8. Kapitel

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Akina Pov. 

Nach 10 Jahren war ich also wieder frei. Frei von Schlägen, Elektroschocks und Schmerzen. Und wofür?
Für eine verfickte Hochzeit! Ich wusste dass ich meine Kindheit nicht ausleben konnte, doch das sich das auf mein ganzes Leben ausbreitete, hätte ich nicht gedacht. 
Ich kannte diese Männer gar nicht, und sehen konnte ich sie noch weniger.
Der Metallschutz um meinen Kopf verdeckte meine Augen noch immer, sodass ich sozusagen blind war. Als ich den ersten Schritt aus meiner Zelle machte, konnten mich meine Beine kaum tragen, da ich all die Jahre an Seilen über den Boden gehangen hab.
Ich war schwach und hilflos, aber zum Glück habe ich meine Schwestern.
Ja, ich erinnerte mich noch an sie.
Yasu, die älteste von uns,  Reika meine Zwillingsschwester und ich waren von ein und dem selben Vater. Kaede, Miu und Shina sind unsere Halbschwestern und stammen jeweils von einem anderen Mann der einmal mit unserer Mutter zusammen war.
Sie war so etwas wie eine weibliche Karl Heinz nur dass sie den Weg der Ehe einmalig ging. 
Meine Zwillingsschwester Reika war immer das absolute Gegenteil von mir gewesen, das wusste ich noch.
Sie hatte die schwarzen Haare von unserem Vater und die blutroten Augen von Mutter. Bei mir war es genau anders herum. Haare von Leonore, Augen von unserem Vater.
Yasu hatte ebenfalls Vaters blaue Augen aber etwas dunkler und blondes Haar wie unsere Großmutter.
Die anderen drei sahen uns definitiv nicht ähnlich, aber ich sah sie trotzdem als dazugehörig an.
Miu sah mich nicht nur als eine Halbschwester.
Sie liebte mich wirklich sehr und führte mich auch seid unserem Wiedersehen an der Hand da ich nichts sehen konnte.
Ihre dermaßen große Verehrung mir gegenüber kam warscheinlich daher, dass wir als kleine Mädchen damals immer zusammen gespielt hatten und so ein Kram.
Wenn ich ehrlich bin fand ich das auch ein wenig übertrieben und nervig...
Sie nannte nur mich immer 'Oneesama' und hatte seid ich wieder bei ihnen war nur noch Augen für mich.
Das kleine fünfjährige Mädchen damals sah sehr süß aus mit ihren grünen Haaren und ihrem breiten Grinsen.
Ich hoffte sehr das genau dieses Mädchen mich gerade an der Hand hielt.

,,Du siehst wunderschön aus, Oneesama!" versicherte sie mir als ich das Kleid anprobierte, welches ich jetzt trug. Ich wusste nicht einmal genau welchen Blauton es hatte, oder wo genau daran schwarze Spitze war, aber alle meine Schwestern meinten dass ich aussah wie eine Prinzessin.
Und solch eine würde ich auch bald werden.
Kaum zu glauben, aber ich war ganz schön nervös als wir vor der schweren Metalltür standen und Miu mir erklärte dass nun Yasu als erstes los ging.
Die Kleine hatte darauf bestanden dass sie mich an der Hand führen darf.
Ich hatte zu Ohren bekommen, dass die Sakamaki Brüder bereits Bilder von uns sahen und unsere Mutter ihnen ein Foto aus meiner Kindheit gezeigt hatte!
Zu allem Überfluss durften sie die Bilder auch noch behalten! Ist ja mal mega beschissen und peinlich!

,,Oneesama, wir sind jetzt dran." flüsterte mir Miu zu und lief los.
Ich lies mich ganz und gar von ihr führen und vertraute ihr.
Schade, dass ich sie in ihrem bunten Kleidchen nicht sehen konnte, da Kaede meinte sie sieht aus wie eine Balletttänzerin.
(Miu hatte als kleines Kind schon immer einen sehr auffälligen Kleidungsstyle).

,,Vorsicht Treppen." warnte sie mich kurze Zeit nach dem wir los gelaufen waren.

,,Danke." entgegnete ich ihr. Ich redete sehr wenig mit ihnen, da ich immer noch diesen Schmerz in meinem Herzen spürte.
Wie Leonore mich einfach meinem Schicksal überlassen hatte und keine von ihnen etwas dagegen unternahm.
All die Jahre in Einsamkeit baute ich diesen Frust ab und konnte jetzt deswegen nicht mehr wirklich wütend werden.
Aber wenn ich mein Metallvisier abbekomme, werde ich die alten Rechnungen schon noch begleichen.

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt