Harry
Während Harry all seine Kraft hatte aufwenden müssen, um überhaupt auf diese Station zu kommen, ohne dass seine Beine ihn im Stich ließen, schien der Rest seiner Mitmenschen damit überhaupt kein Problem zu haben - und das frustrierte ihn. Auch, wenn er ganz genau wusste, dass es völlig normal war, dass sein Körper noch Zeit brauchte.
Ein Betreuer mit schulterlangen, schwarzen Haaren kam auf sie zu und schüttelte zuerst Harry, und dann Louis die Hand. „Hallo, Harry. Schön, dass du bei uns bist - mein Name ist Arne und ich werde dir heute die Station zeigen."
Arne?
Was für ein seltsamer Name. Den hatte er noch nie gehört - auch der Akzent dieses jungen Mannes kam ihm sehr fremd vor. Er fragte sich, wo er wohl herkam.Aber das würde er wahrscheinlich noch früh genug erfahren.
Arne setzte sich in Bewegung und führte die beiden in ein Zimmer, welches am Ende eines Ganges lag, in dem alle Wände ausschließlich gelb gestrichen waren und hin und wieder Bilder ihr Erscheinungsbild zierten.
Bereitwillig hielt Arne den beiden die Tür auf.
Auch im Rauminneren waren alle Wände in Gelbtönen gehalten und alle Möbel waren aus Holz. Die Kanten aller Möbel waren ausnahmslos abgerundet und vor den Fenstern befanden sich schmale Gitter.
Selbst die Bettwäsche war - wie sollte es anders sein? - gelb.
Harry seufzte. In dem Raum standen zwei Betten. Dabei hatte er doch überhaupt keine Lust auf Gesellschaft. Er wollte seine Ruhe haben; schließlich war er hier, um Gesund zu werden, und nicht, um neue Freundschaften zu knüpfen. Schon gar nicht mit Leuten, die das selbe Problem hatten, wie er selbst.
Louis
Auch Louis sah sich genauestens in dem Raum um. Er ertappte sich dabei, wie er jedes Detail kritisch musterte - schließlich wollte er, dass es Harry hier gut ging und dass es ihm an nichts fehlte.
Dafür würde er alles tun. Er wollte, dass der wichtigste Mensch in seinem Leben wieder gesund wurde. Dass er in einer Umgebung heilen konnte, die ihm gut tat.
Allerdings konnte er sehen, dass Harry noch immer etwas unsicher war. Vermutlich war das normal, dachte Louis, immerhin sollte er die nächsten Monate in einer Suchtklinik verbringen. Vermutlich konnte sich jeder schönere Dinge vorstellen.
Arne erklärte Harry einige Dinge, während Louis den Koffer neben einem der beiden Betten abstellte.
„Die meisten Regeln erkläre sich eigentlich von selbst", meinte Arne, während er sich gegen den Schreibtisch lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Logischerweise ist der Konsum von allen illegalen Drogen und Alkohol, sowie Medikamenten, die nicht ausdrücklich von einem Arzt verordnet wurden, streng verboten. Solltest du beim Konsum von eben diesen Dingen erwischt werden, fliegst du raus. Hast du das verstanden?"
Louis' Blick wanderte zu Harry, der etwas überrascht von der harten Formulierung schien. Schließlich allerdings nickte er.
Harry
Er spürte, dass die Krücken ihn nicht mehr lange tragen konnten. Unaufgefordert auf das frisch gemachte Bett setzen wollte er sich allerdings auch nicht.
„Darf ich mich auf den Stuhl setzen?"
Arne lächelte ihn warm an. „Selbstverständlich", antwortete er und zog den Stuhl für Harry unter dem Schreibtisch hervor.
Während Harry die Krücken an den Tisch lehnte und sich auf den Stuhl setzte, sprach Arne weiter: „Rauchen darfst du selbstverständlich auf deinem Zimmer nicht. Du darfst lediglich in den dafür ausgewiesenen Bereichen oder im Patientengarten rauchen. Aber diese Dinge werde ich dir später noch bei einem ausführlicheren Rundgang zeigen."
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Sempiternal (Larry Stylinson)
Fanfiction»Sie erleben den Himmel. Sie erleben die Hölle. Sie sind noch Kinder, und haben ihre Zukunft schon verspielt.« Listen, Pläne, Termine - Louis Tomlinson hat alles im Griff. Das gilt zumindest für sein Berufsleben - er hat gute Aussichten auf eine Bef...