Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)

58. Kapitel

Shu Pov.

Endlich war Reiji mal aus dem Haus!
Das heißt, dass jegliche Nörgeleien ebenfalls für geringe Zeit nicht zu hören waren.

Meine Hoffnung auf ein paar leisere Stunden hatten von Anfang an nicht existiert, da die größten Störenfriede noch anwesend waren.
Im Nebenzimmer hörte man, wie Raito Shina anbaggerte, gegenüber randalierte Subaru, und vom draußen kamen Reikas Wutschreie die auf mich gerichtet waren.
Sie trainierte mit ihrem Katana (oder eher machte sie unseren Garten kaputt) und Akina saß mit Miu auf der Bank während sie Reika beobachteten.
Auch ich sah ihr einige Minuten lang zu, bevor ich mich dann in die Wanne legte.
Mit Klamotten versteht sich.
Sie auszuziehen wäre viel zu nervig gewesen.

Ich lag eine Weile da, und bin sogar ein wenig eingenickt.
Als ich mich aufraffte und die Augen öffnete, standen dort Akina und das kleine Mädchen.

,,Warum kommt ihr in das Bad eines Mannes, dessen Körper ihr eigentlich gar nicht begehren solltet?" fragte ich sanft, ohne ihnen einen Blick zu schenken und blieb sitzen.

,,Ganz bestimmt nicht, weil wir dir zusehen wollten." kam es ironischer Weise von der Weißhaarigen.

,,Shu-san? Reika ist wirklich ziemlich unglücklich wegen dir. Nimm dir das zu Herzen." bittete mich das Stimmchen der Kleinen.

,,Ich habe kein Herz." lehnte ich kalt ab und stand auf.

,,Aber wenn ihr so darauf besteht, werde ich mir etwas einfallen lassen." fügte ich noch hinzu und sah, wie Miu sich freute.
Akina zeigte wie immer wenig Emotionen.

,,Das tust du nicht für uns, nur ihrer Willen, damit dir das klar ist, Shu. Und komm bloß nicht auf die dumme Idee etwas zu tun, ohne sie wirklich gern zu haben. Entweder oder. Aber ich rate dir sie nicht weiter zu ignorieren." warnte sie mich und schob ihre kleine Schwester aus dem Zimmer.
Das hatte gesessen.
Genervt seufzte ich und sah aus dem Fenster.
Dort unten lag die Schwarzhaarige erschöpft am Boden.
Ich starrte sie ein wenig an, und stand wenige Sekunden später neben ihr.

,,Was machst du da?" fragte ich und sah zu ihr hinunter.
Mein nasses T-shirt tropfte und ein Wassertropfen landete auf ihrer Wange.

,,Die Frage ist, was DU hier machst!" entgegnete sie mir und stand ohne meine Hilfe anzunehmen, die ich ihr mittels einer hingehaltenen Hand anbot auf.

,,Nun ja, du warst lange nicht mehr außerhalb deines Zimmers." erinnerte ich sie.
Auf einmal spürte ich wie ein Augenpaar auf uns lag.
Ich sah nach rechts und erblickte im Flügel der Mädchen, wie Miu uns beobachtete.
Akina stand neben ihr.

,,Wow, hätte nicht gedacht dass dir das auffällt!" meinte mein Gegenüber und stemmte die Fäuste gegen die Hüfte.

,,Worauf willst du hinaus?" fragte ich verwirrt.

,,Hast du mich ein einziges mal angesehen? Ein einziges Mal angesprochen, geschweige denn an mich gedacht?"
Sie wurde lauter, was mir die Musik in meinen Ohren vermießte.
(Wenigstens hatte Reika eine schöne, und warme Stimme, selbst wenn sie schrie).

,,Ich bin nicht der Typ um lange Reden zu klopfen." antwortete ich gelassen.
Wenn sie nur wüsste, wie viel ich allein über sie nachdachte.

,,Verstehe." flüsterte sie mit einem traurigen Blick.
Sie hob ihr Katana auf und wollte gerade an mir vorbei gehen, als ich ihr Kleid am Rücken packte und sie mit mir in mein Zimmer zog.
Keinen Augenblick später lag sie unter mir auf meinem Bett und ich fixierte sie tolerierend.

,,Sh-Shu? Wa-was bitte s-s-oll dass denn we-werden?" stotterte sie verwirrt, knallrot und mit glasigen Augen.
Ich berührte ihre Lippen mit meinem Finger, fuhr ihren Hals entlang zu ihrem Dekolleté.
Ich blieb ruhig und gelassen, und wendete meine Augen nicht von ihr.

,,L-lass das!" flüsterte sie verängstigt, doch ohne dass sie sich wehrte.
Ich hatte sie nun genau da, wo ich sie haben wollte, und setzte mich auf.

,,Wenn du lieber möchtest, dass ich so etwas mache, dann bitte." bot ich dem eigentlich doch so zerbrechlichen Mädchen an.

,,Baka..." murmelte sie und ließ erschöpft das Schwert, welches sie noch immer in der Hand gehalten hatte, zu Boden sinken.