Kapitel 35

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*Amy POV *
Ich trommelte mit dem Stift auf meinem Mathe Heft herum, während draußen der Regen gegen das Fenster prasselte.

Vor ein paar Minuten hatte es angefangen zu tröpfeln und mittlerweile regnete es relativ stark.
Ich stand seufzend auf und öffnete meine Balkontüre. Da es die letzten Tage so warm gewesen war, stieg mir sofort der Geruch von Regen, der auf den warmen Teer fiel in die Nase.

Unten in der Auffahrt rannte Fine gerade von der Garage zur Haustür und versuchte sich mit den Händen etwas vorm Regen zu schützen. Kurz darauf lief sie wieder zurück und trug einen Rucksack. Dieses mal hatte sie aber Dads Jacke an, die ihr natürlich viel zu groß war.

Ich seufzte und setzte mich wieder an den Schreibtisch. Ethan hatte heute kein Wort mehr mit mir geredet. Während Erdkunde hatte er die ganze Zeit nur mit Bree geredet und schließlich hatte ich auch nicht mehr versucht, ein Gespräch aufzubauen. Musste ja nicht gleich jeder wissen, warum wir uns stritten.

Und als ich schließlich nach hause gekommen war, hatte Dad mich mit einem Honigkuchenpferdgrinsen empfangen und gemeint, ich solle meine Hausaufgaben machen und dann meinen Koffer packen.
Er hatte keinem von uns gesagt, wo es hingehen würde. Er meinte nur, dass wir morgen mittag direkt nach Nikans Fußballspiel los fahren würden.

Als ich gefühlte Stunden schließlich mit Mathe und den anderen Hausaufgaben fertig war, packte ich meine schulsachen weg und schloss die balkontüre wieder.

Unten im Esszimmer war niemand und draußen luden Dad und Fine das Gepäck ins Auto ein. Aus Nikans Zimmer hörte ich Musik, aber von Mom war weit und breit nichts zu sehen.
Ich lief die Treppe hoch in das Zimmer meiner Eltern. Dort stand die Tür zur Dachterrasse auf und Mom saß draußen in eine Decke eingekuschelt, mit ihrem Laptop auf dem Schoß, in einem der Sessel, die unter dem überdachten Bereich standen. Ich trat nach draußen und Mom drehte sich zu mir und lächelte "Oh Hei mein Schatz"  lächelte sie und rutschte etwas und klopfte neben sich. Ich grinste und kuschelte mich neben sie unter die warme Decke.

Ich warf einen Blick auf den Laptop und erkannte El, die mir fröhlich winkte "Hei meine süße" sagte sie und ich lächelte.

"Hei, wie geht's dir?" Ich wusste,dass El früher mal mit Louis zusammen gewesen war, aber seitdem ich sie kannte, war sie mit ihrem Freund Mike zusammen. El war gerade im achten Monat schwanger und in ein paar Wochen würde sie eine Tochter bekommen.

"Mir geht's soweit ganz gut. Aber der Arzt hat mir strengste Bettruhe verordnet, weil er befürchtet, dass die kleine sonst zu früh kommen könnte. Und jetzt langweile ich mich zu Tode" sagte sie und ich lachte etwas.

"Genau und darum versuche ich ihr gerade, irgendwas spannendes zu erzählen. Aber mir gehen so langsam die Neuigkeiten aus" erklärte Mom und lachte etwas. "Hast du noch was interessantes für mich?" fragte El und ich musste automatisch an Ethan denken. Ich seufzte und El sah mich mitfühlend an.  "Oje, das hört sich nicht so gut an" sagte sie und ich schüttelte den Kopf. Es machte mir nichts aus, darüber zu reden, wenn El zu hörte.

"Da ist so ein Junge neu in meiner Klasse" sagte ich und El wackelte mit den Augenbrauen. Ich lächelte etwas und fuhr fort "Naja, ich verstehe mich gut mit ihm und wir sind gut befreundet. Naja gewesen"  fügte ich leise hinzu und Mom sah mich überrascht an "Gewesen?" fragte sie und ich nickte und sah auf die Tastatur des Computers.

"Mhm... Ich habe ihm nicht erzählt, dass Dad berühmt ist" murmelte ich und sah zu El, die mich verblüfft ansah "Warum?" fragte sie und ich seufzte "Ich weiß nicht so genau. Es war einfach schön, dass er es nicht wusste. In der Schule behandeln mich viele deswegen anders. Und er war einfach er selbst."  erklärte ich und Mom streichelte mir mitfühlend über den Rücken " Naja, aber jetzt weiß er es" murmelte ich und El stieß ein leises "Oh"  aus.

Ich sah auf und nickte "Jap. Und jetzt ist er sauer. Ich hab keine Ahnung, woher er es weiß, aber jetzt denkt er, ich würde ihm nicht vertrauen."  sagte ich traurig und sah Mom an. "Ach Maus" murmelte Mom und nahm mich in den Arm. Ich kuschelte mich an Sie und eine kleine Träne entfloh mir dann doch.

"Och süße"  hörte ich El sagen und als ich aufsah blickte sie mich liebevoll an "Der bekommt sich schon wieder ein. Und wenn nicht, dann ist er deine Tränen auch nicht wert"  sagte sie und ich nickte und lächelte etwas. Mom strich mir die Träne weg und lächelte mich aufmunternd an. Als ich wieder zu El sah, merkte ich, wie sie sich selbst die Tränen weg wischte. "Also wisst ihr, seit der Schwangerschaft bin ich so nah am Wasser gebaut" sagte sie und lachte über die Tränen hinweg. Auch Mom und ich lachten und sofort ging es mir etwas besser.

"Was wollt ihr denn in den Ferien machen?" fragte sie schließlich und Mom seufzte "Niall hat irgendwas geplant, aber er will uns nicht sagen,wo wir hin fahren."  erklärte sie und El lachte "Ja, das sieht ihm ähnlich"  Ich nickte und Mom verdrehte grinsend die Augen.

Nachdem wir uns nach einiger Zeit schließlich von El verabschiedeten, stand ich auf, um in mein Zimmer zu gehen und noch ein wenig Fernsehen zu schauen. "Schatz?" sagte Mom noch, ehe ich ins Haus gehen konnte. Ich drehte mich um und sah sie an "Das wird wieder"  sagte sie und ich lächelte und nickte. Dann lief ich in mein Zimmer. 

Auf dem Weg dort hin traf ich auf Fine, die wütend die Treppe hoch gerannt kam, in ihr Zimmer rannte und die Tür hinter sich zu schlagen ließ. Ich sah ihr verblüfft hinterher und in Nikans Zimmer verstummte die Musik und er trat aus seinem Zimmer "Ist was passiert?"  fragte er und ich zuckte die Schultern.

"Josefine!"  rief Dad wütend von unten, doch Fine reagierte nicht. Ich hörte, wie Dad die Treppe hoch kam. Er sah wirklich sehr wütend aus, und warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er versuchte, Fines Tür zu öffnen, aber Fine hatte sie offenbar von innen verschlossen. "Darüber reden wir noch, Fräulein!"  rief er durch die Tür, bekam aber keine Antwort. Er drehte sich aprubt um und lief die Treppe wieder nach unten.

Mom kam von oben herunter und sah Nikan und mich fragend an. Nikan deutete die Treppe hinunter und sie seufzte und lief nach unten zu Dad.

Nikan verdrehte die Augen und verschwand wieder in sein Zimmer. Aus Fines Zimmer hörte ich leises Schluchzen.  Ich seufzte und klopfte an ihrer Türe. Es kam wirklich selten vor, dass sie und Dad sich stritten. Das war eigentlich eher Nikans und mein Part.

"Nein!"  kam es von drinnen "Finchen, ich bins. Darf ich reinkommen?"  sagte ich und nach einer Weile drehte sich tatsächlich der Schlüssel im Schloß,sodass ich die Tür zum Zimmer meiner Schwester öffnen konnte.

Teenage Girl //N.H FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt