35. Gänseblümchen

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Míriel pov.

Entspannt hatte ich mich in das saftig grüne Gras von einem von Bruchtals Gärten gelegt, ließ die Sonne meinen Körper wärmen, während ich mit geschlossenen Augen den friedlichen Geräuschen lauschte, die ein einnehmender Teil von Bruchtal waren.

Ich konnte das Rauschen eines Wasserfalls vernehmen, doch vielleicht waren es auch mehrere, denn Bruchtal war voll von türkis-blauen Flüssen, Lagunen, Seen, Bächen und Wasserfällen. Außerdem schien irgendwer nicht allzu weit entfernt sanfte Töne auf einer Harfe zu spielen. Ich hörte die Pferde schnauben, die um die nächste Ecke auf ihren Koppeln standen und das Wetter ebenso sehr genossen wie ich.

Es war unsagbar schön mal wieder an einem Ort zu sein, wo man seine Ruhe hatte. Wo all die Dunkelheit noch nicht heimisch war. Wo ich mich tatsächlich... sicher fühlte. Leise seufzte ich auf, als ich das Ziehen in meinem Herzen wahrnahm. Erst die Reise mit den Zwergen, Gandalf und Bilbo hatte mir gezeigt wonach ich mich wirklich sehnte.

Zuhause.

Sei es an einem Ort wie diesen, oder bei Leuten wie den Zwergen oder Bilbo.

Es war nicht allzu lange her, dass ich mich von Bilbo verabschiedet hatte. Der Abschied von den Zwergen lag hingegen schon mehrere Monate zurück.

So verrückt es auch war... ich spielte doch tatsächlich jetzt schon mit dem Gedanken sie wieder zu besuchen.

Weil mir warm ums Herz wurde, während ich an sie dachte.

Ebenso wie es schmerzvoll zog, weil sie nicht hier waren.

Weil ich sie vermisste!

Ich!

Von mir selbst völlig verstört, verzog ich die Lippen zu einem Grinsen und schüttelte leicht den Kopf. Was war nur aus mir geworden? Diese Reise hatte wirklich alles verändert.

Als ich plötzlich Schritte vernahm runzelte ich erst die Stirn leicht, bevor ich einmal tief einatmete. Beruhigt atmete ich wieder aus, als ich den bekannten Duft wahrnahm, der hier nun ebenfalls in der Luft haftete.

„Woran denkst du? Das du so grinsen musst..."

„An die Zwerge." Gestand ich ehrlich und öffnete mein Auge leicht. Über Legolas' Gesicht huschte ein Schatten, doch ich ignorierte dies gekonnt. Er würde wahrscheinlich niemals in seinem Leben einen Zwerg mögen. Doch damit konnte ich gut leben. „Und Bilbo." Fügte ich ehrlich hinzu, woraufhin er eine Augenbraue in die Höhe zog und mich verwirrt anblickte. Seufzend verdrehte ich mein Auge, doch das Grinsen wollte trotzdem nicht von meinen Lippen weichen. Mit leichtem Schwung rollte ich mich auf den Bauch, stützte mein Kinn auf meiner Hand ab und blickte hinauf in die Eisblauen Augen des Elbenprinzen.

„Denn Hobbit der es geschafft hat euren ach so tapferen Kriegerin die Schlüssel zu klauen." Sagte ich neckend und grinste ihn herausfordernd an. Legolas verdrehte die Augen, doch auch seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen. „Eldron schwört noch immer niemanden gesehen zu haben!" Verteidigte er sein Volk. Spöttisch grinste ich und murmelte ein verständliches: „Jaja."

Der Prinz neben mir verdrehte nur erneut die Augen.

„Elladan und Elrohir haben uns doch zu ihrem Geburtstag eingeladen..." Sagte er nachdenklich, während er ein Gänseblümchen pflückte, das bis eben zwischen uns in der Wiese gewachsen war. Mit angestrengtem Blick drehte Legolas die weiße Blume zwischen seinen Fingern hin und her, während ich neugierig darauf wartete das er seinen Satz beendete und mir verriet, was er von mir wollte. Und was es mit dem Geburtstag der Zwillinge in drei Tagen zu tun hatte, zu dem diese uns eingeladen hatten. Natürlich mit den Worten: „Ein Nein akzeptieren wir sowieso nicht, also rechnen wir mit euch", ein typischer Satz der Zwillinge eben.

„Es ist uns ja gestattet mit einer... naja... einer Begleitung zu kommen." Redete Legolas weiter und ich sah, wie der Elb sich am Ende seines Satzes auf die Unterlippe biss, dabei starrte er weiterhin angestrengt die Blume zwischen seinen Fingern an. Grinsend legte ich den Kopf schief. „Hast du etwa jemanden?" Wollte ich neugierig wissen. Legolas schmunzelte, doch es erreichte seine Augen nicht, dann drehte er sich plötzlich mir zu.

„Das kommt ganz darauf an..." Sagte er und hielt mir mit einem Mal die Blume vor die Nase. Mein Herz pochte plötzlich schneller in meiner Brust und ich merkte, wie mir der Mund aufklappte.

Tat er, was ich dachte, dass er tat?

Würde er wirklich...?

Meine Frage wurde je beantwortet, als Legolas sich kurz räusperte und dann weitersprach.

„Würdest du mich den begleiten?" Er lächelte leicht und dennoch sah ich wie sich Unsicherheit in seinen Augen wieder spiegelte. „Juwel-Mädchen?" Fügte er hinzu und der hoffnungsvolle Ton in seiner Stimme, ließ das Herz in meiner Brust plötzlich schmelzen.

Ungläubig starrte ich ihn an, dann konnte ich einfach nicht anders.

Während meine Lippen sich zu einem strahlenden Lächeln verzogen, sprang ich auf und warf die Arme um den Hals des überraschten Prinzen.

„Bekomme ich so ein richtiges Prinzessinnen Kleid?" Wisperte ich fragend, während ich ihn fest umarmte. Legolas' Brust vibrierte als er anfing zu lachen, dann legten sich seine Arme plötzlich ebenfalls um mich und er erwiderte sachte meine Umarmung.

So viel zu Elben mögen keinen Körperkontakt... jaja.

„Alles was du willst!" Versprach er wispernd und wenn es denn möglich war, lächelte ich noch mehr, als ich hörte, wie glücklich er klang.

Ob ich verliebt in die beiden bin!? Yesss 😩

Wolfsmädchen || LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt