Kapitel 58

3 0 0
                                    


  Julia schloss die Augen und lehnte sich erleichtert gegen die gekachelt Wand neben den Waschbecken. Sie befand sich in der Damentoilette des Gerichts und gerade fielen ihr etliche Steine vom Herzen.
„Eine Geldstrafe! Zwar eine recht hohe. Das wird teuer und ein Großteil unseres Gesparten wird dafür draufgehen. Außerdem hat der Richter gesagt, dass Jonas beim nächsten Mal sicherlich nicht so gut davon kommen würde. Er habe sich unmöglich benommen," sagte sie sich und war froh, dass sie sich nun zumindest keine Gedanken mehr um eine Haftstrafe machen wollte.

Jonas hatte sich im Gerichtssaal nochmals bei dem Paar, in dessen Haus er eingedrungen war entschuldigt und sie wusste, dass dies nicht nur eine Show war, die er auf Anraten seines Anwaltes abzog. Es tat ihm wirklich leid, dass er die Falschen erwischt hatte.

Die Leute hatten die Entschuldigung angenommen, aber auch gesagt, dass sie hofften, nie wieder belästigt zu werden.Nun, dies konnte Julia sehr gut nachvollziehen. Für diese beiden, komplett unbeteiligten und ahnungslosen Menschen war die ganze Situation sicherlich sehr erschreckend gewesen.

Nach dem Prozess hatte der Anwalt, als er sich von Jonas und Julia auf dem Gerichtsflur verabschiedete, bevor er zu einem anderen Prozesstermin eilte, gesagt, dass sie Glück gehabt hatten.

Glück mit dem Richter. Dieser fällte wohl grundsätzlich recht milde Urteile und blieb meist am unteren Rand was mögliche Strafen anging. Wenn ein Angeklagter Reue zeigte hatte er bei diesem Richter anscheinend schon halb gewonnen.

„Ein anderer Richter hätte wahrscheinlich wenigstens noch eine Bewährungsstrafe verhängt," dachte Julia und hoffte, dass auch andere Angeklagte die Chance, die ihnen gewährt wurde, nicht ausnutzten und zu schätzen wussten. Wahrscheinlich war es anders. Wahrscheinlich wurden viele andere erneut straffällig. Der Anwalt hatte so etwas angedeutet.

„Jonas wird nicht mehr negativ auffallen," sagte Julia sich. „Er wird sich künftig mehr zurück halten, damit keine Unbeteiligten mehr in Mitleidenschaft gezogen werden.

Sie drehte den Wasserhahn auf und wusch sich die Hände, ehe sie auch ihr Gesicht mitWasser benässte. Das schaffte hoffentlich einen etwas kühleren Kopf und vielleicht gelang es ihr nun, sich ein wenig zu beruhigen.
„Alles ist gut!", sagte sie sich wieder und wieder.

Schließlich verließ sie die Gerichtstoilette und stieß auf dem Flur auf Jonas, der neben seinem Vater auf einer Bank saß.
Georg, der es sich nicht hatte nehmen lassen, an diesem Tag ins Gericht zu kommen, hielt sich eine Hand eine Stirn und machte überhaupt keinen guten Eindruck.
„Wir hätten ihm gar nichts von der ganzen Sache erzählen sollen," dachte die junge Frau. „Es regt ihn nur auf."

„Jonas, das kann noch teuer werden," stellte Georg nun fest und Julia zuckte zusammen. „Dann wollen die beiden..."

Jonas nickte. „Ja, die Frau hat vorhin noch gesagt, dass sie schauen will, was sie zivilrechtlich aus der Sache rausholen kann. Da hab ich bald die nächste Klage am Hals....sie will sich da noch von ihrem Anwalt beraten lassen."
Julia setzte sich an Jonas' andere Seite und nahm seine Hand. „Wir bekommen das schon hin. Und das nächste Mal....."
„Das nächste Mal reiße ich mich zusammen! So was kommt nie wieder vor."

Georg erhob sich ein wenig mühsam und Julia runzelte besorgt die Stirn. „Geht es dir nicht gut?"

Ihre Schwiegervater schüttelte den Kopf. „Das ist das Wetter. Der Kreislauf. Dazu Stress bei der Arbeit, Lucas hat nur noch Partys mit Meike im Kopf und dann noch dieser Prozess..."

„Tut mir leid," murmelte Jonas leise. „Du hättest dir das heute nicht antun müssen. Und vielleicht sollten wir jetzt gehen? Ich hab Hunger...."
„Ich lade euch zum Essen ein," sagte Georg ein und fügte hinzu. „Ihr müsst jetzt sparen! Die ganze Geschichte wird noch einen Rattenschwanz nach sich ziehen...und ich hätte mir so was auch nicht träumen lassen, dass ich mal bei Gericht erscheinen muss..."

Julia bemerkte an Georgs Tonfall und Gesichtsausdruck dass er es seinem Sohn durchaus übel nahm, dass er wegen einer strafrechtlichen Angelegenheit vor Gericht gelandet war und sie war froh und dankbar, dass sie ihren eigenen Eltern nichts erzählt hatte.
„Die würden sich auch aufregen. Egal, ob wir längst erwachsen sind und gar nicht mehr zuhause wohnen. Ich glaube, so was wollen Eltern niemals erleben!", dachte sie, während sie und Jonas Georg zum Ausgang des Gerichtsgebäudes folgte.

Eine halbe Stunde später stocherte Julia lustlos in ihrem Essen herum, was auch an der schlechten Stimmung ihres Ehemannes und ihres Schwiegervaters lag. Sie saßen am Tisch in einer Pizzeria und es wollte einefach keine bessere Stimmung aufkommen.
„Jetzt ist es nun einmal passiert," sagte sie schließlich. „Es kommt nie wieder vor und mit dem Geld kommen wir schon irgendwie klar."

Georg schüttelte den Kopf, antwortete aber nicht.

„Es war ein Fehler. Ich habe mich bei den Leuten ja auch entschuldigt. Aber ich habe dir die ganze Geschichte doch erzählt. Ich dachte, dass es noch das Haus von dieser Wanda Schnickse wäre....", versuchte Jonas sich zu rechtfertigen, aber Georg ließ Jonas' Gründe nicht als Entschuldigung gelten.

„Du hättest auch diese Schnickse nicht einfach in ihrem Haus überfallen und verprügeln dürfen. Was hättest du denn mit ihr angestellt, wenn du sie angetroffen hättest? Jonas du könntest jetzt im Gefängnis sitzen! Die Frau ist ein gewöhnlicher Mensch! Wenn du sie geschlagen hättest, hättest du sie vielleicht sogar umgebracht oder schwer verletzt. Sie ist keine dieser Dämonenstatuen, an denen du dich sonst auslässt."

Julia gingen Georgs Vorwürfe zu weit und auch Jonas zuckte kurz zusammen. Auch sie hatte sich solche Gedanken bereits gemacht. Aber es jetzt aus Georgs Mund zu hören versetzte ihr einen Stich.
„Es ist ja nicht so weit gekommen!", sagte sie ein wenig lauter als notwendig. „Und jetzt ist es auch einmal gut. Wir verstehen, dass du dich aufregst und Jonas hat ja auch nicht richtig gehandelt. Aber dafür hat er ja heute seine Strafe bekommen und jetzt ist es auch einmal gut!"

Jonas verspürte anscheinend noch immer den Wunsch, sich zu rechtfertigen. „Sie ist eine Mörderin. Gerrits Mörderin. Von den anderen Menschen, die ihr schon zum Opfer gefallen sind, mal ganz zu schweigen...."

„Trotzdem war es falsch," wandte Julia vorsichtig ein und stöhnte innerlich. Immer wieder dieses Thema. Sie hielt es bald nicht mehr aus und sagte erneut ihre Meinung, von der sie auch nicht bereit war abzurücken. „Wenn ein Mensch stirbt und es ist kein natürlicher Tod, hat das immer auch Konsequenzen in der normalen Welt. Der Welt der Gerichte, Paragraphen, polizeilichen Ermittlungen, DNA-'Analysen und Urteilen. Und sollten Menschen sich zum Richter über Leben und Tod machen?"

Außerdem: was sagte es über den Täter aus? Wanda Schnickse war eine Mörderin, da hatte Jonas recht. Und Julias Urteil über sie war recht eindeutig. Sie war ein schlechter Mensch. Eine Verbrecherin.

Aber niemals wollte sie Jonas in die gleiche Kategorie einordnen müssen....

Georg seufzte und winkte den Kellner an den Tisch heran. „Könnten Sie mir bitte noch ein Glas Wasser bringen? Ich muss meine Tabletten nehmen..."
„Kommt sofort," sagte der Mitarbeiter der Pizzeria und eilte davon, um das bestellte Getränk zu holen, während Georg eine kleine Dose aus seiner Jackentasche heraus holte. Er öffnete sie und Julia sah, dass sich drei verschiedene Tabletten darin befanden.

„Seit wann nimmst du denn Medikamente?", erkundigte sich Jonas nun sichtlich besorgt und sein Ärger und Rechtefertigungswunsch schienen mit einem Mal zu verfliegen.

Georg wirkte unendlich erschöpft, als er antwortete „Wie ich schon sagte, ich habe, auch abgesehen von deiner Verhandlung, einiges an Stress am Hals. Die Arbeit in der Firma macht sich nicht von allein und morgen stehen wahrscheinlich einige Überstunden an. Übermorgen haben wir Abends ein Meeting, dann ist da noch Lucas..."

Er seufzte. „Meike hier und Meike da. Die beiden gehen jetzt auch in der Woche öfters aus. Zumindest dann kommt Lucas pünktlich nach Hause, aber vorgestern Abend roch er so merkwürdig...ich hab das schon mal gerochen. Vor vielen Jahren...und ich mache mir Sorgen. Außerdem hab ich ein Schreiben vom Anwalt deiner Mutter bekommen. Sie lebt jetzt in der Nähe deiner Tante, Jonas, und will mehr Unterhalt."

Georg lächelte ein wenig bitter. „Wenigstens hat sie mittlerweile tatsächlich sämtliche Rückeroberungsversuche eingestellt und die Trennung wohl endlich und endgültig akzeptiert. Aber jetzt hat sie beschlossen, mich bis auf den letzten Tropfen auszusaugen. Sie hat ein Attest vorgelegt, dass sie nicht arbeitsfähig ist. Sie kann nicht mal eine Teilzeitstelle annehmen. Ich werde wohl bald mehr zahlen müssen."

„Das tut mir leid," sagte Jonas. „Aber kannst du das überhaupt?"

Georg zuckte die Achseln. „Das richtet sich nach dem Einkommen und anderen Verpflichtungen, die ich noch habe. Ich muss ja auch noch für Lucas sorgen. Es wird schon gehen. So schlecht verdiene ich ja auch nicht. Aber ihr Anwalt scheint ein ziemlich gerissener Bursche zu sein."

Seine Erschöpfung verwandelte sich für einen kurzen Moment in Ärger. „Ihr hättet mal den Brief von diesem Kerl, einem Herrn Kirchelbesen, lesen sollen! Immerhin sei ich ja durch mein Verhalten mitschuldig an ihrem derzeitig schlechten Gesundheitszustand und müsse daher, auch aus moralischen Gründen, meiner Unterhaltsverpflichtung nachkommen....blöder Kerl. Wer wollte denn wen umbringen? Wer hat meine Söhne verletzt?"

Julia verstand den Ärger ihres Schwiegervaters nun ein wenig besser.
Er hatte wirklich mehr als genug um die Ohren und offenbar fiel es ihm nicht leicht, darüber zu sprechen. Und Jonas hatte ihm noch zusätzlichen Stress bereitet. Aber was meinte er damit, dass Lucas einen merkwürdigen Geruch an sich hatte? Rauchte er irgendwelches Zeug, das unter Umständen dafür sorgte, dass Georg demnächst erneut bei einem seiner Söhne vor Gericht erscheinen musste? Dieses mal wegen irgendwelcher Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz?

„Wenn das so ist, sag ich Lucas mal ordentlich, was ich davon halte. Wie blöd ist er eigentlich? So war er doch früher nicht....", dachte sie verärgert, während der Kellner das Wasser brachte.

Georg nahm seine Tabletten ein.

„Wogegen sind die denn?", erkundigte sich Jonas und deutete auf die nun leere Tablettendose.

Der Vater seufzte. „Bluthochdruck. Die anderen sind gegen meine Herzprobleme. Der Arzt hat sie mir vor ein paar Tagen verschrieben. Er wollte mich sogar schon ins Krankenhaus stecken, damit ich mich mal richtig durchchecken lasse. Herzkatheteruntersuchung.Aber für so was hab ich im Moment wirklich keine Zeit! Wir bereiten gerade ein neues Projekt vor und vielleicht werde ich ja doch noch mal befördert. Der Chef hat so was angedeutet."

Er zuckte die Achseln. „Ich bin besser als mein Kollege. Aber der ist fünfzehn Jahre jünger und kerngesund. Der joggt jeden Tag nach Hause und strotzt nur so vor Gesundheit und jugendlicher Vitalität. Früher war er mal Leistungssportler und hätte es fast zu den olympischen Spielen gebracht. Davon erzählt er den jungen Kolleginnen gerne und zeigt Fotos aus der Zeit. Er kannte einpaar Sportler, die später recht bekannt wurden. Mir sagen die Namen nicht so viel, aber die Kolleginnen scheinen sie zu kennen. Ich muss den Chef überzeugen, dass ich es besser hinbekomme als er. Den meisten Teil der Arbeit erledige sowieso ich, während er sich in irgendwelchen Sportforen im Internet herumtreibt. Aber wenn der Chef denkt, ich wäre nicht mehr fit genug und würde jeden Moment tot umfallen oder dauerkrank werden, kann ich das mit der Beförderung natürlich vergessen. Dann kriegt Mister Body den Posten, und dass der Chef dann über kurz oder lang merkt, dass er nichts drauf hat nützt mir auch nichts mehr!"

„Oder er bringt eine der jungen Kolleginnen dazu, seine Arbeit mitzumachen," warf Julia ein. „Klingt nach einem unangenehmen Zeitgenossen.

Aber Georg widersprach. „Er ist eigentlich recht nett und ich komme nicht schlecht mit ihm aus. Wenn er nicht gerade mein direkter Konkurrent wäre, hätte ich kein Problem mit ihm."

Diesen Einwand ließ Julia nicht gelten. „Aber weder er noch Lucas und auch nicht Jonas", sie gab ihrem Mann eine Klaps gegen den Arm, „sind es wert, dass du dir deine Gesundheit ruinierst. Hör besser auf den Arzt, wenn er sagt, dass du das im Krankenhaus abklären solltest."

Jonas nickte zustimmend, wohl auch dankbar dafür, dass das Gespräch sich nun nicht mehr ausschließlich um ihn und seine Missetaten drehte.

Georg seufzte und es klang resigniert. „Ich denke drüber nach. Und da hinten kommen eure Pizzen und mein Salat. Wie ihr seht fange ich schon damit an, mehr auf meine Gesundheit zu achten. Ich ernähre mich gesünder...."





Während Jonas und seine Familie sich auf den Weg ins Restaurant machten verließ eine Frau in einem schicken weißen Hosenanzug das Gerichtsgebäude.Sie hatte sich unter das Publikum, das den Prozeß gegen Jonas Schneider beobachtet hatte, gemischt.

Wanda Schnickse seufzte innerlich. Sie war ein großes Risiko eingegangen, hatte sich aber die Verhandlung nicht entgehen lassen wollen.
„Vielleicht," so sagte sie sich, „habe ich einen Fehler gemacht. Ich hätte mich im Gerichtssaal nicht in der hintersten Reihe hinter dieser Schulklasse samt Lehrer und den Rentnern, die sich zum Zeitvertreib Prozesse ansehen, verstecken sollen. Hätte ich mich gezeigt, dann wäre dieser Dämonenjäger eventuell ausgerastet und hätte mich entweder angegriffen oder zumindest vor allen bedroht."

Höchstwahrscheinlich wäre das Urteil unter diesen Umständen weniger großzügig ausgefallen.

Die Vorstellung, wie Jonas Schneider von mehreren Polizeibeamten überwältigt und dann zu einer weitaus härteren Strafe verurteilt wurde, gefiel ihr. Sie selbst hätte das ängstliche kleine Weibchen, dass von einem aggressiven Mann verfolgt und bedroht wurde, spielen können.

Die Tatsache, dass sie wirklichen Opfern, die bedroht wurde, damit einen Bärendienst erwies, interessierte sie nicht im geringsten. Sollten die sich halt auch Dämonen zur Hilfe holen.

Überhaupt war der Tag bisher so gar nicht zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen. Zuallererst hatte sie nur mit Mühe und Not einen Parkplatz gefunden. Zugegeben, dies war an einem Vormittag in der Kölner Innenstadt nicht so ungewöhnlich. Aber schließlich hatte sich die lange Suche doch noch vorteilhaft für sie ausgewirkt.

Denn dadurch, dass der Gerichtssaal bereits recht gut durch diese Schulklasse, deren Lehrer vor den Zuschauerbänken stand und anscheinend ihren Rechtskundeunterricht abhielt, bis der Richter auch ihn bat, sich zu setzen, gefüllt.
Auf diese Weise war sie niemandem aufgefallen, zumal sie mittlerweile auch eine andere Frisur, zu der auch eine Haartönung gehörte, trug.

Offenbar rechnete Jonas Schneider nicht mit ihrem Erscheinen vor Gericht. Vielleicht war er nicht der Intelligenteste? Sie an seiner Stelle hätte mit etwas in der Art gerechnet und seine dumme junge Frau schien dies auch zu tun, denn sie hatte sich suchend im Gerichtssaal umgeblickt, sie aber nicht erkannt.

Wie sollte sie auch? Schließlich war dieses dumme Ding ihr noch niemals zuvor begegnet.

Aber die Sache mit dem Nichterkennen war nun wohl doch kein wirklicher Vorteil für sie. Schließlich hatte es keine öffentliche Bedrohung und keinen Ausraster durch Jonas Schneider gegeben.
Missmutig verzog sie ihr Gesicht und dachte an den langen Weg zum Parkhaus, in dem sie ihren Wagen abgestellt hatte.

„Für so eine lächerliche Strafe hat sich der Weg nun wirklich nicht gelohnt! Da hätten es sich die neuen Eigentümer auch sparen können, mich extra anzurufen. Nicht mal die haben mich ja erkannt, zumindest haben sie dasim Gerichtssaal in keinster Weise zu erkennen gegeben. Erst hinterher hat mich die Frau angesprochen, ob ich Frau Schnickse sei und dass mir die neue Frisur gut stehen würde..."

Ein boshaftes Grinsen huschte über ihr Gesicht. Es war keine allzu große Kunst, besser als diese Frau, von der sie den Verdacht hegte, dass sie in ihrer Freizeit am liebsten Kittelschürzen und Haarnetze mit Lockenwicklern trug, auszusehen.

„Ja, ich wollte wissen, wie dieser unverschämte Mensch bestraft wird. Es war ja doch recht milde.", hatte sie gesagt und sich dann gespielt besorgt nach der Verletzung des Lebensgefährten ihres Gegenübers erkundigt.
„Dem geht es schon lange wieder gut," hatte die Frau erleichtert geantwortet. „ Und wer weiß schon, was wirklich in dem Jungen vorgegangen ist? Vielleicht hat er ja irgendwelche anderen Probleme.....und ich bin auch froh, dass diese ganze Geschichte jetzt erledigt ist. Mal sehen, ob wir überhaupt noch zivilrechtlich vorgehen. Ich will eigentlich damit abschließen, andererseits...mal sehen.....Sie entschuldigen mich? Ich muss noch in den Aldi, die haben heute meine Lieblingsgurken im Angebot..."

Wanda schüttelte missbilligend den Kopf und dachte sich ihren Teil. „Iss du nur deine Gurken. Du interessierst mich nicht dieBohne und auch nicht die Gurke. Der einzige, der mich interessiert ist Jonas Schneider! Der könnte mir vielleicht doch noch mal gefährlich werden."

Also würde sie ihm zuvor kommen. Sie hatte schließlich ihre Mittel und Wege, um mit jemandem wie ihm fertig zu werden. Sein kleiner Freund, den ihr geflügelter Dämon mit den vergifteten Krallen erwischt hatte, hatte sich schließlich letztlich, trotz seine Sieges, als kein wirklicher Gegner erwiesen.

Dämonische Statuen - RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt