56. Geteilte Gemeinschaft

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Míriel pov.

Das Gefühl wieder als Wolf durch den Wald streifen zu können, war das schönste das ich seit Wochen gefühlt hatte. Ich roch den Wald, spürte die nachgebende Erde unter meinen Pfoten, ich konnte die Tiere hören, das Rascheln der Blätter, das Rauschen des Flusses. Ich konnte mich für einen winzigen Augenblick dieser Reise vollkommen auf mich konzentrieren.

Doch das Wissen Aragorns Sorge, was die Gefahr betraf, war gerechtfertigt, schmälerte diese Freude ein klein wenig. Ich wusste nicht, was die Gefahr war, denn es roch nicht ausschließlich nach einem Ork und ich wusste auch nicht, wo die Gefahr war. Alle Gerüche um mich herum waren zu intensiv, um mich auf dieses einzelne zu konzentrieren. Wenn ich mich nicht bewegte, konnte ich den Boden unter meinen Pfoten vibrieren spüren, ein Anzeichen auf schwere Schritte, vieler Lebewesen ganz in der Nähe. Doch mir kam es unmöglich vor, herauszufinden aus welcher Richtung sie kamen.

Ich war gerade dabei wieder umzudrehen um Aragorn über alles, was ich heraus gefunden hatte zu informieren, da spürte ich das altbekannte Pochen in meinem Kopf. Immerhin begleitete es mich schon seit Beginn dieser Reise ... einzig und allein, als ich vom Rest der Gemeinschaft vor Moria getrennt worden war, hatte es aufgehört. In Lothlorien hatte ich dann erneut damit gelernt zu leben ... doch bisher war es auch nie zuvor so stark gewesen!

Ich hörte wie ich selbst aufwinselte, je stärker es wurde.

Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, Ins Dunkle zu treiben und ewig zu binden. Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Einen Moment verspannte mein ganzer Körper vor Schmerz, dann spürte ich plötzlich die feuchte Erde unter meinen Händen. Verwirrt blinzelte ich und blickte mich um. Die Gerüche um mich herum waren weniger intensiv geworden, ich hörte auch das Rauschen des Flusses nicht mehr ... verwirrt richtete ich mich auf. Dem Drang vor lauter Kopfschmerzen meine Augen zuzukneifen entkam ich nur schwer. Taumelnd blickte ich an mir herunter ...

Meine Waffen waren alle an ihrem Platz, meine Hände und meine Kleidung voller Erde und ... Ich riss die Augen auf, was das Pochen in meinem Kopf nicht angenehmer machte. Ich hatte mich zurück verwandelt!

Die Konzentration wieder zu finden, um es rückgängig zu machen, fiel mir unter dem höllischen Schmerz in meinem Kopf mehr als nur schwer. Noch während ich mich verwandelte, wurde mir jedoch plötzlich auch klar wieso überhaupt ...

Frodo hatte ihn auf. Er trug den Ring an seinem Finger. Den Einen.

Und das bedeutete er war in großer Gefahr, denn sie würden kommen. Der Ring rief sie und die Ringgeister folgten seinem Ruf auch, wo immer sie auch hin mussten ...

So schnell mich meine vier Pfoten trugen rannte ich durch den Wald, der bösartige Geruch der Orks wurde dabei immer penetranter in meiner Nase. Je mehr ich dem Geruch folgte, desto stärker wurde das Pochen in meinem Kopf. Es vermischte sich mit dem grausamen, leisen Flüstern des Rings und ließ mich kaum noch einen klaren Gedanken fassen, während ich blind vor Schmerz meine Zähne im Fleisch des ersten Orks versenkte der mir in die Quere kam. Brüllend fiel sein massiger Körper zu Boden, riss mich dabei mit sich. Schnell löste ich meine Zähne aus ihm, rollte mich über den Boden und sprang anschließend wieder auf. Ein halbherziger Biss in seine Kehle reichte um sein jämmerliches Leben zu beenden.

Das Herz schlug mir schmerzvoll gegen den Brustkorb. Das Kampfgeschrei und die aufeinander klirrenden Klingen um mich herum wurden stärker. Jedoch hatte zu meiner großen Erleichterung das Pochen in meinem Kopf nachgelassen. Ob das nun etwas gutes für Frodo war, war mir jedoch unklar.

„Miriel hinter dir!“ Drang die vertraute Stimme von Aragorn an meine feinen Ohren. Ohne zu zögern verwandelte ich mich zurück, drehte mich schwungvoll um und riss gleichzeitig meinen Dolch aus meinem Gürtel. Mit einem Ekelerregenden Geräusch versank die silberne Klinge zwischen den dunklen Orkaugen. Ein Grunzen entwich ihm noch, doch als ich schließlich meine Klinge zurück aus seinem Fleisch zog fiel er in sich zusammen wie eine leblose Puppe.

Die Zeit ihn lange anzusehen hatte ich nicht, dass wusste ich und so wirbelte ich herum und kämpfte Seite an Seite mit Aragorn gegen etliche weitere der übergroßen Orks, von denen jeder einen weißen Handabdruck auf dem Kopf oder der Rüstung trug.

„Sarumans Zeichen. Das ist seine ...“ Fing Aragorn an, unterbrach sich selbst als er einen weiteren Ork köpfte und redete weiter, kaum war dieser tot: „... Eigene Armee Orks wie es scheint.“

Ich gab einen zustimmend Laut von mir, dann drang ein leises Rascheln an meine Ohren und ehe ich mich versah kämpften auch Legolas und Gimli an unserer Seite gegen unsere grausamen Feinde der Dunkelheit.

Das nächste was mich aus dem Kampf riss, war der tiefe Ton des Horn Gondors. Mehrmals hintereinander wurde es geblassen und überdeckte damit sogar Zeitweise das laute Kampfgeschrei und die Todesgeräusche der Orks.

Wir alle fuhren herum.

Schließlich entschieden wir jedoch einstimmig das Aragorn der war, der Boromirs Ruf folgen sollte. Wir anderen beschäftigten uns weiterhin damit die hier anwesenden Orks weiter aufzuhalten.

Gimli, Legolas und ich kämpften als überraschend eingespieltes Team, was es nur wenigen Orks ermöglichte an uns vorbei zu kommen.

Als schließlich keine neuen Feinde mehr kamen, ließ ich meinen Blick nur einen kurzen Moment über das schwarze Leichenmeer um uns herum gleiten. Lothloriens reiner Boden war getränkt mit schwarzem Blut.

Doch dieser furchtbaren Tatsache konnte ich nun keine weitere Aufmerksamkeit schenken, während ich mich beeilte Gimli und Legolas nachzukommen, die schon vor mir los gerannt waren. In die selbe Richtung in die auch Aragorn verschwunden war. Nur eine kurze Strecke war es, dann liefen wir einen kleinen Hügel hoch und ... erstarrten alle gleichzeitig.

Mit offenem Mund und voller Unglauben starrte ich auf das Meer aus Leichen am Boden um die beiden Menschen herum. Boromir lag flach am Boden, drei Pfeile ragten aus dem Körper des langsam sterbenden Menschen. Aragorn kniete neben dem Krieger aus Gondor, hielt seine Hand und sprach ihm ruhig zu. Ebenso wissend wie wir das es die letzten Atemzüge wären die Boromir je tat.

Ablenkung suchend ließ ich meinen Blick durch den Wald gleiten, bis es schließlich so weit war und völlige Stille in dem riesigen Wald zu herrschen schien. Langsam nur traten wir näher und halfen Aragorn dabei Boromirs warmen Leichnam aufzuheben.

~

Wir hatten Boromir in einem der Boote gebetet, zusammen mit seinen Waffen, dem Horn Gondors und einigen hübschen Blumen die ich am Waldrand gepflückt hatte.

Jetzt tönte Aragorns Stimme leise über das rauschende Wasser hinweg, während der Streicher ein ehrenvolles Trauerlied für Boromir sang. Dessen Boot wurde von der Strömung mitgenommen und rauschte nun auf den rauschenden Wasserfall zu.

„Wenn wir uns beeilen, erreichen wir Frodo und Sam noch. Sie sind gerade auf der anderen Seite angekommen.“ Durchbrach Legolas' Stimme schließlich die Stille. Angestrengt starrte der Prinz des Waldlandreiches dabei auf die andere Uferseite. Als nun auch ich hinsah, konnte ich ebenfalls die beiden kleinen Hobbits am anderen Ufer anlegen sehen.

„Wir gehen nicht mit ihnen.“

Schockiert starrten wir alle Aragorn an, doch der dunkelhaarige hatte einen zutiefst entschlossenen Ausdruck auf dem Gesicht.

„Aber das bedeutet wir haben versagt!“ Stieß ich schockiert aus. „Wir haben geschworen ihn zu beschützen.“ Fügte auch Legolas meinen Worten bei.

„Merry und Pippin wurden von den Orks mitgenommen. Frodo und Sam haben nun einen anderen Weg als wir. Doch Merry und Pippin werde ich nicht ihrem Schicksal überlassen!“

Schweigen folgte einige Momente auf Aragorns Worte.

Wir alle überlegten, dann nickte ich kräftig und setzte ein schmales Lächeln auf.

„Jagen wir ein paar Orks!“

„Yiha!“

Aus zeitlichen Gründen das Kapitel schon heute!
Lasst mich eure Meinung gern in den Kommis wissen.
Außerdem wünsche ich euch noch ein schönes Restwochende und einen schönen Samstagabend. Was macht ihr heute noch?
Ich schau heute der Hobbit! ❤️

Wolfsmädchen || LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt