Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)

89. Kapitel

Ayato Pov.

,,...einem längst vergessenen Menschen. Er sagte mir, dass ich mir keine Sorgen darüber machen müsste, jemanden zu verletzten, den ich liebe, denn das würde nicht geschehen." vollendete Akina ihren Satz.
Wen auch immer sie da meinte, er musste sehr wichtig für sie sein.
Still wartete ich auf eine Erklärung.

,,Eigentlich ist es doch unmöglich, stummen von toten zu hören, oder?" fragte sie, während sie leicht wässrige Augen bekam.
Ihre Schultern zucken, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
Hatte ich etwas falsch gemacht?
Völlig überfordert mit der ganzen Situation, nahm ich ihre Hand und sah ihr ernst in die Augen.

,,Mein Vater. Er hatte zu mir gesprochen. Es war wie ein flüstern."
Ich stand vom Stuhl auf, setzte mich zu ihr und umarmte sie.

,,Ich will keine deiner Augen auch nur einen Tropfen Wasser verlieren sehen." entschied ich mich und
Spürte, wie sie an meinem Hemd zog.

,,Du musst ja nicht hinsehen, du Arschloch!" schluchzte sie.
Meine Wenigkeit wollte sie glücklich sehen!
Genervt schob ich sie von mir weg und wollte ihr eine kleine Standpauke halten, doch als ich ihre glasklaren, kristallblauen Augen sah, verschlug es mir die Sprache.
Ich konnte mich kaum regen.
Das einzige, was mir gelang, war sie zu beobachten.
Eine Tränen rollte über ihre rosig gewordene Wange, und sie hatte einen sehr überraschten Gesichtsausdruck.

,,Ayato." hauchte sie verzweifelt.
Da legte sich in mir plötzlich ein Schalter um.

Meine Melonenbrust musste all die Jahre so schwere Lasten ertragen, und auf einmal war sie von allem erlöst.
Nichts blieb, bis auf eines.
Die Erinnerungen.

Ich wollte aber, wie ich es damals mir selbst versprochen hatte, einiges mit Akina nachholen, und vor allem die schlechten Erinnerungen gegen gute austauschen.

,,Tu mir einen Gefallen, und hör auf zu weinen." bittete ich sie, obwohl sie selbst weinend wunderschön war.
Sie nickte und wischte sich die Tränen weg.

,,Jetzt sie mich an." fuhr ich fort und grinste sie aufmunternd an.
Sie hingegen sah sehr bedröbbeld drein.

,,Ich möchte, dass du dein verprechen mir gegenüber einlöst." flüsterte sie kleinlaut und wurde knallrot.
Schnell wendete sie ihre Blick von mir ab.

,,Was meinst du?" fragte ich verwirrt.

,,Idiot!" stieß sie genervt aus und packte mich am Kragen.
Sie zog mich zu ihr herunter und sah mich zornig mit noch immer knallrotem Kopf an.
Ach so, das meinte sie!
Als ich ihr sagte, dass ich sie erst küssen will, wenn sie mich sehen kann.

,,Melonenbrust. Wir haben uns schon geküs-"

,,Ach halt einfach dein Maul!" unterbrach sie mich und schuppste mich rückwärts aufs Bett, sodass sie unter mir lag.

Ich gehörte und gab mich ihr einfach hin.
In diesem Moment merkte ich, dass ich wohl in dieser Beziehung nicht immer den Kopf spielen konnte, was meine Wenigkeit dennoch bevorzugte.

Ihre Lippen waren so weich und warm, ebenso wie sie sich angefühlt hatten, als ich sie das erste mal berührt hatte.

,,Du bist heute aber stürmisch, Melonenbrust!" neckte ich sie, worauf sie sich aufsetzte.
Erschöpft rieb sie sich den Kopf.

,,Deine Schuld, wenn du einfach alles vergisst." entgegnete in mir, während sie ganz gechillt auf meiner Hüfte sitzen blieb.

Sie sah so blass aus.
Aus irgendeinem Grund hatte ich einfach das Bedürfnis, dies zu tun, also setzte ich mich auf.

,,Was ist los?" fragte sie mich, verstand dann aber ziemlich schnell, als ich meinen Hals frei machte.

,,Nein, das kann ich unmöglich annehmen, Ayato!"

,,Doch. Einem Vampir sein eigenes Blut zu schenken ist die ultimative Liebeserklärung, da ich dir das wertvollste meines Körpers überlasse." erklärte ich ernst und zog ihren Kopf an meinen Hals.

,,Wie es scheint bist du doch nicht so hohl." kicherte sie und leckte mir über den Hals.
Sie stoppte und legte ihre Hand auf meine rechte Wange.

,,Ich liebe dich." murmelte sie leise und gab mir einen weiteren Kuss.
Um es ihr zu sagen war ich zu eitel, aber ein 'ich dich auch' schwebte zumindest in meinen Gedanken.

,,Mach schon hinne, bevor ich es mir anders überlege!" drängelte ich sie, worauf sie etwas von mir nahm, was ich nie zuvor jemandem überlassen hatte.