55. Kapitel

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Yasu Pov.

Nach dem ich meiner Schwester aus dem Buch vorgelesen hatte, sah sie irgendwie besorgt aus.
Verständlich, denn Etaniti wurde wirklich zu einem sehr liebenswerten jungen Mädchen.
Selbst Shina, die ja fast von ihr getötet wurde, konnte nicht anders, als sie zu mögen.

Die Vorstellung, dass sie eines Tages nicht mehr da ist, ist kaum auszumachen.
Das kleine, kindische und nervige Geistermädchen.

,,Wir sollten es den anderen sagen." ermutigte ich Akina und legte meine Hand auf ihre.

,,Du hast wohl recht. So wie immer." antwortete sie niedergeschlagen.

,,Du weißt dass ich nicht mit kommen kann, weil ich mich für den Abschlussball vorbereiten muss." rief ich ihr noch hinterher, nachdem sie mein Zimmer verlassen hatte.
Apropos Ball, Shu hatte heute beim Mittagessen, das Akina versäumt hatte um in der Bibliothek blind nach Büchern zu suchen, verkündet, dass er auf gar keinen Fall dort aufkreuzen wird.
Seid dem ist Reika angepisst auf ihn und wie sie nun mal ist, auch auf uns Andere.
Jetzt hatte sie sich in ihrem Zimmer verschanzt und grummelte vor sich her.
Schwieriges Mädchen!
Der Ball war kein gewöhnlicher, denn man musste bereits am Vorabend anwesend sein, und bis zum nächsten morgen wach bleiben.
(Und durchtanzen, aber so märchenhaft ist es bestimmt eh nicht)
Das heißt wiederum, dass ich bereits heute mit Reiji zur Schule fahren werde.
Schweren Herzens mit dem Gedanken bei den Gefühlen meiner Schwestern, stand ich auf und suchte mir ein Kleid aus meinem Kleiderschrank.
Es war blau, so wie meine Augen.
Meine offenen Haare schmückte ich mit einem orange-goldenen Blumenkranz, und ich zog zu meinem Outfit passend blaue Highheels an.

Als ich mich im Spiegel betrachtete, konnte ich trotz der Tatsache, dass ich mich wirklich hübsch fand, nicht lachen...

Es klopfte.
Das war bestimmt Reiji!

,,Yasu? Ich wäre dann so weit. Darf ich eintreten?" fragte er außerhalb der Zimmertür.
Schnell holte ich aus einer kleinen Schublade ein Päckchen.

,,Ja! Du kannst rein kommen!" bejate ich und versteckte das kleine Geschenk hinter meinem Rücken.

,,Wir sollten uns beeilen, da-" als er mich sah, stockte ihm der Atem.
Sein Mund stand sogar offen und er starrte mich an.
Als ich das bemerkte, wurde ich rot wie sonst was und sah von ihm weg.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie er seine Brille zurecht rückte und sich räusperte.

,,Also...wir sollten gehen." murmelte er mit ebenfalls etwas roten Wangen.
Was ist denn mit dem los?
Reiji, REIJI, war verlegen?!?
Ich hatte ja nicht zum ersten Mal ein Kleid an.

,,Aber... zuerst..." nuschelte ich und ging immer weiter auf ihn zu.
Er hatte einen wirklich sehr schönen schwarzen Smoking an, der seine männliche Figur betonte!

,,Was?"

,,Äh...HIER!" rief ich schon fast und drückte ihm die kleine Packung gegen die Brust.
Da ich die Augen zusammen kniff, konnte ich seine Reaktion nicht sehen, aber ich nahm an, weil er das Päckchen an sich nahm, würde er es nicht ablehnen.
Langsam öffnete ich die Augen und sah ihm dabei zu, wie er die Schleife vom Geschenk löste.
Eigentlich war es ein sehr eigenwilliges Geschenk, und ich war mir echt nicht sicher, ob er es auch benutzen würde.

Kurz bevor er sehen konnte, was ich ihm da gegeben hatte, legte ich meine Hände auf seine.

,,Es ist nichts wichtiges, und sogar sehr egoistisch von mir, dir so etwas zu schenken. Also bitte, denk nicht falsch über mich!" bittete ich ihn und sah dabei in seine tiefen und wunderschönen roten Augen.
Er sah über meine Aussage erst etwas überrascht aus, dann blickte er aber wieder mit einem ruhigen Gesichtsausdruck zu mir hinab.
Langsam kam er mir näher.

,,Keine Sorge. Allein diese Geste deinerseits ist zu bewundern." hauchte er in mein Ohr, worauf ich Wie auf wundersame Weise total beruhigt reagierte.

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt