Kapitel 55

3 0 0
                                    

  Julia dachte bei sich, dass der 11.11. irgendwie ein merkwürdiger Tag für eine Beerdigung war. Sie fragte sich außerdem, ob man den Sarg von Valler pünktlich um 11 Uhr 11 in die Erde hinab lassen und ob der Pfarrer eine rote Clownsnase tragen würde.

Beinahe hätte sie bei der Vorstellung gegrinst, aber sie hielt sich im letzten Moment zurück. Schließlich ging es hier um eine Beerdigung und nicht um eine Karnevalssitzung.

An diesem Tag hielt sie allein im Schulbüro die Stellung, denn fast sämtliche Lehrer waren, gemeinsam mit den Schülern, die am Begräbnis teilnehmen wollten, auf den Friedhof gegangen. Die anderen Kinder waren früher nach Hause geschickt worden. Die entfernten Verwandten, die er noch irgendwo hatte, hatten beschlossen, ihn auf dem Friedhof der Stadt, an dem er zuletzt gearbeitet hatte, begraben zu lassen.

„Jonas meinte schon, dass das fast schon zu viel des Guten für Valler sei. Er sagte, dass andere, die es viel mehr verdienen würden, nicht so viel Aufmerksamkeit bei ihrer Beerdigung bekommen würden," dachte sie und sah auf die Uhr am Rand ihres Computers.

11 Uhr 11.

Die Karnevalszeit wurde gerade eingeläutet und gegen Mittag würden die meisten Schüler und Lehrer sowie Julias Kollegin Frau Hellenberg wahrscheinlich zur Schule zurück kehren. Anschließend endete der Unterricht auch für die Teilnehmer des Begräbnisses.

„Für die Kinder ist es wohl wichtig," dachte Julia. „Manche mochten ihn ja auch und dass er ermordet wurde hat einigen bestimmt Angst gemacht."

Sie stand auf, um die auf dem Fensterbrett stehenden Kakteen zu gießen. Sie mochte diese Pflanzen, auch wenn sie sich schon mehrfach an ihnen gestochen hatte.

„Für die Kinder tut es mir leid," dachte Julia, während ihre Gedanken zu einem anderen Ereignis, das ihr im Moment viel größere Sorgen bereitete, wanderten.

In wenigen Tagen stand der Prozess gegen Jonas an und Julia bangte vor dem Urteil. Zwar hatte der Anwalt, den Jonas mit seiner Vertretung vor Gericht beauftragt hatte gemeint, dass es wahrscheinlich bei einer Geld- oder Bewährungsstrafe bleiben würde, trotzdem machte sie sich Sorgen.
„Wenn die Geldstrafe eine bestimmte Anzahl an Tagessätzen übersteigt gilt er als vorbestraft. Was ist, wenn er noch mal irgendwo sein Führungszeugnis vorlegen muss? Wer weiß denn schon, ob er ewig bei Herrn Cremer arbeiten wird? Und außerdem....ist er da ja auch wirklich übers Ziel hinaus geschossen."

Zum Glück für Jonas war keine gefährliche, sondern lediglich eine einfache Körperverletzung angeklagt worden. Das würde wohl doch noch einmal einen Unterschied machen.
Zumindest hatte sich die Polizei in Sachen Valler bislang nicht bei ihr oder Jonas gemeldet. Offenbar wurden sie nicht in Zusammenhang mit dem Mord gebracht. Warum auch? Schließlich hatten sie wirklich nichts damit zu tun.
Sie fragte sich nach wie vor, wer es gewesen war. Nach allem, was sie wusste, gab es wohl keinen wie auch immer gearteten dämonischen Hintergrund.

Anscheinend gab es ein anderes Mordmotiv. Vielleicht hatte Valler ja wirklich einen Einbrecher überrascht? Und auch wenn sie ihn nicht vermissen würde, war es für sie ein Unding, dass er ermordet worden war. So etwas....machte man einfach nicht. Punkt. Dies hatte sie von klein auf so gelernt.

Mord war etwas, das alle Grenzen überschritt und lediglich Notwehr war für sie als Ultima Ratio ein Grund, den gewaltsamen Tod eines Menschen nicht als absolutes No Go zu betrachten.

Aber hatte der Mörder, der in diesem Fall sicherlich nicht die Bezeichnung „Mörder" verdiente in Notwehr gehandelt? Lag dies im Bereich des Möglichen? Vielleicht hatte Valler ja auch wieder eine junge Frau belästigt und versucht, sie in sein Haus zu zerren? Hatte sich ein armes Mädchen oder eine arme Frau nur gewehrt? Oder hatte ihn der Freund einer Betroffenen zur Rede gestellt und Valler war ausgerastet? Hatte er denjenigen angegriffen und gewürgt und war es dann zu einer Notwehrreaktion gekommen? Valler war kein Schwächling gewesen und Julia hätte es ihm durchaus zugetraut, dass er auch einen anderen Mann in die Enge treiben konnte. Nicht jeder hatte die gleiche Chance sich, so wie Jonas, auch körperlich zu wehren, ohne ein Messer oder eine andere Waffe zu zücken.

Es gab so viele Möglichkeiten, wie es abgelaufen sein konnte.

„Ich darf nicht überall Dämonen wittern. Das ist wohll schon eine Art Reflex", dachte sie und irgendwie kam es ihr wie eine Ironie des Schicksals vor, dass nun auch noch ein ganz normaler 08/15-Standartmörder, wenn auch nur entfernt, in ihr Leben getreten war.

„Als hätten wir mit den Statuen nicht genug am Hals," stellte sie murrend fest und warf dem kleinen Kaktus, den sie gerade goss, einen bösen Blick zu. „Dieses Mal pickst du mich nicht, verstanden? Das hättest du mal besser mit Valler gemacht, wie in dieser Liedzeile von den Comedian Harmonists. „Und dann hol ich meinen Kaktus und der sticht, sticht, sticht..."

Gerd Valler hätte es ihrer Ansicht nach jedenfalls sehr gut getan, einmal von einem Kaktus gestochen zu werden.




Unterdessen ärgerte sich Tamara fast zu Tode. Es war einfach zu unfair und am liebsten hätte sie mit ihrem Mäppchen nach ihrer Lehrerin geworfen.
„Ich konnte doch nichts dafür, dass ich krank war," dachte sie. „Muss es ausgerechnet dieses blöde Projekt sein, das mich nicht interessiert? Ich habe keine Lust, bei Regen durch den Ort zu laufen und langweilige Bilder zu machen."

„Tamara, schau nicht so säuerlich," ermahnte Frau Brehme sie jetzt auch noch mit strenger Stimme. „Du kennst die Regeln. Zu spät oder nicht abgegebene Projektwünsche können nicht berücksichtigt werden. Und so schlimm ist es ja auch nicht, dass du jetzt ein paar nette Infos über unsere Umgebung herausfindest und ein paar hübsche Bilder machst! Immerhin bist du dabei an der frischen Luft!"

Grinsend fügte die Lehrerin hinzu: „Außerdem leite ich das Projekt!"

Einige Klassenkameraden kicherten und Tamara wünschte sich mit einem Mal wieder nach Hause, in ihr Bett zurück. Zwar lag ihre Magen-Darm-Grippe nun schon ein kleines Weilchen zurück, aber sie überlegte ernsthaft, ob sie sich nicht ein dauerhaftes Leiden, das sie öfter zwang, zuhause zu bleiben, zuziehen sollte....

Eine Großtante von ihr tat dies regelmäßig, wenn ein Kaffeetrinken bei ihrer Schwägerin anstand. Meist erfolgte nach der Absage eine Spontanheilung und Tamara konnte dies der Tante nicht einmal vergelten, denn die knochendürre Schwägerin besaß die Eigenschaft, dass ihre Besucher sich nach dem Kaffeetrinken unglücklich und viel zu dick fühlten – nachdem sie mit Sahnekuchen vollgestopft worden waren.

„Die haben doch auch ewig gebraucht, um uns die Projekte zuzuteilen, nächste Woche fängt es schon an....", sagte ihre Banknachbarin Jana nun leise. „Tut mir leid für dich. Ich hatte Glück und darf den Malkurs machen. Moderne Kunst...."

„Wir haben 11 Uhr 20, der Beginn der Karnevalszeit ist schon vorbei", sagte die Lehrerin. „Also geht ein bisschen früher in die Pause. So lange es die Ausnahme ist...."

Offenbar war Frau Breme nicht die einzige Lehrerin, die ein wenig früher mit der wohlverdienten Pause beginnen wollte, denn weitere Schüler stürmten geradezu auf den Schulhof.
„Wir haben alle keine Lust auf Unterricht....heute so wenig wie sonst," dachte sie mit einem Grinsen und zuckte zusammen, als sich eine Hand von hinten auf ihre Schulter legte.

Aber sie wusste, wer dies war.

„Dominik, ich hab gesagt, du sollst dich nicht so anschleichen," sagte sie und drehte sich um.

Dominik zog seine Hand zurück. „Bleibt es bei heute Abend?", erkundigte er sich. „Du weißt schon, Kino...."
„Ich bin nicht dement," antwortete Tamara ein wenig verlegen. „Holst du mich gegen fünf Uhr ab?"

Dominik nickte. „Ja, leider müssen wir ja den Bus nehmen. Wirklich blöd. Aber ich hab mich gestern Nachmittag in der Fahrschule angemeldet. Ab Dezember geht es los."

„Führerschein bei Eis und Schnee?", fragte Tamara stirnrunzelnd. „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?"
Dominik zuckte die Achseln. „Es wird Zeit. Und wenn wir dann ins Kino wollen, können wir das Auto nehmen. Mein Vater hat schon gesagt, dass er mir den Wagen leihen will!"

In den letzten Tagen hatten Tamara und Dominik häufig die Schulpausen miteinander verbracht und waren nach Schulschluss noch etwas Trinken gegangen.
Tamara war froh,dass ihr Bruder sich mit Bemerkungen zurück hielt. Er erwähnte das Thema Dominik überhaupt nicht, schien es seiner Schwester zu deren Erleichterung nicht übel zu nehmen, dass sie miteinander ausgingen und am Abend sogar so etwas wie eine erste richtige Verabredung haben würden.
„Vielleicht....will er ja wirklich mehr....als einfach nur mit einer Art weiblichem Kumpel ins Kino gehen,"dachte sie und gestand sich ein,dass ihr dies durchaus recht war.
„Ich freue mich auf heute Abend," sagte sie. „Der Film soll witzig sein. Antonia und Jana aus meiner Klasse waren auch schon drin..."

„Ich freue mich auch," antwortete Dominik.

Zumindest würde der Tag nicht ganz im Eimer sein, auch wenn sie leider im Projekt „Unser schönes Heimatdorf in Wort und Bild" gelandet war.

Am späten Nachmittag steckte Dominik ein paar Euroscheine in die Hosentasche und öffnete dann die Tür zum Wohnzimmer, um sich kurz zu verabschieden, auch wenn er ahnte, dass dies, wie so vieles in letzter Zeit, nicht ohne Probleme vor sich gehen würde.

Seine Mutter Marion saß vor dem Fernseher und schaute sich die Nachrichten an.

„Ich bin dann unterwegs," verabschiedete Dominik sich. „Ich weiß nicht, wie spät es wird...."

„Dominik, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist....," antwortete Marion und winkte ihren Sohn zu sich heran.
„Das Mädchen ist jünger als du..."
„Sie wird im März siebzehn....so erschreckend ist es nun auch nicht, dass sich ein Achtzehnjähriger und eine Sechzehnjährige fürs Kino verabreden," versuchte Dominik seine Mutter zu beruhigen, aber er wusste, dass der Altersunterschied nicht das eigentliche Problem seiner Mutter war.

Tamara war in die Ereignisse im Sommer involviert gewesen und Marion machte sich offenbar Sorgen, dass der Umgang mit den damaligen Beteiligten nicht die beste Idee war...

„Aber....komm nicht zu spät nach Hause....," bat Marion, jedoch Dominik winkte ab. „Keine Sorge, mittlerweile können wir wenigstens wieder nach Einbruch der Dunkelheit wieder aus dem Haus gehen. Wir haben keine Geisternächte mehr. Das ist doch wirklich ein Zugewinn an Lebensqualität. Du warst neulich sogar im Dunkeln einkaufen!"

Marion schüttelte den Kopf. „Das war um sechs Uhr Abends! Im Sommer bleibt es da noch stundenlang hell! Aber du fährst mit dem Bus an dieser....Kirchenruine vorbei..,und wahrscheinlich willst du Tamara noch bis zu ihrer Haustür begleiten..."
Dominik seufzte. „Ja, Mama. Das will ich. Meine letzte Freundin hab ich doch auch nach Hause gebracht. Mir passiert schon nichts. Und....mit einem normalen Angreifer werde ich schon fertig....auch ohne Schwert und so...."

Aber den Rest nach „Mir passiert schon nichts" sagte er nicht laut. Denn diese hätte seine Mutter erst recht beunruhigt.

„Wir müssen auch noch mal über deinen Fahrunterricht sprechen! Ich...halte das im Moment für keine gute Idee," ließ sich Marion nun vernehmen, aber Dominik ging nicht auf diese Bemerkung ein.

Er fragte sich lediglich, was seine Mutter eigentlich dagegen hatte, dass er allmählich mit seinen Fahrstunden begann und dass sie nichts, aber auch nichts was er tat oder plante für ein „gute Idee" hielt. Traute sie ihm denn gar nichts mehr zu? Fürchtete sie, dass er irgend einen Mist mit einem Auto anstellen oder Tamara bei der Kinoverabredung anschließend zur alten Kirchenruine schleifen und mit ihrem Blut den Höllendämon zu neuem Leben erwecken würde?

Diese Vorstellung empfand er selber als so abstoßend, dass er nicht länger darüber nachdenken wollte.

Seine Mutter konnte ihm weder verbieten ins Kino zu gehen noch den Führerschein zu machen. Aber sie bat ihn stets darum, manche Dinge nicht zu tun und so dabei so elend aus, dass er sich häufig mit einem schlechten Gewissen herum schlug.

Traurig dachte er daran, dass es solche Probleme früher nicht gegeben hatte. Seine Mutter hatte ihn im Gegenteil stets ermutigt, neue Dinge auszuprobieren und auch seine damalige, Freundin Alina mit offenen Armen empfangen.

„Auch wenn sie einiges durchgemacht hat mache ich das nicht mehr lange mit," Dominik und beneidete mit einem Mal Tamaras Bruder Manuel. Dieser konnte sich bereits weitgehend in seine eigenen vier Wände zurück ziehen, auch wenn seine Mutter nach wie vor in der Nähe weilte.






Tamara hoffte ein paar Stunden später, dass sie nicht mit einem seligen Dauerlächeln auf den Lippen herumlief. Sie war doch kein albernes, verliebtes Huhn....
Aber war es denn so schlimm, sich ein wenig albern zu benehmen? Schließlich ging es ihr gerade so gut wie schon lange nicht mehr. Sie hatte einen lustigen Film angesehen, obwohl sie sich nicht so recht an die Handlung erinnern konnte. Die hatte sie wohl in der Spam-Schublade ihres Gehirns abgelegt.

Viel wichtiger war es doch, dass Dominik ihr zuerst eine Limonade, anschließend ein Eis und dann auch noch Popcorn ausgegeben hatte. Zum Geiz neigte er also nicht. Aber auch das war zweitrangig.
Wichtig war vor allem die Tatsache, dass er irgendwann während des Films nach ihrer Hand gegriffen und dann den Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Sie war ein wenig näher an ihn herangerückt und tausend wichtige und unwichtige Gedanken waren ihr durch den Sinn geschossen.

Nach dem Film hatte Dominik sie wie versprochen nach Hause gebracht und das ganze hatte fast schon filmreif mit einem Gute-Nacht-Kuss vor der Haustür geendet. Während des Kusses hatte sie die ganze Zeit über befürchtet, sich dumm anzustellen. Schließlich besaß sie, was das anging, keinerlei Erfahrung. Dominik hingegen war bereits längere Zeit mit einem Mädchen zusammen gewesen...
„Hoffentlich hält er mich nicht für ein dummes Kleinkind," dachte sie ein wenig verunsichert. Aber wenn dem so war ließ Dominik sich nichts anmerken.

Sie verabschiedeten sich mit einem „Ich ruf dich nachher noch mal an," und Tamara betrat den Hausflur. Sie zog ihr Handy aus der Jackentasche und schrieb eine SMS an Dominik, der wahrscheinlich gerade erst ihren Vorgarten verlassen hatte.

„Ich freue mich auf nachher, wenn du anrufst."

Oder war das ein Fehler? Sie hatte einmal in einem Ratgeber gelesen, dass es unklug war, wenn eine Frau einem Mann zu offensichtlich zu verstehen gab, dass sie an ihm interessiert war. Aber dort hatte auch gestanden, dass man sich nicht am ersten Abend küssen ließ. Hielt er sie jetzt für billig? Oder war das alles nur Unsinn? War so was nicht situationsbedingt?

„Vielleicht sollte ich Manuel mal fragen, wie so was bei Jungen ankommt," dachte sie, aber diese Möglichkeit verwarf sie recht schnell wieder. Schließlich war Manuel in Sachen Mädchen mindestens so unerfahren wie sie in Sachen Jungs, außerdem war er bestimmt der Ansicht, dass Dominik definitiv der Falsche für sie war.
„Bei einem anderen Jungen würde er mir vielleicht helfen. Aber nicht bei Dominik," dachte sie und der Gedanke machte sie einen kurzen Augenblick traurig. Aber dieses Gefühl hielt nicht allzu lange an.

Sie hatte für sich bereits den Entschluss gefasst, dass es hier um sie und nicht um Manuel ging. Geschwisterliche Loyalität war schön und gut, aber sie würde sich nicht in eine Konflikt bringen lassen.

Da musste Manuel nun durch, vorausgesetzt natürlich, Dominik wollte sich überhaupt noch einmal mit ihr treffen. Oder machte sie sich zu viele Sorgen?

Sie seufzte innerlich, als sie sich eingestand, dass sie sich Hals über Kopf verliebt hatte. Aber sie wollte nichts falsch machen. Sie wollte nicht, dass Dominik sie für blöd hielt und alles schon endete, bevor es richtig begonnen hatte.

Sie zuckte zusammen, als die Tür der Einliegerwohnung geöffnet wurde und Manuel ihren Namen rief.
„Alles in Ordnung?", fragte er und sie kicherte ein wenig nervös. „Ja, alles in Ordnung. Er hat mich nicht an einen Dämon verfüttert oder etwas in der Art..."
„Sehr witzig," sagte Manuel, der inzwischen die Treppe hinuntergestiegen war und ihr nun gegenüber stand. „So meinte ich das auch nicht..."

Er zögerte kurz. „War deine Verabredung schön?"

Sie nickte. „Ja, es war schön. Der Film war....gut....und Dominik war...nett und..."

Manuel hob die Hände. „Schon gut, ich will dich nicht ausfragen. Und...mach dir keinen Kopf darüber, ob ich was dagegen hab oder nicht. Du musst mit ihm auskommen.....ich wünsch dir alles Gute..."

Tamara wusste, dass dies Manuel eine gewisse Überwindung kostete. Ihr fiel, trotz ihres Entschlusses, in Sachen Dominik vor allem an sich selber zu denken, ein Stein vom Herzen. „Danke, Manuel....", sagte sie, trat auf ihren Bruder zu und umarmte ihn kurz.

Er grinste ein wenig hinterhältig. „Wenn er nicht nett zu dir ist, sagst du mir Bescheid. Dann spiele ich ein bisschen Al Bundy mit ihm. Du weißt schon, wie in dieser Folge, wo Al den Kopf des Freundes seiner Tochter gegen die Wand stößt und ihn dann mit einem Tritt aus dem Haus befördert...."
Tamara lachte und dachte bei sich, dass Dominik sich das wahrscheinlich nicht einfach so gefallen lassen würde.
„Gute Nacht, Al," sagte sie statt dessen grinsend.  

Dämonische Statuen - RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt