24. Kapitel

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Akina Pov.

Diese Nacht würde die Erste nach langer Zeit sein, in der ich meiner Spezies wieder einen Namen gab.
Nach zehn Jahren wieder den Genuss von Blut zu empfinden, hatte ich mir anders vorgestellt als es einfach zum Frühstück serviert zu bekommen. Damals im Gefängnis wurde meinem Körper mit Hilfe einer täglichen Spritze das lebensnotwendige Blut zugeführt, aber ihr kennst ja alle die Spritzen von irgendwelchen Impfungen oder so.
Die kleinen Portionen, die mir zum leben gegeben wurden, gaben mir nur so viel Kraft die der eines Vampirs glich, der 3 Monate kein Blut zu sich genommen hatte.
Deshalb war es mir wichtig mal wieder etwas zu tun, das mich mehr ansprach als diese geschenkte Blutbank vom Vampir König.
Aber da ich leider noch nicht so richtig frei, und noch auf Bewährung war, brauchte ich Ayato.
Ich wusste er würde nicht widerstehen können mit seinem "Eigentum" etwas zu "unternehmen".
Ich fühlte mich irgendwie beobachtet.
Hatte er mich etwa die ganze Zeit, in der wir von der Villa aus in die Stadt gelaufen waren beobachtet?

,,Sag mal, warum starrst du mich so an?" unterbrach ich die herrschende Stille zwischen uns.

,,Das könnte ich dich auch fragen, Melonenbrust!" entgegnete mir der Rothaarige. Ich hatte also recht gehabt!

,,Arschloch!"

,,Fang jetzt nicht wieder damit an, das ist nervig!"

,,Ahh so ist das! Du willst also nicht von mir verspottet werden, Arschloch?" ich musste ein wenig lachen und hakte mich beim letzten Satz meinerseits bei ihm unter.
Er tat nichts dagegen, weshalb wieder eine peinliche Stille zwischen uns entstand.
Ob Leute die uns jetzt entgegen kamen vielleicht dachten wir wären ein Pärchen?

"Sag mal wie war eigentlich deine Kindheit, Akina?" fragte er plötzlich, was mich irgendwie verwunderte. Erstens, er hatte meinen Namen gesagt, und zweitens hätte ich nicht damit gerechnet dass er sich für meine Vergangenheit interessierte!

,,Wie du weißt bin ich die 2. Tochter der Kawasaki Familie, also wurde ich auch dementsprechend behandelt. Reika und ich verbrachten damals oft Zeit zusammen, da Yasu die Einzige war, die Mutter für nützlich empfand. Bis ich dann herausfand dass ich Leuten Schmerzen bescheren konnte, die dem Tod glichen, hatte ich auch noch Kontakt zu meinen anderen Schwestern. Aber dann bemerkte es mein Vater, Ekarius Kawasaki. Er begann sich für mich zu interessieren und zwang mich Leute zu foltern. Da ich mich öfters widersetzte, wurde ich von ihm geschlagen und trug schwere Verletzungen davon."
Ayato unterbrach mich.

,,Hast du deshalb die lange Narbe am Rücken?" fragte er, worüber ich überrascht war. Dass er sich so etwas gemerkt hatte, obwohl ich nur ein einziges Mal ein rückenfreies Kleid an hatte.

,,Nein, das ist auch wieder eine andere Geschichte. Naja auf jeden Fall wurde ich irgendwann wütend auf ihn und es geriet außer Kontrolle. Seit dem hatte ich keine Kindheit mehr."

,,Was genau passierte?"

,,Seid dem Tag an hatte ich nicht nur keine Kindheit mehr, sondern auch keinen Vater. Ich hatte ihn umgebracht, obwohl ich das damals im Nachhinein gar nicht mehr wollte. Heute ist es mir eigentlich egal, denn der einzige Nachteil an dem Mord war das darauf folgende Gefängnis." Ich drehte meinen Kopf in Ayato Richtung.

,,Denk jetzt bitte nicht schlecht über mich!" Wir blieben stehen.

,,Wieso sollte ich? Außerdem haben ich und meine zwei Drillingsbrüder unserer Mutter das selbe Schicksal beschert."
So war das also!

Aber nun zum eigentlichen Grund, weshalb wir die Dinnerparty verlassen hatten.
In der Stadt gab es viele Menschen, deshalb saßen wir in einer wahren Goldgrube.
In irgendeiner Straße, in irgendeinem Haus, und in irgendeinem Zimmer würde heute noch ein Mensch sein Leben lassen.

Ayato und ich schlichen uns also in so ein komisches Hotel wo es überall nach Seife roch und betraten einen der Räume.
Ich spürte das Blut in den Adern des Menschen der dort in seinem Bett lag.
Ayato nahm meine Hand und führte mich zu unserem Opfer.
Diese Nacht werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Nicht nur weil ich meinen Hunger auf eine angenehme Art und Weise stillte, sondern weil jemand bei mir war, den ich in dieser Situation niemals mit jemanden ausgetauscht hätte.
Es war schön Ayato dabei zu haben, und während ich meine Zähne in den Hals des Opfers bohrte hielt er noch immer meine Hand.

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt