Kapitel 31

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*Amy POV *
Heute stand unsere Arbeit an und ich hoffte, dass die lernerei mit Ethan etwas gebracht hatte.
Ich zog gerade meine Schuhe an und ging aus der Haustür. Während ich mich auf den Weg zur Schule machte, ging ich nochmal die Formeln durch und stellte erleichtert fest, dass ich es offenbar einigermaßen verstanden hatte.

"Amy warte!" hörte ich jemanden hinter mir rufen. Ich stutzte und drehte mich langsam um. Finn rannte hinter mir her und blieb schließlich neben mir stehen. "Was gibt's?" fragte ich genervt und etwas abweisend. Er sah mich schuldbewusst an und vergrub die Hände in den Hosentaschen "Tut mir leid. Ich dachte wirklich, du wärst mit ihm zusammen" murmelte er und ich zog eine Augenbraue hoch "Hättest du es mich erklären lassen, würdest du wissen, dass es nicht stimmt" sagte ich kühl und setzte mich wieder in Bewegung. "Jetzt warte doch" hörte ich Finn, der sofort wieder zu mir Aufschloss. "Es tut mir leid" sagte er und sah mich ernst an "Ich dachte es wirklich" erklärte er und ich seufzte und blieb stehen.

"Gut. Angenommen du hast das wirklich geglaubt. Angenommen es würde Stimmen. Finn, selbst wenn ich einen Freund hätte, warum interessiert dich das und nervt dich so?" fragte ich und er wich meinem Blick aus. "Wer sagt, dass es mich nervt?" fragte er und ich starrte ihn an "Das ist ziemlich offensichtlich." meinte ich und er sah mich schüchtern an "Ich will nicht, dass du einen Freund hast" sagte er überraschend ehrlich und ich blickte ihn durchdringend an.
Er blickte auf und sah mich direkt an "Warum?" fragte ich und er zuckte die Schultern "Ich will es einfach nicht" sagte er leise und eine Weile sah ich ihn an, ehe ich mich wieder in Bewegung setzte.
Er brauchte einen Moment, ehe er mir folgte "Äh... Nimmst du die Entschuldigung an?" fragte er und ich sah ihn an
"Ich weiß nicht" sagte ich schnippisch und er runzelte die Stirn. "Du bist sauer, wenn ich einen Freund hab und selber triffst du dich hinter meinem Rücken mit einer meiner besten Freundinnen" sagte ich anklagend und er wirkte überrascht, als er verstand, dass ich darauf anspielte, dass ich sie gesehen habe, als ich zu Ethan gegangen bin.
"Ich..." fing er an, doch ich unterbrach ihn "Ich mach dir keine Vorwürfe. Von mir aus kannst du dich treffen mit wem du willst, aber dann solltest du dich nicht beschweren, wenn ich auch was mit Jungs mache." sagte ich und er nickte leicht. Er überlegte eine Weile und wir liefen weiter "Ich treffe mich nicht mehr mit ihr" sagte er schließlich entschlossen und ich warf einen Blick zu ihm hinüber.

"Finn, das ist doch gar nicht der Punkt. Wenn du sie magst dann triff dich mit ihr. Aber ich bin nicht sauer auf dich deswegen. Und du solltest auch nicht sauer sein, wenn ich was mit Ethan mache. Sonst komme ich mir vor, als wärst du mein Ex, dem ich Rechenschaft schuldig bin." sagte ich und automatisch bildete sich auf seinem Gesicht ein leichtes grinsen, woraufhin ich ihm einen giftigen Blick zu warf "Okay. Tut mir trotzdem leid" sagte er und ich nickte und lächelte etwas.

Als er das sah, blickte er mich erleichtert an und legte seinen Arm um meine Schulter. Ich trat einen Schritt von ihm weg und sah ihn grinsend an "Ja. Und so komme ich mir vor, als wärst du mein freund" sagte ich, woraufhin er lachte und die Hände hob. Ich schüttelte grinsend den Kopf und wir liefen weiter zur schule.

Als wir nur noch ein paar Meter vom Tor entfernt waren, stieg meine Nervosität angesichts der anstehenden Arbeit weiter an und ich verknotete meine Finger. "Was ist denn?" fragte Finn und sah much besorgt an. "Wir schreiben gleich Mathe" erklärte ich und hielt meinen Blick weiter auf das Tor gerichtet, als wir stehen blieben. "Und davor hast du Angst? Du bist doch gut in der Schule" meinte er und lächelte mich an. Ich zuckte die Schultern und drehte mich zu ihm" Ich hab trotzdem Angst " gab ich zu und Finn lächelte und ehe ich mich versah, nahm er mich fest in den Arm. Ich war erst überrascht, lächelte dann aber und legte meinen Kopf an seine Brust. Da er ein Stück größer war, konnte er sein Kinn an meine Stirn legen. "Du schaffst das" sagte er leise und ich lächelte. "Und tut mir leid, das sich so blöd war" fügte er hinzu und ich löste mich lächelnd.
"Schon okay. Aber du hörst mir in Zukunft zu. Versprochen?" fragte ich und er nickte. "Gut" Ich lächelte und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe ich mich umdrehte und zum Eingang lief. "Viel Glück" hörte ich Finn noch rufen, ehe ich mich mit vielen anderen Schülern im Schulhaus befand.

Vor unserem Klassenzimmer standen Mia, Bree und Ben, die ebenso nervös waren,wie ich. Nur Ethan fehlte und als er kurz vor Unterrichtsbeginn noch immer nicht da war, begann ich mir sorgen zu machen.
Ich war die letzte, die in den Raum ging und wollte gerade die Türe schließen, als Ethan auftauchte.
Ich wartete, bis er bei mir ankam und lächelte, doch als ich seinen Gesichtsausdruck sah, verschwand mein lächeln.
Er sah mich völlig emotionslos an und ich runzelte verwirrt die Stirn "Hei. Alles in Ordnung?" fragte ich, als er bei mir ankam und er zuckte die Schultern, warf mir einen abweisenden Blick zu und lief ins Klassenzimmer. Ich sah ihm verdutzt hinterher und schloss schließlich die Tür.
Als ich mich neben ihm nieder ließ, packte er wortlos seine Sachen aus und ignorierte mich "Ethan, was ist mit dir?" fragte ich und drehte mich zu ihm.
"Nein. Alles in Ordnung" sagte er und blickte mich doch kurz an und ich hätte schwören können, dass der Blick traurig und enttäuscht war. "Ethan, was..." fing ich erneut an, doch unsere Mathelehrerin mahnte uns zur Ruhe und verteilte den Sichtschutz.
Ich warf Ethan noch einen Blick zu und konzentrierte mich dann auf die Arbeit. Sie war leichter, als ich erwartet hatte, aber immer wenn ich einen Blick zu Ethan warf, starrte er Löcher in die Luft und nur hin und wieder hörte ich, wie er etwas schrieb. Schließlich stieß ich ihm den Ellenbogen in die seite und er zuckte zusammen und sah mich an. Ich sah ihn eindringlich an und deutete mit einer Kopfbewegung auf sein Blatt. Er blickte mich kurz an und konzentrierte sich dann wieder auf die Aufgaben. Mich würde wirklich interessieren, was ihm über die Leber gelaufen ist.


Teenage Girl //N.H FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt