24. Flucht

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Míriel pov.

Hektisch blickte ich mich um, versuchte zwischen den ganzen flüchtenden Leuten die Zwerge zu erblicken, doch es schien mir beinahe wie ein Ding der Unmöglichkeit. Ebenso wie meine anderen Sinne zu benutzen, denn es stank viel zu sehr nach Rauch und Feuer, ebenso wie es viel zu laut war, um etwas zu hören.

„Bofur!" Versuchte ich nun mein Glück und rannte weiter über die rutschigen Stege, musste dabei immer wieder aufpassen das niemand in mich hereinrannte. „Kili! Fili!" Brüllte ich verzweifelt weiter, musste plötzlich husten und merkte, wie meine Augen anfingen von dem Rauch des Drachenfeuers zu brennen. „Oin!" Rief ich hustend nach dem schwerhörigen Zwerg. Der Rauch brannte in meinen Lungen, trieb mir immer mehr Tränen in die Augen und versperrte mir jegliche Sicht. Außerdem war mir so unfassbar heiß, meine Klamotten klebten schweißnass an meinem Körper.

Unschlüssig starrte ich einige Sekunden in die heißen Flammen, die sich nur wenige Meter vor mir befanden, dann drehte ich mich um und rannte los. Endlich raus aus der Stadt. Mit der Hoffnung das die Zwerge es schon geschafft hatten zu fliehen und in Sicherheit waren, denn nun konnte ich nichts mehr für sie tun, ohne zu riskieren das ich selbst in den elendig heißen Drachenflammen verbrannte.

Wieder hustete ich, blickte mich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch vor mir schien der Steg schon so morsch zu sein das er immer wieder eingebrochen war. Ob er nun auch noch mein Gewicht sicher tragen würde? Ich zweifelte daran. Also holte ich einmal tief Luft, sofern das möglich war mit dem ganzen Rauch, dann sprang ich in das eiskalte, dreckige Wasser direkt neben mir. Holz brach immer wieder laut klatschend ins Wasser und ich musste aufpassen das mich nichts davon traf, während ich merkte, wie über mir die Wasseroberfläche heiß wurde.

Als ich merkte, wie mir langsam die Luft knapp wurde, wandte ich meinen Blick nach oben, musste jedoch entsetzt feststellen das ich mich genau unter einer Brücke befand, die schon vollständig in Flammen stand. Trotz der knappen Luft beeilte ich mich weiter zu schwimmen, tauchte noch etwas tiefer in dem eisigen Wasser ab, aus Sorge, wenn sie einbrach, würde die Brücke direkt auf mich fallen. Einige Meter weiter, traute ich mich dann endlich vorsichtig an die Oberfläche des dreckigen Seewassers, schnappte hustend nach neuer Luft, bevor ich wieder abtauchte und weiter schwamm.

~

Hustend kroch ich über das sandige Ufer. Sofort klebte der Sand sich an meinen nassen, an meinem zitternden Körper klebenden Klamotten fest und ließ mich aussehen wie ein paniertes Schnitzel. Während ich tief die frische, eisigkalte Luft in meine Lungen sog, brach ich erschöpft zusammen und blieb müde in dem feuchten Sand liegen.

„Ich habe sie!" Hörte ich irgendwen laut rufen, als ich realisierte zu wem die Stimme gehörte, riss ich eilig die Augen auf und blickte direkt hoch in die strahlenden Augen von Oin. „Oin." Stieß ich erleichtert aus, stützte mich auf meine Ellenbogen und rappelte mich langsam auf. „Geht es den anderen auch gut?" Erkundigte ich mich besorgt, merkte wie mir ein Stein vom Herzen fiel als Oin nun leicht nickte. „Sind alle da." Meinte er und deutete auf Bofur und Fili die gerade ebenfalls auf uns zuliefen. „Wo ist Kili?" Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, während ich nun endgültig aufstand und hoffnungslos versuchte etwas Sand von meinem Körper zu bekommen.

Fili seufzte theatralisch auf.

„Der verabschiedet sich von der Elbe." Sagte er und deutete mit ausgestrecktem Arm auf seinen Bruder. Der dunkelhaarige Zwerg stand vor Tauriel und legte ihr irgendetwas in die Hand, was die Elbe gerührt betrachtete. Fast hätte ich die Augen verdreht. War sie wirklich so dumm? Warum verliebte sie sich in einen Zwerg? Sie war eine Elbe, erwiderte er ihre Liebe nicht oder starb er, starb sie an einem gebrochenen Herzen. Und sie war nun mal eben unsterblich, wo er nur ein Zwerg war. Zwar einer von dreizehn die ich inzwischen sehr gern gewonnen hatte, aber eben doch nur ein Zwerg.

„Wir sollten uns ein Boot suchen." Schlug Bofur vor und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Mit gerunzelter Stirn wandte ich meinen Blick dem Zwerg zu. „Wieso?" „Naja..." Fili zuckte die Schultern und sah über die ganzen klitschnassen, geflüchteten Menschen der Seestadt, die sich am Ufer um den einen Mann scharten, der anscheinend den Drachen erlegt hatte – was ich nicht wirklich mitbekommen hatte, da ich mich auf das Schwimmen konzentriert hatte. Viele von ihnen eilten herum und halfen verletzte, andere suchten Lebensmittel zwischen den Trümmern und so leid mir das für sie tat, ich verstand nun, was Bofur mit seinem Boot vorhatte, und hielt es tatsächlich auf für die beste Idee. Hier konnten wir fünf nicht wirklich helfen.

„Verstehe. Mit was seid ihr hierhergekommen?" Neugierig sah ich die drei Zwerge an, deren Gesichter plötzlich anfingen zu strahlen. „Mit einem Boot!" Rief Bofur begeistert aus und lief los, schmunzelnd folgte ich ihm und auch Oin und Fili schlossen sich uns an.

„Kili!" Rief der blonde seinen Bruder, als wir bei dem Boot ankamen. Erschrocken wirbelte der braunhaarige Zwerg zu uns herum und hob eine Augenbraue. „Wir brechen auf." Rief Bofur strahlend, Kilis Seufzen hörte ich bis hier her, dann drehte der Zwerg sich noch einmal zu seiner rothaarigen Elbe um, verabschiedete sich und trottete auf uns zu. Traurig sah Tauriel ihm nach, doch Legolas der plötzlich auf einem weißen Pferd hinter ihr auftauchte lenkte schnell ihre Aufmerksamkeit auf sich. Leicht musste ich grinsen als ich den Elben erblickte. Er hatte also wirklich auf sich aufgepasst.

„Also auf geht's zum Erebor!" Rief ich motivierend aus und warf Kili ein aufmunterndes Lächeln zu. „Freut mich das es dir wieder gut geht." Sagte ich ehrlich. Leicht lächelte der Zwerg und musterte mich. „Freut mich das du noch am Leben bist." Sagte er und ich musste leicht grinsen. „Tja, mich werdet ihr so schnell nicht mehr los." Teilte ich ihm amüsiert mit, zuckte die Schultern und kletterte dann in das wackelnde Boot. Auffordernd blickte ich die Zwerge an, die verdutzt auf mich sahen.

„Na los. Schieben Jungs, ich bin nass genug." Forderte ich sie auf, woraufhin Kili und Fili grinsend die Köpfe schüttelten und das Boot anpackten. Schnell kletterten Bofur und Oin zu mir ins Innere, dann schoben Kili und Fili auch schon los. Kaum schwamm das Boot, zogen Bofur und Oin die beiden Brüder ebenfalls herein, nahmen dann die Paddel in die Hand und paddelten los.

„Auf zum Erebor..." Sagte Fili stolz und blickte an mir vorbei, auf den großen Berg zu hinter dem gerade die Sonne aufging und sich in gold-gelbem Licht um den riesigen Berg herum quetschte. „Auf nach Hause!" Sagte Kili und lächelte triumphierend.

Leicht musste auch ich lächeln, während der kalte Wind mit meinen Haaren spielte, betrachtete ich nachdenklich den Berg. So viele Monate der Reise und nun hatten wir es geschafft? Es fühlte sich fast unreal an, dennoch überwog die Freude meinem Gefühl von Misstrauen, denn ich freute mich wirklich darauf diesen berühmten Berg nun auch mal von innen zu sehen. Zu sehen, ob sich diese ganze Reise für mich gelohnt hatte. Obwohl ich eigentlich schon davon überzeugt war, dass sie dies hatte denn mit den Zwergen und Bilbo hatte ich, meiner Meinung nach, das erste Mal seit Jahrzehnten wieder wirkliche Freunde gewonnen auf die man zählen konnte wenn es darauf ankam. Zumindest hatte ich dies so im Gefühl.

Eigentlich... Hatte ich mir ja vorgenommen immer Sonntags zu updaten... 😐 Fragt mich nicht wieso ich es jetzt nicht mehr schaffe dran zu denken 😢😩

Ich hoffe natürlich euch hat das Kapitel trotzdem gefallen und nun wünsche ich euch eine gute Nacht! ❤️

Wolfsmädchen || LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt