Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)

47. Kapitel

Subaru Pov.

Am Nächsten Tag schwänzte ich Schule, denn ich hatte heute mal wieder gar keine Lust auf diese ganzen Vollidioten!
Da mir so ganz alleine in der Villa langweilig wurde, beschloss ich in die Stadt zu gehen, denn seit dem gestrigen Tag dürfen wir ja 'jagen' gehen.
Also machte ich mich auf den Weg.
Da wir auf eine Abendschule gingen, war es während meiner Schwänzzeit bereits Abend, und die Sonne am untergehen.

Ich 'teleportierte' mich also in die Innenstadt und schländerte ein wenig umher, bis ich an dem Friedhof vorbei kam, auf dem das Grab von Kaedes Vater stand.
Ob sie wohl in der Zwischenzeit die Rosen wieder neu auf den Grabstein gelegt hatte?
Keine Ahnung, warum ich mich dafür interessierte, aber dennoch wollte ich nachsehen.
Als ich die Gräber so beobachtete, wie sie totenstill da standen, wurde es mir ganz warm um mein kaltes Herz.

,,Hier steckst du also!" erkannte jemand hinter mir, der anscheinend auch Schule schwänzte.
Genervt sah ich über meine rechte Schulter und erblicke die blauhaarige Kaede.
Wenn man vom Teufel spricht!

,,Warum, hast du mich gesucht oder was?" entgegnete ich ihr, wobei mir das Bündel Christrosen in ihren Händen auffiel.

,,Nein, aber Reiji."

,,Tch."
Mir war es echt egal, wenn Reiji von meinem Verhalten die Haare zu Berge stehen würden, jedoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass Kaede die selbe Einstellung hatte, wie ich.

,,Warum bist du hier?" wollte ich von ihr wissen, als sie an mir vorbei zu dem Grab von Ginzou Sasagawa hinüber lief.

,,Ich bringe meinem Vater Blumen, was ist so falsch daran?" antwortete sie monoton, als wäre sie eigentlich in einer anderen Welt, und legte den Strauss zu den anderen, schon halb verwelgten Blumen.

,,Aber doch keine giftigen, und vor allem nicht während der Schulzeit!"

,,Weißt du, Subaru-kun, heute ist der Jahrestag seines Todes."
Mit einem falschen lächeln begutachtete sie den Grabstein mit dem eingravierten Namen ihres Vaters.

,,Hmhmm."
Deshalb war sie also hier.
Komisch war das schon dass wir immer erst so richtig auf einem Friedhof ins Gespräch kamen.
Aber was kümmerte mich das schon!?
,,Weißt du wie er gestorben ist?"

,,Nein, wie auch? Ich kannte deinen Vater doch auch gar nicht!"

,,Ich war es. Er ist durch meine Hand gestorben!" erzählte sie mit einer gewissen Trauer in ihrer klaren Stimme.
Irgendwie überraschte mich das wenig.

,,Wenn du ihn aber umgebracht hast, warum bringst du dann Blumen an sein Grab?" fragte ich verständnishalber und zog eine Augenbraue hoch.

Nichts. Sie sagte nichts.
Alles was passierte war, dass sie anfing zu weinen.
Sie sah auf und drehte ihren Kopf in meine Richtung.

,,Ich tat es, da ich es nicht mehr aushielt von ihm vergewaltigt zu werden!" brüllte sie mich schon fast an, worauf ich erschrocken meine Augen aufriss.
Vergewaltigt? Kaede wurde tatsächlich vergewaltigt?

,,Aber...Warum?" flüsterte ich schockiert.

,,Leonore hatte zu dieser Zeit bereits wieder etwas mit Ekarius angefangen, und mit ihm dann auch Miu gezeugt. Seid dem wollte sie nichts mehr mit meinem Vater und mir zu tun haben. Sie vertraute mich ihm an und ließ meinen Vater in Depressionen versinken. Er nahm Drogen und trank viel zu viel Alkohol. Mit der Zeit begann er mich sexuell zu misshandeln. Nach 15 Jahren purer Hölle, brachte ich ihn letztendlich um. Das war genau vor einem Jahr." erzählte sie, worauf mir einiges klar wurde.
Ich kam zu ihr hinüber gelaufen und betrachtete mit ihr das Grabmal.

,,Einmal töten hatte dir wohl nicht gereicht was?" fragte ich und sah sie aus dem Augenwinkel an.

,,Du kennst also die Geschichten die man sich über die Christrosen erzählt? Man sagt doch, wenn man einer verstorbenen Person diese Blumen ans Grab legt, wird der Weg durch die Hölle unerträglich lang und grausam."

,,Also willst du im Grunde nur, dass er das selbe erfährt wie du?"
Sie nickte, und fragte mich dann noch, ob ich es für mich behalten könnte.
Ich nickte ebenfalls und zusammen gingen wir zurück zur Villa.
Eigentlich wollte ich ja heute noch ein oder zwei Tröpfchen Blut trinken, aber nach dieser Geschichte hier, war mir der Hunger irgendwie vergangen.