Kapitel 71

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*Amy POV *

"Ich..." stotterte ich und wusste nicht so recht, wie ich beginnen sollte.

Finn sah mich abwartend an und schließlich seufzte ich. Ich musste es ja schließlich irgendwann machen.

"Weißt du noch, als ich dir erzählt habe, dass ich nichts für Ethan empfinde?" fragte ich und er nickte langsam.

Ich sah auf meine Hände, da ich ihm einfach nicht in die Augen blicken konnte, wenn ich ihm die Wahrheit sagte.

"Das war gelogen"

Ich sagte es nur ganz leise, aber ich war mir sicher, dass Finn es verstanden hatte.

Als ich aufsah und mein Blick seinen traf, bestätigte sich das nur, denn er starrte mich regungslos an.

Ich sah ihn an und wusste nicht so recht, was ich nun sagen sollte.

"Soll das heißen..." murmelte er, vollendete den Satz aber nicht und ich fühlte mich immer unwohler.

"Heißt das du bist in ihn verliebt?" fragte er leise und ich sah auf meine Hände.

"Ich hasse ihn jedenfalls nicht" meinte ich und spürte, wie Finn sich bewegte.

Ich sah auf und sah, dass er von mir weg gerutscht war und sich zu mir gedreht hatte.

"Bist du in ihn verliebt?" fragte er gerade heraus erneut und mit fester Stimme, ich hörte aber trotzdem seine Unsicherheit heraus.

Ich ließ ein kleines Holzstückchen in den See fallen und sah auf die kleinen Wellen.

"Amy!" hörte ich Finns eindringliche Stimme und sah ihn an. "Ja bin ich"

Sobald die Worte meinen Mund verlassen hatten war ich selbst darüber verblüfft. Nicht, weil es gelogen war, sondern weil es sich einfach gut anfühlte, es endlich ausgesprochen zu haben.

Die ganze zeit, seit ich Ethan kannte hatte ich keine Ahnung, was ich für ihn empfand.

Und dass ich mit Finn zur Zeit auch sehr sehr eng befreundet war, machte das alles nicht leichter.

Aber Finn und ich kannten uns schon so lange. Und wir waren nunmal einfach gute Freunde.

Mit Ethan verstand ich mich aber eben auf eine andere Art und Weise sehr gut.

Ich vertraute ihm und ich fühlte mich von Anfang an sehr zu ihm hingezogen.

Wenn ich ihn mit einem anderen Mädchen sah, war ich sofort eifersüchtig und ich vermisste ihn, sobald wir uns nicht mehr sahen.

Außerdem wurde ich so nervös, sobald er in meiner Nähe war, auch wenn ich mir das bis jetzt nicht eingestehen wollte.

Ich wachte aus meinen Gedanken auf und sah zu Finn, der mich regungslos anstarrte.

Ich sah ihn unsicher an. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so unwohl gefühlt.

"Finn es t..." fing ich an, doch er unterbrach mich und stand auf.

"Nein. Nein, das tut es nicht" murmelte er und ich runzelte die Stirn.

"Warum ausgerechnet er, amy?" fragte er leise und sah auf seine Schuhe.

Ich sah ihn an und stand nun ebenfalls auf.

"Wie meinst du das?" fragte ich und er sah mich an.

"Er ist in allem besser als ich. Er schreibt bessere Noten und sogar im Fußball ist er besser. Er hat in der Mannschaft sogar mehr Freunde als ich. Und jetzt hat er auch noch dich" murmelte er und ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Finn, ich bin ganz sicher kein Gegenstand, den man besitzen kann" sagte ich etwas vorwurfsvoll und er hob sofort abwehrend die Hände und legte sie an meine Arme.

"So hab ich das auch gar nicht gemeint" sagte er und sah mir fest in die Augen.

"Ich hab nur das Gefühl, er will mich in allem übertrumpfen. Und ich habe Angst davor, dass du mit ihm jetzt mehr Zeit verbringst, als mit mir" murmelte er und ich lächelte etwas.

"Mach dir keine Sorgen. Du bist und bleibst mein bester Freund." erklärte ich und er lächelte und ließ mich los.

Es verunsicherte mich, dass er nicht wirklich darauf einging, was ich ihm gerade bezüglich meiner Gefühle erzählt hatte, aber da war eine Sache, über die ich trotzdem noch reden wollte.

" Finn?" fragte ich leise und er sah mich an.

"Wäre es vielleicht möglich... Also könntest du... Sagst du Ethan bitte nichts von unserem fast Kuss damals?" fragte ich und er sah mich überrascht an und seine Miene wurde etwas härter.

"Ich meine, nicht, dass ich es ihm unbedingt verheimlichen will, aber er wäre sicher nicht begeistert darüber und es war ja auch nichts großes..." fing ich schon an zu erklären und plötzlich sah mein bester Freund mich wieder an.

"Bereust du es?" fragte er und wirkte zu meiner überraschung sogar traurig.

Ich sah ihn überrascht an "Ja. Du etwa nicht?" fragte ich und Finn sah mich etwas verletzt an.

"Nein" murmelte er ganz leise und ehe ich in irgendeiner Weise darauf reagieren konnte, hatte er sich umgedreht und rannte den Steg entlang zu seinem Fahrrad.

Als er schließlich fort war starrte ich ihm regungslos nach.

Ich war zwar froh darüber, dass ich endlich reinen Tisch gemacht hatte, aber ich hätte ihn nicht mehr auf den Kuss ansprechen sollen.

Ich seufzte und setzte mich in Bewegung.

Ich wollte nur noch nach hause.

Ich wünschte Mia wäre jetzt hier, damit ich mit ihr reden könnte.

Oder wenigstens Dad oder Mom. Klar, Mom war hier, aber mit Nikan und Fine und dem Haushalt hatte sie genug zu tun. Und ich machte ihr auch keine Vorwürfe.

Und auch wenn die Jungs bei Dad ein sehr heikles Thema waren, wäre ich nun dich froh, wenn er hier wäre.

Jetzt hatte ich endlich herausgefunden, was in mir vor geht, aber es machte das ganze nicht wirklich einfacher.

Zumindest hatte ich jetzt noch nicht das Gefühl.

Ich musste nachher dringend einmal versuchen Mia oder Theo zu erreichen.

Mit irgendjemandem musste ich ja reden.

Teenage Girl //N.H FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt