32. Aragorn

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Legolas pov

„Warum schickt König Thranduil euch zu mir?“ Der Streicher vor ihm und Miriel legte den Kopf verwirrt schief. Er hatte Schulterlanges braunes Haar, das relativ gepflegt aussah, seine Augen waren Himmelblau, mit einem leichten grau Stich, seine Haut gebräunt und einigen Stellen mit Erde und Matsch verschmiert. Seine schwarze Kleidung, ebenso wie der Mantel hatten wohl schon viele Zeiten gesehen in denen es ihnen besser ging. Er war ungefähr genauso groß wie Legolas selbst und ebenso muskulös.

Das Schwert in seiner Hand war das einzige an ihm, was wirklich wertvoll aussah. Was edel aussah. Ein Schwert, geschmiedet durch die feine Hand der Elben aus Bruchtal. Wo er auch herkam. Der eigentliche König Gondor' war bei Lord Elrond in Bruchtal aufgewachsen, hatte die Sprache der Elben gelernt, ihre Kampfkünste, hatte ihr Wissen vermittelt bekommen... Soviel wusste Legolas. Warum er schließlich als Streicher in die Wildnis gezogen war und nun so lebte, wie er lebte, verstand Legolas weniger.

Stattdessen kannte er jedoch das Gefühl dem ganzen royalen Kram einmal entkommen zu wollen. Fühlte sie doch gerade selbst genauso und war froh das sein Vater ihm dies gestatte.

„Ihr seid also Aragorn?“ Fragte Miriel, Legolas war froh das sie das Reden übernahm. Er war gerade noch völlig in seine Gedanken versunken gewesen und hatte den Streicher vor sich gemustert.

„Ihr scheint zu wissen wer ich bin, wer seid ihr?“ Die Himmelblauen Augen richteten sich auf Miriel. Skeptisch verengte diese ihr Auge und Legolas sah im Augenwinkel wie sie fragend zu ihm blickte.

Es überraschte ihn.

Wollte sie jetzt von ihm wissen ob sie Aragorn vertrauen konnte?

Woher sollte er dies denn wissen?

Schließlich nickte er ganz zaghaft, kaum merklich. Dennoch war er sich sicher das Aragorn es bemerkt hatte denn der Streicher studierte jede Regung in Legolas' Gesicht, das merkte Legolas sofort.

„Miriel.“ Meinte sie knapp.

„Nur Miriel? Warum schickt man euch zu mir?“ Er steckte zwar sein Schwert ein, aber skeptisch blieb er trotzdem. Um ihn zu beruhigen steckte auch Legolas seine Waffen weg, blickte dann tadelnd zu Miriel.

„Steck sie weg.“ Ermahnte er die schwarzhaarige seufzend die genervt die Augen verdrehte und dann zögerlich ihre Waffen sinken ließ. Legolas nickte zufrieden, dann sah er wieder zu Aragorn und erzählte diesem was sein Vater ihm nach der Schlacht der fünf Heere gesagt hatte. Aufmerksam hörte der Streicher zu, nickte dann zwischendurch immer mal wieder verstehend und schien am Ende von Legolas' Erzählung einige Sekunden nachzudenken.

Miriel unterbrach dies.

„Und jetzt ihr. Warum lebt der König Gondors...“ Sie musterte ihn kritisch. „So?“ Fragte sie zögerlich - schien einige Zeit nach dem richtigen Wort gesucht zu haben. Legolas hob ebenfalls fragend eine Augenbraue, er wollte die Nachdenkzeit des Streichers nicht stören, aber jetzt war die Frage auch schon ausgesprochen und auch er wollte es wirklich gern wissen. Es interessierte ihn.

„Ich bin kein König.“ Widersprach Aragorn Miriel brummend.

„Ihr seid Arathorns Sohn?“ Hinterfragt diese verwirrt.

Das Unwohlsein als Aragorn nickte war ihm quasi anzusehen, Legolas verstand das.

„Dann seid ihr auch der rechtmäßige König.“ Schlussfolgerte Miriel neugierig. Sachte tippte Legolas sie an der Schulter an, als sie zu ihm sah, schüttelte er leicht den Kopf.

„Vielleicht begleitet ihr mich einfach nach Bruchtal? Genau dort wollte ich nämlich gerade hin.“ Schlug der Streicher mit einem mal vor.

„Das klingt wundervoll.“ Stimmte Legolas prompt zu, sah wie Miriel ihr Auge verdrehte aber ignorierte dies gekonnt. Aragorn war das Ziel gewesen, er hatte ihn mit ihrer Hilfe gefunden, nun würde er ihn auch begleiten. Sein Vater hätte ihm diese Aufgabe ja nicht einfach so gegeben. „Das war nicht der Plan.“ Zischte sie ihm leise zu, als Aragorn vorn weg lief. Legolas seufzte leise.

„Ich bin dir dankbar für deine Hilfe.“ Sagte er ehrlich, dann seufzte er leise. „Das hier war mein Plan.“ Sagte er bedauernd. „Ich halte dich nicht auf, wenn es nicht deiner war.“

Eine Kälte die mich zusammen zucken ließ, trat in ihren Blick, dann schnaubte sie hasserfüllt.

„Gut zu wissen.“ Zischte sie kalt, beschleunigte dann ihre Schritte und lief, denn Blick stur gerade aus gerichtet, Aragorn nach - Richtung Bruchtal. Verwirrt blickte ich auf ihren Rücken, was war das denn jetzt? Was hatte sie von mir hören wollen?

„Miriel...“ Meinte ich leise und beschleunigte ebenfalls meine Schritte, so dass ich nun wieder neben ihr lief. Jedoch blickte die schwarzhaarige mich nicht einmal an und es verwirrte mich immer mehr. „Wenn ich etwas falsches gesagt habe...“ Fing ich zögerlich an, presste jedoch die Lippen wieder aufeinander als Miriel die Hand hob und mir zu verstehen gab das ich schweigen sollte.

„Lass es einfach gut sein, Legolas.“ Murmelte sie leise, blickte mich weiterhin nicht an und lief stur geradeaus weiter.

Wolfsmädchen || LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt