst.
Tag 2
Heute ist Samstag. Ich habe die ganze Nacht an deinem Bett gesessen und deine Hand gehalten. Du hast ziemlich viele Schläuche und Kabel an deinem Körper. Du erhältst Infusionen mit Narkosemitteln, um das künstliche Koma aufrecht zu erhalten. Herz und Kreislauf werden ständig überwacht. Immer wieder kommen Ärzte, um deine Werte zu überwachen oder Tests durchzuführen und in deinem Mund steckt ein Schlauch zur künstlichen Beatmung.
Es tut unglaublich weh, dich so zu sehen. Und trotz allem sehe ich dich gerne an - weil ich dich liebe.
Ich bin nicht mehr wütend. Durch diesen Zwischenfall ist mir bewusst geworden, dass das Leben manchmal schreckliche Dinge tut, und dass oft Dinge passieren, die weitaus schlimmer sind als ein ruinierter Ruf oder ein paar gestohlene Geldscheine.
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Sempiternal (Larry Stylinson)
Fanfiction»Sie erleben den Himmel. Sie erleben die Hölle. Sie sind noch Kinder, und haben ihre Zukunft schon verspielt.« Listen, Pläne, Termine - Louis Tomlinson hat alles im Griff. Das gilt zumindest für sein Berufsleben - er hat gute Aussichten auf eine Bef...