Kapitel 7

11 2 0
                                    


Jonas und Julia waren aus Felgenberg zurück gekehrt. Sie hatten Manuel besucht und ihm dabei geholfen, einige seiner Habseligkeiten in die neue Einliegerwohnung zu räumen. Er selber sollte noch nichts Schweres heben und Julia war der Ansicht gewesen, dass diese ärztliche Anordnung durchaus ihren Sinn hatte.

Immerhin war er erst vor kurzem aus dem Krankenhaus entlassen worden und ein wenig Schonung dringend vonnöten.

Manuel wirkte nach wie vor sehr erschöpft und es war ihm anzusehen, dass ihm seine Verletzung noch immer Schmerzen bereitete. Trotzdem hatte er vor, bald seine Ausbildung im Supermarkt zu beginnen.

„Er will eigentlich nur Dominik aus dem Weg gehen. Aber vielleicht fühlt er sich im Supermarkt ja wirklich wohler als an einem Schreibtisch. Da kann ich ihn mir irgendwie auch nicht so wirklich vorstellen," hatte sie gedacht, während Jonas sich in der Küche der Einliegerwohnung mit Manuels Schwester Tamara unterhielt.

„Wie genau sah diese Frau aus?", hatte er das junge Mädchen gefragt und sie wusste, dass er über jene Fremde sprach, die Tamara und Gerrit aufgefallen war....

„Die Beschreibung passt auf eine gewisse Frau Schnickse. Hat sie einen Namen genannt?", fragte Jonas noch und Julia bekam den Rest des Gesprächs nicht mehr mit, da Manuel sich am Fernseher im Wohnzimmer zu schaffen machte.

Es handelte sich um ein altes Röhrengerät und Julia eilte schnell an die Seite des jungen Dämonenjägers um ihm zu helfen.

„Ich helfe dir. Du sollst das Ding nicht hochheben," bot sie an, rief dann aber statt dessen nach Jonas. War so was nicht eigentlich Männerarbeit?

Sie grinste, aber ihre gute Laune verflog schlagartig, als Jonas das Wohnzimmer, in dem nichts mehr an Sebastian, den Vorbewohner erinnerte, betrat und sie den Gesichtsausdruck ihres Mannes bemerkte.

Er wirkte irgendwie....abwesend. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass er seine Wut nur mit Mühe zurück hielt.

„Stellen wir den Fernseher hin," sagte er. „Und dann sollten wir....bald nach Hause fahren. Aber vielleicht könnte ich noch mal was im Internet nachsehen? Hat jemand einen Computer?"

„Ja, ich," antwortete Tamara. „In meinem Zimmer. Der von Manuel ist in irgendeinem Carton....und mit meinem Handy kann man nicht ins Internet. Ist ein altmodisches Teil."

Jonas hatte dann einige Zeit vor Tamaras Computer verbracht, aber nicht gesagt, was genau er dort eigentlich wollte. Wonach suchte er? Schlecht gelaunt hatte er seine Online-Suche schließlich beendet.

Auf der Heimfahrt hatte Jonas fast die gesamte Zeit geschwiegen und nur sporadisch auf Julias Fragen geantwortet. Zuhause angekommen hatte er sie lediglich an der Haustür abgesetzt und dann gesagt, dass er noch etwas im Büro erledigen musste.

Wie sein restlicher Abend verlaufen war erfuhr sie erst hinterher.

Jonas war tatsächlich an diesem Sonntag ins Büro gefahren, aber keinesfalls um zu arbeiten. Statt dessen hatte er nach einem speziellen Aktenordner gesucht und diesen auch bald darauf gefunden. Er hatte in dem Haufen gelegen, der zur Ablage vorbereitet wurde, schließlich war der Vorgang bereits abgeschlossen....

„Hier ist die Anschrift! Schnickse....im Internet war sie ja nicht zu finden....gibt es auch noch...," murmelte Jonas und warf den Ordner wütend wieder in die Ablageecke. Dabei fielen einige Akten und einige Ordner um und die neue Auszubildende, Isabel, würde sich damit herumplagen müssen.

Aber Jonas verschwendete keinen Gedanken mehr an Isabel oder irgendwelche Akten.

Das kam halt davon, wenn noch nicht alles auf EDV umgestellt worden war....

Dämonische Statuen - RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt