21. Kapitel

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Kanato Pov.

Die Melodie meines Liedes. Ich hatte es früher für meine scheußliche Mutter gesungen, und dass es auch noch andere Leute kennen, hätte ich nicht vermutet.
Das Shu so einen Wind darum machte, eben so wenig.

Teddy und ich hörten einen ziemlichen Lärm aus dem Ostflügel, als wir mal wieder draußen am Balkon standen.
Ich lehnte mich weit übers Geländer und nahm die Stimme einer Frau wahr.
Ich denke es war Shina-san die gerade Raito eine Lektion erteilte.

,,Seit dem die Mädchen bei uns im Anwesen wohnten, war es viel viel lauter geworden, nicht wahr Teddy?" fragte ich meinen stetigen Begleiter und sah hinauf zum Mond.
Er war schon fast voll, was bedeutete, dass unsere Lust nach Blut bald viel stärker werden würde.
Aber die Lösung unseres Vaters ist so lahm... sogar Teddys leere Seele schläft da ein!
Jetzt fiel mir ein an was Reiji uns noch beim Abendessen erinnert hatte!
Morgen war die monatliche Dinnerparty! Ob Shu dieses mal auch erscheinen wird, jetzt wo Reika-san da ist?
Also ich werde Miu-chan fragen ob sie mit mir hingehen wird.

,,Danach werde ich ihr vielleicht meine Wachsfiguren zeigen, was meinst du Teddy?" schlug ich vor, worauf ich wieder zum Mond sah.

,,Morgen könnte es auch schon so weit sein dass es mit der Gier beginnt." befürchtete ich. Als ich gerade wieder einmal zum singen anfangen wollte, bemerkte ich wie jemand durch den Hof lief.
Es war Miu.
Sie setzte sich auf eine der Bänke und sah den Mond an.

,,Ob sie auch besorgt ist? Wegen dem Vollmond, Teddy?" fragte ich, worauf ich mich über das Geländer vom Balkon im 2. Stock schwang und hinunter in den Innenhof sprang.
Sachte und leise landete ich wie ein Kätzchen und versteckte mich vorerst hinter einem Busch um sie zu beobachten.
Sie hatte ein kleines Büchlein in der Hand, in das sie irgendetwas hineinschrieb.

,,Du brauchst dich nicht zu verstecken, Kanato-kun! Ich bin nicht taub!" ertappte sie mich.

,,Miu-chan, waren Teddy und ich nicht gut genug versteckt?" fragte ich sie, während ich bereits neben ihr auf der Parkbank saß.

,,Das vielleicht schon, aber man riecht euch einfach. Der Geruch von Süßigkeiten bleibt an dir kleben wie Kaugummi!" lachte sie und grinste mich mit leicht roten Wangen an.

,,Teddy? Findest du Miu-chan auch so süß?" fragte ich mein Plüschtier und grinste ebenfalls.

,,Ach ach, Kanato-kun!" sagte sie und winkte bescheiden ab.

,,Weißt du, wenn du nicht süß wärst würde ich dich auch nicht mögen. Ich mag keine bitteren Dinge, oder Leute." erklärte ich ernst, worauf sie verständnisvoll nickte.

,,Sag mal was schreibst du da eigentlich?" fragte ich nach einer kurz herrschenden Stille zwischen uns.

,,Das ist mir fast ein wenig peinlich um ehrlich zu sein, also... ähm..." sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte, und spielte nervös mit dem Stift rum der in dem Buch gelegen hatte.

Ich sah sie fragend an, bis sie tief ausatmete.

,,Du hast sicherlich mitbekommen,  dass ich schizophren bin. Falls ich mal überschnapp und wir es nicht mehr unter Kontrolle kriegen, soll mir jemand aus diesem Buch hier vorlesen."

,,Was steht denn da?"

,,Schöne Erinnerungen. Ich schreibe so etwas wie ein Tagebuch, aber die doofen Sachen lasse ich aus."

,,So ist das..."
Ich stand auf und starrte wieder zum Himmel hinauf.

,,Teddy findet Nächte wie diese besonders schön." erklärte ich ihr, worauf sie meinem Blick folgte. 
Der Nachthimmel war frei von jeglicher Wolke, obwohl es vor einigen Minuten noch aus Eimern geregnet hatte. Außerdem konnte man unzählige Sterne sehen. 

,,Achso." antwortete sie. Ich sah zu Miu hinüber und bemerkte wie sich die funkelnden Sterne in ihren Augen spiegelten.
Sie war doch erst 15! Das war viel zu früh um zu heiraten!
Irgendwie tat sie mir leid weil sie so früh an solch ein Schicksal gebunden war. Einen wildfremden zu heiraten... Aber für mich hatte das nur Vorteile, vor allem bei Vollmond!

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt