Frohe Weihnachten euch meine Lieben! ❤️🎄
Miriel pov.
„Alles wird gut.“ Versuchte Legolas mich aufzumuntern und ich merkte wie der Elb hinter mir seine starken Arme um meine Taille legte. Seufzend umfasste ich das kalte Steingeländer des Balkon' der noch immer zu unseren Gästegemächern in Bruchtal gehörte. Gerade erst ging die Sonne auf, tauchte den Himmel mit ihren wärmenden Strahlen in einen goldenen Ton. Leicht lehnte ich mich gegen Legolas, woraufhin dieser sofort sein Kinn auf meinen Kopf stützte.
„Wie viel Zufall kann es sein, dass dein Vater uns wegen der wachsenden Bedrohung zu sich ruft und nur zwei Tage später einen Brief bekommt in dem wir zum Ringrat nach Imladris gerufen werden, weil der Eine gefunden wurde?“ Wollte ich ironisch wissen und hob eine Augenbraue, auch wenn Legolas es nicht sehen konnte.
„Und dann hatte auch noch Bilbo ihn! Die ganze Zeit!“ Zischte ich aufgebracht. „Und jetzt hat ihn Frodo.“ Murmelte Legolas und ich schnaubte, während ich an den schwarzhaarigen Hobbit zurück dachte. Zwei Mal hatte ich Bilbo' Neffen schon gesehen. Frodo war freundlich, etwas tollpatschig und hatte ein sehr großes Herz. Außgerechnet er brachte nun den schlimmsten Gegenstand der Welt nach Imladris.
„Sei nicht so streng mit dir.“ Legolas hauchte mir einen Kuss auf den Hinterkopf.
„Niemand hat gemerkt das Bilbo ihn hat.“ Fügte er hinzu und ich seufzte und wirbelte in seinen Armen herum.
„Genau das ist es! Nicht wir, nicht Gandalf. Niemand! Keiner hat es bemerkt, wir haben alle nur zusehen können wie Sauron sich weiter ausbreitet. Wie Dörfer aussterben, Völker sich verstecken und ganze Familien ermordet werden. Dein Zuhause ist ein einziges Chaos, Beorn musste sich zurück ziehen, nirgends ist es sicher.“ Teilte ich aufgebracht meine Gedanken mit Legolas. Aufmerksam hörte der Prinz des in Dunkelheit untergegangenen Waldlandreiches mir zu, dann nickte er stumm. Ich ließ die Schultern hängen während ich ihn ansah, fast sechzig Jahre lang waren wir durch Mittelerde gereißt und hatten gegen die wachsende Dunkelheit von Sauron gekämpft. Ohne Erfolg. Jetzt war auch noch der Eine gefunden.
„Es wird Krieg geben.“ Hauchte ich leise und merkte, wie sich mein Herz zusammen zog.
„Bei dem letzten Krieg um diesen Ring ... Starb mein ganzes Volk. Es sind nur noch Beorn und ich.“ Murmelte ich bedrückt und verschränkte die Arme vor der Brust, als könnten sie mich vor irgendetwas schützen. Mit einmal fühlte es sich an, als fraß eine dunkle Kälte sich tief in meine Glieder.
Was war nur los mit mir?
„Ich verstehe das du Angst hast.“ Einfühlsam trat Legolas wieder einen Schritt näher.
„Aber ich lasse nicht zu das dir etwas passiert.“
Panisch schüttelte ich den Kopf hin und her. Er verstand es nicht, er verstand nicht diese Angst die sich mit der Nachricht über den Einen tief in meine Knochen gefressen hatte und nun nicht mehr verschwand. Ich kannte Geschichten von Beorn.
Geschichten die anderen das Blut in den Adern gefrieren lassen würden.
Wahre Geschichten über den grausamen Tod meines Volkes!
„Versprich mir nichts, dass du nicht halten kannst Legolas!“ Forderte ich ihn zischend auf. Daraufhin öffnete Legolas die Lippen, doch statt das er sprach, fuhren wir beide erschrocken zusammen als es plötzlich heftig gegen unsere Tür klopfte.
Legolas seufzte und verdrehte die Augen, während er sich von mir abwandte und nun auf die Tür zu lief.
„Wer ist da?“ Wollte er, nur wenige Schritte von der edel verzierten Tür entfernt.
„Deine Lieblingszwillinge!“ Kam die fröhliche Antwort durch die Tür, woraufhin Legolas diese öffnete. Elladan und Elrohir standen davor, am heutigen Tage so exakt gleich gekleidet das es mir zuerst schwer fiel zu entschlüsseln wer, wer von ihnen war. Aber ich kannte die Zwillinge schon seit einer Ewigkeit, ich wusste wie ich sie unterscheiden konnte.
Auch wenn es nur wenige Zentimeter waren, die Elladan' dunkles Haar länger als das seines Bruders war. Und nur ein einziger hellblauer Fleck mehr in Elrohir' linkem Auge.
„Arwen hat den Hobbit von Aragorn entgegen genommen, sie hat ihn hier her gebracht.“ Berichtete Elladan. Elrohir neben ihm, nickte kräftig. „Fradi oder Frodi? Egal.“ Er machte eine weg werfende Handbewegung. „Er ist hier und hat den Ring dabei, aber die Nazgul haben ihn schwer verletzt.“
Schockiert riss ich die Augen auf, bevor ich wie vom Blitz getroffen auf die Zwillinge zustürmte.
„Frodo ist verletzt?“ Wollte ich wissen. Obwohl es eher eine eigene Feststellung war, die dadurch kam das ich die Worte wiederholt hatte.
„Oh bei den Valar das würde Bilbo nicht verkraften.“ Ich drängte mich eilig an den Zwillingen vorbei, dann eilte ich denn Gang entlang zu den Krankenzimmern von Imladris. Ohne nachzudenken stieß ich die Tür auf und stürzte in das riesige Behandlungszimmer. Elrond' Stimme drang an meine Ohren, doch die Worte die er in dauerhafter Wiederholung murmelte verstand ich nicht, Elbische Heilkunst. Zumindest ging ich davon aus das es dies war, doch damit kannte ich mich nicht aus.
Wie erwartet lag auf der Liege vor ihm Frodo. Der dunkelhaarige Hobbit mit den dicht beharrten Füßen, war bleich im Gesicht und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Ein dicker Schweißfilm lag auf seiner Stirn und er warf sich immer wieder hin und her, während er unverständliche Worte murmelte. Arwen saß an seiner Seite und hielt liebevoll seine Hand, wo Frodo verletzt war konnte ich nicht sehen denn die beiden Elben vom Hochadel Imladris' versperrten mir die Sicht auf den kleinen Körper.Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe und blieb stehen.
Was hatte ich auch gedacht was ich hier tun sollte?
Was dachte ich gerade überhaupt?
Ich fühlte mich plötzlich völlig neben der Spur.
Die ganze Sache mit dem Einen nahm mich viel zu sehr mit, verwandelte dabei meine Gedanken in ein einziges Chaos über das ich keine Kontrolle mehr hatte.
Angst saß fest in meinem Körper und das unwohle Gefühl durch die wachsende Dunkelheit, das die Natur zerstörte mit der ich so eng verbunden war, machte es nicht besser.Ich schluckte schwer. Irgendetwas stimmte mit mir nicht mehr.
„Komm.“ Eine Hand schloss sich sanft um mein Handgelenk, dann wurde ich rückwärts aus dem Raum gezogen und ich ließ es auch Kraftlos geschehen als Legolas' vertrauter Duft mir in die Nase stieg. Augenblicklich merkte ich wie ich mich beruhigte.
Immerhin war er hier.
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Wolfsmädchen || Legolas
FanfictionDie junge Míriel ist eine der zwei letzten Hautwechsler in ganz Mittelerde. Aus Angst hält sie sich etliche Jahre in Mittelerde versteckt und zieht keine Aufmerksamkeit auf sich, doch als ihr alter Freund Gandalf plötzlich vor ihr steht und sie um e...