46. Aufbruch

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Miriel pov.

Schon am nächsten Morgen wollte die, nun sogenannte, Ringgemeinschaft aufbrechen. Zusammen mit Legolas hatte ich mich für so eine lange und sicher wieder sehr aufregende Reise fertig gemacht, bevor ich mich von Arwen und den Zwillingen verabschiedet hatte.

Um nun verhindern zu können das außgerechnet auf mich gewartet werden musste, sprintete ich die endlos langen Gänge von Bruchtal entlang. Gerade als ich um die nächste Ecke in den Hof biegen wollte, fiel mir die Person auf die auf der Bank saß. Mit einem riesigen aufgeschlagenen Buch in den Händen saß da kein Geringerer als ...

„Bilbo!“ Stieß ich strahlend aus und zog damit die Aufmerksamkeit des in die Jahre gekommenden Hobbits auf mich. Bilbo Beutlin fing an zu strahlen als er mich erkannte.

„Oh Miriel!“ Lachte er, legte sein Buch zur Seite und erwiderte keine Sekunde später meine innige Umarmung. „Noch jung und hübsch wie am ersten Tag.“ Lachte er charmant und ich grinste, während ich in meiner knieenden Pose vor dem Hobbit verweilte. „Liegt am Elbenblut.“ Scherzte ich, was nur die halbe Wahrheit war - denn auch Hautwechsler waren mit einem mehrere Hunderte Jahre langen Leben gesegnet.

„Frodo hat mir erzählt du gehst erneut mit ihm die Welt retten.“ Bilbo lächelte und ich stimmte mit einem Nicken zu.

„Es ist gut das du dabei bist.“ Freute sich Bilbo. „Das erinnert mich an unser Abenteuer.“ Sagte er und ich nickte. „Es ist mir auch eine Ehre jetzt mit deinen Neffen zu reisen.“ Verkündete ich stolz und Bilbo lächelte mich so liebevoll an, wie nur Bilbo Beutlin es konnte.

„Du hast immer am besten von allen auf mich aufgepasst, als Frodo mir also erzählt hat das du ihn begleitest, habe ich mir gar keine Sorgen mehr gemacht. Mit dir an seiner Seite, kann ihm gar nichts passieren.“ Verkündete Bilbo feierlich und ich merkte wie mir warm ums Herz wurde. Gerührt lächelte ich den Hobbit an.

Beinahe Bilbo allein verdankte ich das Leben, das ich heute führte. Mit Legolas an meiner Seite und einem Haufen Zwergen Freunde. Denn hätte ich den liebevollen Hobbit damals nicht so gern gewonnen, hätte ich die Reise sicher frühzeitig abgebrochen.

Und dann wäre alles ganz anders als es heute war.

„Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug auf ihn aufpassen.“ Schwor ich feierlich und ergriff Bilbo' Hand. „Und Bilbo, wenn das hier vorbei ist, gehen wir die anderen besuchen okay?“ Fragte ich und wenn es denn möglich war, strahlte der alte Hobbit noch mehr.

„Nichts lieber als das, Miriel!“ Stimmte er begeistert zu.

„Miriel?“ Rief nun jedoch Legolas plötzlich meinen Namen und sofort schreckte ich auf.

Jetzt kam ich doch noch zu spät!

„Ich denke du solltest gehen ...“ Bilbo grinste schelmisch und erinnerte mich damit immer mehr an den jungen, Abenteurer Hobbit als den ich ihn vor sechzig Jahren ins Herz geschlossen hatte. „Nachkommen war immerhin mein Part.“ Er zwinkerte und ich lachte belustigt auf, dann betrachtete ich sein strahlendes Gesicht einen letzten Augenblick und eilte los.

Beinahe schon außer Atem kam ich im Hof an, wo schon alle sich versammelt hatten und wirklich nur auf mich gewartet zu haben schienen.

„Ich habe Bilbo getroffen.“ Erklärte ich mich. Gandalf lächelte darüber nur und auch Legolas schmunzelte.

Immernoch mit rasender Brust, hörte ich nun zu wie Lord Elrond uns mit aufmunternden Worten verabschiedete, dann marschierten wir los.

Bereit unser aller Leben zu riskieren um Mittelerde zu retten.

Wolfsmädchen || LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt