Harry
Die Zeit verging.
Rasend schnell.
Dann wieder quälend langsam.
Draußen regnete es noch immer.
Ein seltsamer Zustand der Ruhe hatte sein Inneres erfüllt.
Vermutlich, weil man ihn mehr als ausreichend sediert hatte.
An den Moment der Überdosis konnte er sich nicht mehr erinnern.
Dafür war der Moment des Aufwachens danach umso präsenter.
Dieses grelle Licht an der Decke, das seine Augen blendete.
Der stechende Schmerz, der ihm daraufhin zeigte, dass er noch immer am Leben war.
Verdammt.
Er hatte sich umgeblickt und realisiert, dass er sich im Krankenhaus befand.
Es hatte einige Minuten gedauert, bis er sich vollständig orientiert hatte.
Neben seinem Bett stand ein Arzt, der irgendein Medikament neu dosierte, das über einen Zugang in seinen Körper floss.
„Sie sind wach", hatte er nüchtern festgestellt und verständnislos den Kopf geschüttelt. „Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie fast gestorben wären."
Harry hatte nur die Augen verdreht. „Das war ja auch der Plan."
Er hatte geflucht, und den Arzt und alle Beteiligten beschimpft, weil man ihm das Leben gerettet hatte.Das Leben, das er eigentlich gar nicht mehr hatte haben wollen.
Ansonsten hätte er sich wohl kaum auf einer Bahnhofstoilette eingeschlossen und sich mit voller Absicht eine Überdosis in die Venen gejagt.
Tage vergingen.
Er sehnte sich nach der Betäubung des Heroins.
Jetzt musste er die Realität nüchtern aushalten.
Ohne eine Chance darauf, dass sich das irgendwie ändern ließ.
Er bekam Medikamente gegen die Entzugserscheinungen. Doch auch diese konnten nicht verhindern, dass sein Inneres regelrecht nach Heroin schrie.
Dann, an einem Freitagnachmittag, klopfte es plötzlich an der Tür seines Zimmers.
Verwundert hob er seinen Blick an.
Normalerweise klopften die Ärzte oder Krankenschwestern nicht, wenn sie in sein Zimmer kamen.
Sie öffneten die Tür einfach, und hatten ihn damit bereits mehrere Male zu Tode erschreckt.
Dann steckte Niall seinen Kopf durch die Tür, und auf Harry's Lippen legte sich automatisch ein leichtes Lächeln. „Was machst du denn hier?"
Niall betrat das Zimmer, ehe hinter ihm auch Liam und Louis das Zimmer betraten.
Das Lächeln verschwand von Harry's Lippen.
Sein Blick traf das Blau in Louis' Augen.
Er schluckte.
In ihm mischten sich tausend Fragen gleichzeitig, während er auf keine einzige die Antwort kannte.
Irritiert schüttelte er den Kopf und blinzelte.
War das ein Traum?
Einer der Sorte, die ihn ständig daran erinnerten, dass Louis nicht mehr bei ihm war?
Doch der Schmerz in seiner Brust war da.Er träumte nicht.
Niall war der erste, der seine Sprache wieder fand. „Was machst du nur für Sachen?"
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Sempiternal (Larry Stylinson)
Fanfiction»Sie erleben den Himmel. Sie erleben die Hölle. Sie sind noch Kinder, und haben ihre Zukunft schon verspielt.« Listen, Pläne, Termine - Louis Tomlinson hat alles im Griff. Das gilt zumindest für sein Berufsleben - er hat gute Aussichten auf eine Bef...