Kaputel 64

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Emalia Florence Amini

„Mein Baby , du musst gar nicht antworten.
Ich will das du alles über mich weist. Also , wenn du Fragen hast , frag sie, wann und wo du willst"
Er kommt auf mich zu. Bleibt vor meinem hocker stehen , legt seine Hände an meinen Oberschenkel ab. Und fängt an , an ihnen hoch und runter zu streicheln.
„Damian, ich will ihn sehen"
„Huh?" Seine Augen weit aufgerissen.
„Wenn willst du sehen?" fragt Damian mich verwirrt. „Lucian"
Er zieht scharf die Luft ein. Sofort lässt er von mir los , geht ein Schritt nach hinten , fährt mit seiner Hand zum Gesicht und massiert seine Stirn. Eine Weile schauen wir uns schweigend an. Wir blinzeln, atmen aber bewegen und reden tuen wir nicht. Ich traue mich kaum die Stille die erstickend ist zu unterbrechen. Mir kommt ein ganz Unwohles Gefühl , was denkt er jetzt von mir. Ich selbst habe überhaupt nicht richtig über diese Aussage nachgedacht, sondern einfach gefragt. Er wollte es ja so. Aber so. Besser wäre es ich nehme meine Aussage zurück. Das wäre das beste. Den diese Frage war überhaupt nicht angebracht.
„ Damain , vergiss was ich gesagt hab." Versuche ich das Thema schnell zu beenden.
„Nein, es ist interessant das du ihn sehen willst. Ich werd dich zu ihm bringen, wenn du es wirklich möchtest. Aber ich glaube nicht ,dass es dir gefallen würd. Du könntest Angst vor mir bekommen." Daran hatte ich auch nicht gedacht. Was hab ich mit überhaupt gedacht. Das er da gemütlich auf einem Stuhl unversehrt sitzt , und plaudern möchte. Ich gehe jetzt stark davon aus, dass genau diese Situation, nicht vorkommen wird. „ Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich werde keine Angst vor dir bekommen. So vermutlich verrückt das auch ist. Ich will sehen zu was du in Stande bist, was du anderen antuen kannst. Ich will es sehen."
Er schmunzelt. Kommt wieder näher , drückt mir einen Kuss auf die Stirn , nimmt meine Hand und zieht mich hinter ihm her. Spannung steigt auf. Was hat er ihm angetan. Leidet er ?
Und wie lange schon ? Die Frage ist nur, was sage ich. Komm ich in den Raum und gucke nur. Werden wir reden. Darf man überhaupt mit ihm sprechen? Es ist so komisch. Damian und ich laufen hier eingehackt am Arm miteinander, verliebt durchs Haus , auf den Weg zu seinem folter Raum , wo jemand ist. Ich muss komplett wahnsinnig sein um vor so jemanden nicht ängstlich wegzurennen. Jeder normale Mensch würde das machen. Sachen packen , abhauen , zu Polizei gehen und alles mögliche erzählen. Doch ich muss wohl als Kind auf den Kopf gefallen sein , dass ich mir denke das es Damian noch heißer macht. Das ich mich noch wohler fühle. Noch mehr in gesicherten Händen. Krank.
Das ich an dieser Beziehung noch wohlbehalten leben kann.

Der Weg führt erst durch den Keller ins gym. Doch plötzlich bleibt er genau vor mir stehen.
„Emalia , du weist ich vertraue dir , aber zu deiner eigenen Sicherheit zieh die an."
Er hält mir seine schwarzes Stück Stoff entgegen.
„Ehm , was..... was soll ich machen."
„Bleib still stehen"
Ich gehe seinem Befehl nach.
Damian geht um mich herum , legt mir von vorne das schwarze Stück Stoff , auf die Augen , und verbindet das restliche Stoff hinter meinen Kopf miteinander. Erkenn tue ich jetzt nichts mehr , ich kann mich ganz allein nur auf mein Gehör verlassen. Damian geht einige Schritte weg , kommt dann aber wieder. Ich kann hören das sich etwas geöffnet hat. Aber was , hab ich absolut kein Plan. „Dreh dich ein paar mal im Kreis , und dann können wir los." auch diesem Befehl befolge ich. Nach ein paar Drehungen und paar mal durchatmen da ist es mir sonst hoch gekommen wäre , stehe ich da und laufe weiter. Damian steht vor mir, jeweils eine seiner Hände befindet sich an meiner Schulter und Hüfte. Er muss wohl rückwärts laufen , da ich mir sicher bin das ich nach vorne laufe.
„Emalia, Es kommt jetzt eine Treppe also aufpassen."
„Okay , danke"
Sämtliche Treppenstufen gehen wir herunter. Bis ganz nach unten. Es ist hier wesentlich kälter als in dem Rest des Hauses. Man spürt direkt das in diesem Raum keine guten Taten verbracht wurden. Es fühlt sich einfach nur grausam an. In diesem Raum , dringt das schlechte Gewissen sofort in deinen Körper ein, Sodas sich die Haare am ganzen Körper aufstellen , weil man die vermutlichen Schreie , dieser Menschen hier drinnen noch schallen hört. Es ist kein Ort wo man seine Zeit gerne verbringen möchte. Alleine das ich hier die ganzen Monate lang gelebt habe , über diesen Raum, lässt mich an Damian Worten zweifeln. An jede Tat, an jedes Wort , an jede Geste. Was war echt ? Was war gelogen ?
Was war erfunden ?
„Du kannst die abnehmen" sagt Damian.
Zittert und zögerlich, greife ich zu dem schwarzen Band um meinen Augen und öffne den Knoten hinten an meinem Kopf. Ganz langsam zieh ich sie von meinem Gesicht. Dennoch bleiben meine Augen geschlossen, da ich mich nicht traue, sie zu öffnen, da ich nicht weiß, was ich jetzt erblicken könnte , ich atme noch mal tief ein und vertrau darauf, dass Damian mir das, was ich jetzt sehe, niemals antun könnte.

Amore pericolosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt