Míriel pov.
In meinen Ohren nahm mir ein hohen Fiepen jegliche Orientierung und gab mir das Gefühl, mein Kopf würde jeden Moment von innen herausplatzen. Vom Regen war ich schon nass gewesen, dass wusste ich. Dennoch schien sich meine Kleidung erneut vollkommen vollzusaugen, als ich mich jetzt schwerfällig in dem dreckigen Wasser der Kanalisation wälzte, in dem ich gelandet war und das durch das klaffende Loch in der Mauer vermischt mit Leichen, Blut und Matsch immer mehr in den Hof hineinlief. Hustend richtete ich mich auf alle viere auf und versuchte meine Sicht zu klären, doch vor meinem Auge tanzten pausenlos schwarze Punkte. Ich blinzelte und blinzelte, doch es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich so klar sah das ich realisierte, es waren keine schwarzen Punkte – sondern tausende Uruks die durch das weg gesprengte Stück der Mauer hereinstürmten. Direkt auf mich zu.
Schluckend richtete ich mich auf. Dabei zitterte ich am ganzen Körper und musste zwanghaft gegen die Dunkelheit in meinem Kopf ankämpfen, die versuchte mich in eine tiefe Bewusstlosigkeit zu reisen um diesen unaussprechlichen Schmerzen zu entgehen die meinen ganzen Körper fluteten. Nie zuvor hatte mir jegliche Stelle meines Körpers so weh getan und ich konnte nicht abstreiten, dass es kaum auszuhalten war.
Aber ich wusste, die Alternative wäre es aufzugeben und diese Alternative würde meinen Tod bedeuten. Für den ich absolut nicht bereit war. Und so ignorierte ich jegliche Schmerzen die mich überrollten wie eine Lawine und sah mich verzweifelt nach meinen Waffen um. Noch immer fiepte es in meinen Ohren fürchterlich und ich zweifelte schon gar nicht mehr daran das irgendwas mit meinem Trommelfell nicht stimmte, so weh wie mir alles tat.
„Míriel!" Warme Hände umfassten mein eiskaltes Gesicht. Die Stimme, die zu mir sprach, jedoch war nur ein Flüstern, das ich niemandem zuordnen konnte, während ich angestrengt und noch immer schwankend versuchte die Person vor mir zu identifizieren.
„Aragorn?" Wollte ich leise wissen, als ich das Schulterlange braune Haar erblickte.
„Verzeih mir." Erwiderte der Mensch flüsternd, dann durchzuckte erneut ein brennender Schmerz meine Wange und ließ mich beinahe erneut umfallen. Perplex blinzelte ich, so stark, dass sich endlich meine Sicht wieder klärte. Mit offenstehendem Mund sah ich den Menschen vor mir an.
„Hast du mir gerade eine geknallt?" Wollte ich wissen und strich mit meinen – wie ich jetzt erst bemerkte – Blutverschmierten Fingerspitzen über meine kribbelnde Wange.
„Hat ja geholfen." Sagte der Mensch schuldbewusst, dessen Stimme durch den Druck in meinem Kopf noch immer nur wie ein Flüstern zu mir durchdrang.
„Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber entweder kämpft ihr oder wir müssen hier schnellstmöglich weg." Erklang eine weibliche Stimme und ich wandte mich schwankend um. Nur noch wenige Schritte waren die Uruks von mir und Aragorn entfernt. Brüllend und mit erhobenen Waffen kamen sie immer näher, doch vor uns hatte sich niemand geringeres als Ophelia an der Seite Haldirs gestellt. Beide mit erhobenen Schwertern in der Hand und bereit Aragorn und mich gegen die Überzahl der Feinde zu verteidigen.
„Nein. Kommt, weg hier." Entschied Aragorn, der mit seiner warmen Hand meine aufgeschürften Hände in seine nahm und mich mit sich zog.
„RÜCKZUG! RÜCKZUG!" Brüllend zog er mich mit sich in Richtung Burg, Haldir und Ophelia uns dabei dicht auf den Fersen, die noch während dem Rennen etliche der Uruks die uns folgten, erschossen. Stolpernd und noch immer mit einem Körper, der schmerzte, als stünde er in Flammen, folgte ich Aragorn in den Thronsaal. Kaum waren auch die beiden Elben hinter uns im Inneren, schlossen König Theodens Männer die Tür und verbarrikadierten sie mit jeglichen Möbeln, die sie fanden. Aragorn ließ mich los und half ebenfalls, zusammen mit Haldir. Während Ophelia mit vor Sorge gefüllten braunen Augen auf mich zulief und mich musterte.
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Wolfsmädchen || Legolas
FanfictionDie junge Míriel ist eine der zwei letzten Hautwechsler in ganz Mittelerde. Aus Angst hält sie sich etliche Jahre in Mittelerde versteckt und zieht keine Aufmerksamkeit auf sich, doch als ihr alter Freund Gandalf plötzlich vor ihr steht und sie um e...