Kapitel 72

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Emalia Florence Amini

Ich sitze im Auto, auf dem Weg zu meinem Freund, um ihn mit einer Überraschung zu erfreuen. Doch plötzlich kippt meine gute Laune, als mein Handy klingelt. Ich sehe auf das Display und erkenne die Nummer des Krankenhauses. Ein ungutes Gefühl breitet sich in mir aus, als ich den Anruf entgegennehme.
Die Stimme am anderen Ende der Leitung klingt sachlich und zugleich einfühlsam. "Guten Tag, hier spricht das Krankenhaus. Spreche ich hier mit Frau Amini ?" Kurz und knapp beantworte ich die Frage mit einem Ja. „Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Mutter an einer schweren Krankheit verstorben ist." Sagt die Frau. Ein Schock durchfährt meinen Körper. Meine Mutter, mit der ich eine schwierige Beziehung hatte, ist tot. Obwohl wir uns oft gestritten haben und unsere Beziehung von Konflikten geprägt war, überkommt mich eine Welle der Trauer. Denn trotz allem habe ich meine Mutter geliebt. Sie war meine Mutter, die mich großgezogen und das Beste für mich gewollt hat, auch wenn wir uns nicht immer verstanden haben.Tränen schießen mir in die Augen, als mir bewusst wird, dass ich sie nie wieder sehen, nie wieder mit ihr sprechen kann. Der Schmerz sitzt tief in meiner Brust, und ich fühle mich wie gelähmt. Doch gleichzeitig überkommt mich auch eine Welle der Erleichterung. Meine Mutter hat gegen ihre Krankheit gekämpft und hat nun endlich Frieden gefunden. Sie muss nicht mehr leiden. Ich halte am Straßenrand an, unfähig, weiterzufahren. Die Erinnerungen an meine Mutter überfluten mich. An die schönen Momente, die wir gemeinsam verbracht haben, aber auch an die Streitereien und die ungelösten Konflikte zwischen uns. Ich frage mich, ob ich genug getan habe, um unsere Beziehung zu verbessern, ob ich ihr genug Liebe und Verständnis entgegengebracht habe.

Träne für Träne läuft mir über die Wange. Ich seh kaum vor lauter Tränen die Straße mehr. Die Straße verschwinden und was bleibt ist eine verschwommene Sicht. Ich Versuch mich zu beruhigen, mehr zu atmen und nur an die schlechten Sachen zu denken. Doch es bringt Nix. Ich verlier mich in meiner Trauer , als würde ich im ein dunkles tiefes Loch gezogen werden. Ich seh sie vor mir. Meine Mutter die große
Jaylene Amini. Die aus Frankreich kam , sich in den mächtigen und wohlhabenden persischen Milad Amini verliebte. Das ein Traumpaar über Jahrzehnte war , Stil Ikone , elegant , ehrgeizig und nicht zu stoppen. Waren die Öfteren Begriffe für sie. Doch das Bild von ihr verschwindet als ich ein lautes Hupen wahrnehme und mein Blick wieder auf die Straße fokussiere. Ein schwarzes Auto kommt mir schnell entgegen, grade noch so reiße ich das Lenkrad in eine andere Richtung, nur knapp schramme ich dem Auto.

Mir bleibt die Luft weg, und dennoch versuche ich immer mehr nach Luft zu ringen. Es funktioniert nicht. Es ist, als würde mein Hals aussetzen. Meine komplette Atmung versagt, als würden meine Lungen nicht mehr in meinem Körper sein, als hätte ich verlernt zu atmen. Ich spüre, wie die Panik in meinem Körper sich ausbreitet. Ich greife nach meinem Hals. Ich atme schnell und zu kurz ein und aus und dennoch bleibt mir die Luft weg so langsam wird mir schwindelig. Ich spüre im ganzen Körper, ein ekelhaftes kribbeln, ein Taubheitsgefühl.
Ich kann nicht mehr klar denken, mein Atem wird flacher, mein Körper beginnt zu zittern. Ich muss anhalten, ich muss einen klaren Kopf bekommen. Mit zittrigen Händen lenke ich mein Auto an den Straßenrand und lasse es dort stehen. Die Panikattacke übermannt mich, ich kann nicht mehr kontrollieren, was in mir vorgeht.

Langsam atme ich tief ein und aus, versuche mich zu beruhigen. Die Tränen fließen weiter, mein Körper ist von einem Gefühl der Ohnmacht durchdrungen. Der Verlust meiner Mutter, trotz unserer schwierigen Beziehung, schmerzt zutiefst. Wie soll ich mit diesem schmerzhaften Abschied umgehen?

Ich greife nach meinem Handy und wähle die Nummer von Damian . Es klingelt ein paar Sekunden lang, bevor ich an der anderen Seite der Leitung ein „Emalia was ist los?" zu hören bekomme. Ich versuche zu reden, doch die Stimme bleibt mir weg. „Da...Damian" meine Stimme ist am Boden . Kaum hörbar. „Emalia was ist passiert." „ Sie ist tot" bringe ich nur schnell heraus. Ich höre wie Damian scharf die Luft einzieht. „Wer?" fragt er rasch.
„Meine Mutter Damian. Sie ist tot"

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Die Panik lässt langsam nach, die Trauer bleibt. Damian hat mir eine ganze Stunde lang zugehört, mich beruhigt und mir geholfen.
Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Mit der Unterstützung von Damian werde ich einen Weg finden, um mit dem Verlust meiner Mutter umzugehen. Vielleicht wird dieser schmerzhafte Abschied auch eine Möglichkeit sein, um endlich Frieden zu schließen – mit meiner Mutter und mit mir selbst.

Amore pericolosoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt