Legolas pov.
Miriel kniete noch immer zitternd am Boden, hatte sich dabei beide Hände fest gegen die Schläfen gepresst und ihr Auge geschlossen. Sie war bleich, noch bleicher als sonst und ihre Schreie waren in diesem Moment alles was beinahe in Dauerschleife in meinem Kopf wieder hallte.
Elrond tadelte Gandalf gerade dafür Wörter in der dunklen Sprache außgerechnet in Imladris gesprochen zu haben, doch Gandalf schien dies wenig zu interessieren.
Ich mochte den Zauberer, er war eigentlich ein guter Freund doch gerade verspürte ich eine tiefe Wut in mir, gegen den Grauen Zauberer.
Wut weil ich die Liebe meines Lebens auf die grausamste Weise hatte Schreien hören. Allen Elben setzte die dunkle Sprache schwer zu, doch Miriel hatte geschrien als hätte Gandalf sie gefoltert und ihr immernoch anhaltendes Zittern und unkontrolliertes Zucken dämmte meine Wut nicht, im Gegenteil.
Behutsam half ich ihr auf und schob sie auf ihren Platz zurück, wobei sie mehr vor mir herstolperte als richtig gehen zu können.
„Möchtest du bleiben?“ Wollte ich so leise wie ich konnte wissen, wohl wissend das gerade Miriel mich trotzdem hörte. Ein schwaches Nicken war meine Antwort.
„Bist du dir sicher? Miriel ich mache mir wirklich Sorgen um dich, du musst jetzt nicht taff sein.“ Wisperte ich leise und setzte mich neben sie, während ich ihre zitternde, blasse Hand ergriff die sehr zu meinem Missfallen auch noch eiskalt war. Doch Miriel war taff, von nichts ließ sie sich so leicht unterkriegen. Stattdessen lächelte sie mich nur liebevoll an und nickte entschlossen.
„Ich habe mich gleich wieder im Griff.“ Versicherte sie. Und auch wenn es mich wenig überzeugte, so beließ ich es doch dabei. Immerhin war Miriel erwachsen und durchaus in der Lage für sich selbst zu entscheiden, denn wenn ich eines gelernt hatte, in all den Jahren die wir nun schon zusammen waren, dann war es das Miriel es hasste Vorschriften zu bekommen. Egal von wem, sie war ein Freigeist der gern für sich selbst entschied und nur ihre eigenen Regeln beachtete.
„Es gibt nur eine Möglichkeit ...“ Kam Lord Elrond nun wieder auf das Eigenliche Thema zurück. Ein letztes Mal blickte ich skeptisch zu Miriel, die noch immer unnatürlich blass war, dann widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Lord von Bruchtal.
„Der Ring muss zerstört werden!“ Verkündete er fest entschlossen und mit todernster Stimme.
„Worauf warten wir dann noch?“ Rief der Zwerg, mit dem wirren roten Haar und Bart aus. Gimli, der Sohn von einem von Miriel' damaligen Reisegefährten. Ehe irgendwer reagieren konnte, war er aufgestanden, hatte seine Axt gepackt und damit auf den Ring geschlagen. Mit einem Knall zerbarste die Axt in tausend einzel Teile, der Zwerg keuchte auf, als sein Rücken mit dem Boden kollidierte.
Nur kurz sah ich ihn an, dann glitt mein Blick zurück zum Ring, doch dieses kleine goldene Ding, lag absolut unverändert da. Nicht mal einen Kratzer hatte er abbekommen.
„Der Ring kann nicht vernichtet werden, Gimli Gloins Sohn.“ Sagte Lord Elrond monoton und ließ seine blauen Augen über die Anwesenden Ratsmitglieder schweifen. „Zumindest von keiner Macht die wir hier besitzen.“ Fuhr er fort. „Tief in den Feuern des Schicksalsberges geschmiedet, kann er nur dort zerstört werden. Man muss ihn tief in die feurige Kluft Mordor' hinein tragen.“ Fügte der Lord von Bruchtal hinzu.
Das daraufhin wieder Boromir von Gondor die Stimme erhob, nervte mich ein wenig denn ich war mir beinahe sicher das er nichts sinnvolles zu diesem Thema beitragen würde.
Und damit sollte ich recht behalten, wie ich keinen Atemzug später erfahren sollte.
„Wir sollten ihn nicht zerstören! Wieso sollten wir ihn nicht einsetzten? Jahrelang hat mein Vater, der Truchsess von Gondor die Mächte von Mordor abgewehrt. Bei dem Blute unseres Volkes, eure Ländereien werden wir zu verteidigen wissen! Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes. Lasst sie uns gegen ihn verwenden!“ Rief er aus und ich merkte wie ich die Augen zu Schlitzen verengte.
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Wolfsmädchen || Legolas
FanfictionDie junge Míriel ist eine der zwei letzten Hautwechsler in ganz Mittelerde. Aus Angst hält sie sich etliche Jahre in Mittelerde versteckt und zieht keine Aufmerksamkeit auf sich, doch als ihr alter Freund Gandalf plötzlich vor ihr steht und sie um e...