29. Kapitel

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Reiji Pov.

Als ich in der Eingangshalle unsere ersten Gäste empfing, wunderte ich mich gerade von dieser Dame einen Besuch abgestattet zu bekommen.

,,Guten Abend, Reiji mein Lieber." begrüßte sie mich und strich sich eine weiße Strähne aus dem Gesicht.
Ihre blutroten Augen funkelten gerissen und sie hatte ein undurchschaubares Lächeln aufgesetzt.

,,Freut mich Sie hier zu sehen, Leonore." entgegnete ich ihr und machte eine kurze Verbeugung.
Sie klappte ihren Fächer, der diesmal rot war, zusammen und ging an mir vorbei. Ich schätze sie trug wohl des Öfteren so ein Ding mit sich herum...
Ich machte kehrt und ging ihr hinterher.
Sie schien es zu bemerkten, denn sie begann einfach so mit mir über ihre Töchter zu plaudern.

,,Sag Reiji, du bist ein sehr vertrauenswürdiger Mann. Wie stellen sich meine Töchter an?"
Sie lief noch immer vor mir und schenkte mir keinen einzigen Blick.

,,Das liegt im Auge des Betrachters." antwortete ich, obwohl ich einfach 'Sie sind ein sehr aufgewühlter Haufen' hätte sagen können. Doch ich hielt diese Antwort in dem Fall für angebrachter.

,,Was machst du hier? Du warst nicht eingeladen." fragte ich gerade hinaus, worauf sie stehen blieb.

,,Du bist wirklich sehr direkt, dass muss man sagen. Nun, ich bin eine Mutter die einfach mal ihre Töchter besuchen kommt. Oder ist das ein Problem für dich?" stellte sie etwas aufgebracht die Gegenfrage und stupste mich mit dem Fächer an.

,,Nein..." antwortete ich. Diese Frau verwirrte mich, denn aus ihr konnte ich einfach nicht schlau werden.

Als wir wieder zurück bei den Anderen im Ballsaal waren, tummelten sich meine Brüder, bis auf Shu natürlich, unter den Gästen.

Kaede entdeckte uns sofort und kam zu uns hinüber gelaufen. Die Menschenmenge verlangsamte ihre Ankunft, denn sie musste sich zwischen all den Gästen hindurchquetchen.
Kurz bevor sie vor ihrer Mutter stand, machte diese sich aus dem Staub.
Suchend sah sich die Blauhaarige um.

,,Sag mal Reiji, du hast sie doch auch gesehen oder? Ich hab mir das doch nicht eingebildet oder?" fragte sie mich etwas durch den Wind, worauf ich nickte.

,,Eure Mutter ist anwesend, das ist wohl wahr." antwortete ich und sah in die Menge.
Doch irgendwie war die Frau wie vom Erdboden verschluckt.

,,Kaede! Reiji!" hallte Reikas Stimme durch das ganze Gemurmel in mein Ohr.
Sie zog Akina hinter sich her und sah uns aufgebracht an.

,,Sag mal warum hast du unsere Alte rein gelassen?!?" beschwerte sie sich lauthals. Einige Leute sahen uns an, was Reika aber ignorierte.

,,Dachtest du wir würden es nicht merken?" wunderte sich Akina und drehte ihren Kopf in Richtung Balkon.
,,Sie ist gerade mit Yasu draußen, und sie reden über..." sie stoppte. Hörte sie wirklich durch all den Lärm, was die beiden Frauen dort draußen sich gegenseitig erzählten? Beeindruckend!

,,Sag schon, Oneesmaa!" drängelte sie Miu, die mitsamt Kanato sich zu uns gesellt hatte.
Doch Akina reagierte nicht, sondern wollte einfach drauf los laufen. Reika hielt sie noch immer an der Hand, weshalb die Weißhaarige nicht sonderlich weit kam.

,,Lass los verdammt!" giftige Akina ihre Schwester an, was irgendwie überraschend kam.

,,Bitte, aber du weißt dass du dich schonen solltest, obwohl es mir echt am Arsch vorbei geht." konterte Reika gelassen.

,,Ach F*ck dich!" meinte Akina und verschwand in der Menge.
Reika drehte sich um und verschwand in die andere Richtung.

,,Mach dir nichts draus Reiji, die beiden sind immer so." erklärte Miu und sah etwas besorgt ihren großen Schwestern hinter her.
Merkwürdig, aber nach allem was hier passiert war, überraschte mich das wenig.

Ich bemerkte wie Akina Ayato aufsuchte. Er lehnte an einer Wand und beobachtete das Geschehen.
Aber warum lief sie ausgerechnet zu ihm?

,,Sag mal Miu, was genau passierte als Akina weggetreten war?" versicherte ich mich.

,,Naja, Ayato und meine Oneesama waren in die Stadt gegangen. Was sie dort getan haben weiß ich nicht." erklärte das kleine Mädchen betrübt.
So war das also...

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt