Amore pericoloso

Kapitel 75

Emalia Florence Amini

Die Regentropfen prasselten gegen das Fenster des Taxis, als ich mich tief in meinen Mantel hüllte und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Die Beerdigung meiner Mutter lag hinter mir und das Gefühl der Leere und Trauer war überwältigend. Mein Vater hatte mir ein Dokument überreicht, das mein Leben auf den Kopf stellte. Es war ein Deal zwischen meinen Eltern und meinem Freund Damian, den ich nicht fassen konnte. Ich hatte gedacht, dass Damian mich aus Liebe und Zuneigung bei ihm aufgenommen hatte. Dass er sich in mich verliebt hatte und wir eine echte Beziehung führten. Doch nun stand es schwarz auf weiß vor mir - es war ein abgekartetes Spiel. Ein Deal, bei dem Damian nur aus Pflichtgefühl bei mir war. Mein langersehnter Feind hatte sich nicht verliebt, er hatte mich nur benutzt.

Als das Taxi schließlich vor meinem Haus, oder besser gesagt, vor Damians Haus hielt, konnte ich kaum noch klar denken vor Wut und Enttäuschung. Ich rannte durch den Regen bis zur Haustür und stürmte ins Haus. Ich rannte die Treppen hinauf, packte meine Sachen und schrieb einen Brief. In dem Brief ließ ich all meine Wut und Enttäuschung heraus. Ich konnte nicht glauben, dass meine Eltern und Damian so etwas hinter meinem Rücken ausgeheckt hatten. Ich fühlte mich betrogen und gedemütigt. Ich ließ den Brief auf der Küchentheke zurück, schnappte mir meinen Koffer und meine Jacke und verließ das Haus. Der Regen prasselte weiter auf mich herab, als ich durch die dunklen Straßen lief. Meine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Wie konnte ich so naiv gewesen sein? Wie konnte ich nicht gemerkt haben, dass Damian mich nur ausgenutzt hatte? Die Tränen vermischten sich mit dem Regen auf meinen Wangen, als ich versuchte, einen klaren Kopf zu behalten. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Mein Zuhause war nicht mehr mein Zuhause, mein Freund war nicht mehr mein Freund. Alles, was ich kannte, schien in sich zusammenzubrechen. Ich fühlte mich verloren und allein.

Schließlich fand ich mich vor der Wohnungstür meiner besten Freundin wieder. Sie öffnete mir die Tür und sah meine Tränen. Ohne ein Wort zu sagen, umarmte sie mich fest und führte mich ins Wohnzimmer. Ich erzählte ihr alles, von dem Deal, von meiner Enttäuschung, von meinem gebrochenen Herzen. Sie hörte mir geduldig zu, reichte mir Taschentücher und drückte meine Hand. In diesem Moment fühlte ich mich verstanden und aufgehoben. Sie versprach mir, für mich da zu sein und mir zu helfen, durch diese schwere Zeit zu kommen.

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Genau das ist in den letzten zwei Tagen passiert. Julie redete mir gut zu, meinte ich solle noch mal mit ihm drüber reden, aber ich könnte das nicht, ihm in die Augen zu sehen, in die Augen, in die ich mich verliebt habe, die mich betrogen und hintergangen haben, in die könnte ich nicht noch einmal gucken. Als Julie, das verstand, bot sie mir eine Sache an sie würde es keinem verraten, wenn ich neu anfangen wollen würden, soll ich in ein anderes Land verreisen. Ich solle mir dort ein neues Leben aufbauen. Julie hatte recht. Ich wollte schon immer woanders leben als in Amerika und genau deshalb sitze ich gerade in dem Flieger das in ein Land reißt, wo ich schon immer gerne hin wollte, wo es weiße Strände gibt, freundliche Leute und ein idyllisches Miteinander. Ich habe Julie gestern Abend das letzte Mal gesehen. Wir beide haben geweint und wir hatten eine so starke und enge Umarmung wie noch nie. Ich werde sie sehr vermissen. Ich hatte ihre Handynummer aufgeschrieben auf einen kleinen Zettel, der jetzt in der Innen Tasche meiner Jacke ruht, da ich mein Handy zurückgelassen hab, ich möchte das Risiko nicht eingehen, dass Damian mein Handy ortet und mich dann doch wieder findet. Ich möchte all das hinter mich lassen, meine Mutter, mein Vater Damian, die komplette Stadt. Ich möchte auch die Schlagzeilen und die Gerüchte über mich hinter mich lassen. Ich möchte ein neues Leben. Die einzige Person, die ich aus meinem alten Leben noch in meinem jetzigen haben möchte, ist Julie. Sie hat mich nie enttäuscht. Sie war immer für mich da und hat mir immer geholfen. Auch jetzt, wird sie mein Geheimnis halten,
und sagen, ich wäre nie zu ihr gegangen ich wäre direkt auf dem Flughafen gefahren und verschwunden . So sehr ich mein altes Leben auch hasse, so sehr, werde ich's dann auch vermissen. Der Schmerz, den mir meine Eltern angetan haben und den mir Damian angetan haben, wird noch lange in meinem Herzen sein. Ich würde dafür alles geben, dass Damian diesen Deal nie eingegangen wäre, und wir jetzt zusammen in diesem Flieger Sitzen würden. Er war meine erste große Liebe, wahrscheinlich auch meine letzte. Aber dieser Schmerz wird mir helfen nie wieder zurück zu gehen.

Auf Wiedersehen Emalia Florence Amini.

Das war's mit Amore pericoloso.
Vor 75 Kapitel startete ich dieses Buch. Und es freut mich das es so vielen bis her gefallen hat. Ich lasse euch auch nicht lange mit dem zweiten warten.