57. Kapitel

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Reiji Pov.

Ich möchte nicht um den großen Brei herum reden, daher gebe ich zu, dass ich mir während ich mit Yasu auf ein besseres Lied wartete, einige Drinks gegönnt hatte.
Die Blondine neben mir ebenso.
Versteht mich nicht falsch, wir waren keinesfalls hackedicht!
Da aber leider nach einer ganzen Stunde immer noch nur Schrott am laufen war, entschlossen wir uns auf die Dachterrasse zu gehen.
Dort war es still, und später konnte man von dort aus das beanstehende Feuerwerk besser betrachten.

Ein gewisser jemand hatte mal wieder, wie man sie nun mal kennt, allerlei Getränke mir herauf geschleppt.
(Unter anderem so eine konische Kirschseife. Jetzt wo ich so darüber nachdachte, hatten wir doch seid dem Yurippe-Drama genau solch eine Seife in den Bädern...)

,,Weißt du was, Reiji? Das ist hier mein erster Abschlussball. Und ich finde außer den Freigetränken alles öde..." erklärte sie und grinste.
Wir lehnten uns gerade an das Geländer und sahen zum Mond.

,,Nun ja, es ist ein Fest der Menschen, was erwartest du?" entgegnete ich und sah zu ihr hinüber.
In ihren Augen spiegelte sich der Mond, und ihre Haare wehten ihm Wind.
Sie sah nun auch zu mir und hatte einen fragenden Gesichtsausdruck.

,,Was ist los? Du siehst so besorgt aus!" fragte sie.

,,Ich hab nur über etwas nachgedacht." antwortete ich und sah wieder von ihr weg.
Im Augenwinkel beobachtete ich, wie sie ein Glas Champagner an ihrer Unterlippe ansetzte.

,,Das wäre?" hakte sie bei mir nach, und begann dann zu trinken.

,,Über die...Hochzeit." murmelte ich vor mir her, worauf Yasu den Inhalt ihres Mundes prustend ausspuckte und mich mit offen stehenden Mund anstarrte.
Da wir am Rand der Dachterrasse standen, viel der ausgespuckte Champagner hinunter, und als wäre dass nicht schon Klischee genug, landete er auf dem Kopf eines Schülers.
Ich verdrehte die Augen und zog die Blondine vom Geländer weg, damit man uns nicht bemerkte.
Dabei ließ Yasu das Glas fallen und es zerbrach am Boden.

,,Beruhige dich mal." fuhr ich sie an, während ich ihre Arme hielt.

,,W-wie darf ich das jetzt verstehen?" rief sie, worauf ich ihr den Mund zuhielt.
Sie befreite sich und hielt meine Hand. Mit roten Wangen sah sie mich an.

,,Nun, wäre es nicht günstig für unsere Familien..." ich stoppte weil sie mich auf die gruseligste Weise ansah, die von Yasu hätte kommen können.

,,Was?" fragte ich vorsichtig.

,,Sag mal was fällt dir eigentlich ein, Reiji? Heiraten sollte man aus Liebe!" schrie sie und riss sich von mir los.

,,Es ist ja nicht so als würde ich dich nicht mögen!"

,,Mögen ist etwas anderes als lieben!" brüllte sie wieder, worauf ich sie eindeutig still stellen musste.
Ihr Gelabere ging mir total gegen den Strich, weshalb ich Yasu, die sich beleidigt von mir weggedreht hatte, zu mir herzog.
Bevor sie wieder rumbrüllen konnte, was ich nur für ein riesen Idiot war, legte ich meine Lippen auf die ihren.

Das war unser erster Kuss, der in mir so ein Gefühl auslöste, das ich vorher nicht kannte.
Sie war sichtlich überrascht, da sie ihn erst nach geringer Zeit erwiederte.
Hinter uns begann gerade das Feuerwerk, was das Klischee noch mehr verdeutlichte.

Als wir uns lösten, sah sie mich unsicher an.

,,Was jetzt?" wollte sie von mir wissen.

,,Seh das als einen indirekten Heiratsantrag." sagte ich und grinste.

Sie nickte und umarmte mich.
Eines Tages werde ich ihr einen direkten machen, aber das konnte noch warten.

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt