50. Kapitel

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Reika Pov.

Kaum zu glauben, aber dort auf dem großen, schwarzen Flügel saß jemand.
Ein Mädchen mit pechschwarzem Haar, Augen, Lippenstift, Nagellack und Kleid in der selben Farbe.
Alles an ihr war durch und durch schwarz, bis auf die Porzellanweiße haut.
Ihre Haare wehten umher, wie als würde ein Windstoß durchs Zimmer fegen.
Doch alle Fenster waren geschlossen.
Obwohl sie eine angebliche Killern sein sollte, sah sie wirklich schön aus.

,,Du bist also die Jungfrau über die es so viele Legenden gibt?" unterbrach Reiji die mysteriöse Stille die herrschte und richtete seine Brille.

Sie drehte langsam den Kopf in unsere Richtung und sah ihn mit einem kalten Blick an.
Alles an ihr wirkte so gespenstisch.

,,He, antworte!" drängelte Ayato genervt, als sie nichts sagte.
Langsam hob sie ihre blasse Hand und zeigte sanft auf mich!
Was sollte dass denn nun bedeuten?!?
,,Ich wurde erweckt. Durch das spielen. Das spielen. Eines Klaviers. Du weißt doch. Was ich meine." murmelte sie abgehackt und hatte noch immer diesen Horrorblick im Gesicht.

,,Reika? Was meint sie damit?" fragte mich Yasu aus, jedoch bekam ich keinen einzigen Ton raus.

,,Ganz einfach, die, die immer Klavier gespielt hat, war die ganze Zeit unter uns." verkündete Raito grinsend.
Dieses Arschgesicht!
Am liebsten hätte ich ihm eine geschellt, aber mein Körper wollte sich nicht bewegen.

,,W-was? Aber wie kann das sein?" wunderte sich Kaede geschockt.

Dieser Raito.
Leider musste ich zugeben, dass er im Recht lag.
Er hatte mich heute, vor circa 10 Minuten beim spielen erwischt.
Er meinte dass er es die ganze Zeit über geahnt hatte.

,,Reika."
Mein Name erklang in einer unglaublich schönen Stimme, die zu Lippen gehörte, die ich gerne mein Eigen nennen würde.
Shu trat vor und stellte sich neben mich.
Fragend sah er mich an, doch ich erwiderte seinen Blick nicht und sah schnell zu meinen Füßen hinunter.

Von der anderen Seite legte Akina mir die Hand auf die Schulter.

,,Es...es ist wahr, was er sagt." gab ich zitternd zu.
Eigentlich wollte ich nie, dass es raus kommt, aber das Klavierspielen entspannte mich sehr und war für mich zu einer Gewohnheit geworden.
Ich hätte nie damit aufhören können.

,,Was für einen Grund hattest du bitte, um es zu verheimlichen?" fragte mich Shina, doch bevor ich antworten könnte, ergriff die Jungfer wieder das Wort.

,,Es war deine Schuld. Deine Schuld. Weißhaariges Mädchen. Seit eure Mutter. Und euer Vater. Von deiner Kraft Wind bekamen. Da. Genau da. Haben sie das Mädchen. Das Mädchen mit der wunderschönen Stimme. Vernachlässigt. Und da hat sie. Da hat sie damit begonnen. Mit dem Klavier spielen."
Ihre abgehackte Redensart war nervig, aber noch nerviger war, das alles was sie sagte stimmte.

,,Es war wie eine Flucht aus dem Alltag." flüsterte ich, und ertappte mich wie mir Wasser in die Augen stieg.
Nein, auf gar keinen Fall darf ich noch einmal weinen!

,,Reika." hörte ich die Stimme meiner Zwillingsschwester zu mir durchdringen.
Sie war warm, und beruhigte mich.

,,Das nächste mal, wenn du spielst, möchte ich dabei zusehen! Deine Stimme und die Musik die du spielst sind einfach wunderschön!"
Sie lächelte und umarmte mich.
Das hätte ich nicht erwartet!

,,Eine Frage wäre da aber noch. Warum bist du dann hier? Und wie heißt du überhaupt? Also wenn du einen Namen hast." durchlöcherte Miu unseren ungeladenen Gast, worauf ich mich aus Akinas Umarmung löste und zu der Jungfer hinüber sah.

,,Mein Name. Er lautet Etaniti. Meinen Nachnamen. Den habe ich vergessen. Aber ich lebe. Nein. Bin schon tot. Seit Ewigkeiten. Genau wie es mein Name sagt. Etaniti die Ewigkeit. Die Melodie hat mich erweckt. Davor war ich gebunden. An einen Seelenlosen Körper. Und diesen Körper. Den trägt einer von euch. Und zwar jeden Tag mit sich herum."

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt