Kapitel 12 ,,Sie schafft es schon."

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Still schweigend betrachtete ich sie aber die von mir geglaubte Bewegung war nur Einbildung gewesen.
So legte ich vorsichtig ihre Hand auf ihren Brustkorb stand auf und verließ schleichend den Raum.
Am Türrahmen drehte ich mich noch einmal zu ihr um und sah sie mir genau an.
Ihre Grün-Blauen Augen ihre dunkles langes Haar, ihre leichten Lachfältchen und ihr Muttermal an ihrem Wangenknochen.
Zufrieden lächelte ich in mich hinein und drehte mich endgültig um, ging die Treppen runter nach draußen.
Eine Weile ging ich einfach am Zaun entlang und führte ein paar Streuner mit mir auf der anderen Seite des Zaunes doch "tötete" sie dann letztendlich als sie mir auf den Geist gingen falls man es überhaupt töten nennen konnte, denn sie waren ja schon tot und mehr als sie endgültig zu töten kann man auch nicht für sie tun.
Ich ließ mich auf einem kleinen Hügel nieder von dort aus konnte ich einen kleinen plätschernden Bach schauen und in der Ferne erstreckte sich die Skyline einer  etwas weiter entfernten Stadt.
,,Kann ich mich setzten?",hörte ich eine Stimme hinter mir, drehte mich um und vor mir stand niemand anderes als Daryl.
,,Ähm ja klar",antwortete ich ihm perplex und klopfte rechts von mir ins Gras.
Er nahm tatsächlich Platz.
Eine weile saßen wir schweigend neben einander und schauten in die Richtung des Baches bis Daryl die Stille unterbrach.
,,Du magst sie?",stellte er seine Frage die ihm wahrscheinlich die ganze Zeit auf der Zunge brannte doch würdigte mich keines Blickes.
,,Em, wie jetzt also..ja",sagte ich schüchtern immerhin war er ihr Vater und mit Daryl war eindeutlich nicht zu spaßen.
,,Danke",kam nur als Antwort.
Perplex starrte ich ihn an, ich hätte mit allem gerechnet: mit Schlägen, Geschrei, Drohungen aber niemals mit einem ,,Danke".
,,Wofür?",fragte ich ihn, das wollte ich jetzt wissen.
Nun wandte sich Daryl mit seinen Körper in meine Richtung:,,Für alles dafür, dass du für sie da warst als ich es nicht konnte...dafür, dass du sie versucht hast zu beschützen, als ich sie nicht beschützen konnte",murmelte er und blickte schnell wieder zu der vor uns untergehenden Sonne.
Doch meine Blicke klebten an ihm, diese Worte musste ich erstmal verdauen und realisieren.
Nach Minuten des erneuten Schweigens brachte ich nur
,,Das ist doch selbstverständlich",hervor da er mich mit den Worten echt umgehauen hatte.
Es schien als würde ihn die Vater Rolle verändern..
,,Trotzdem bleibst du ne Klette",witzelte er, grinste und schlug mir dabei auf den Rücken.
Oder sie verändert ihn auch nicht.
Dennoch musste auch ich grinsen denn wie gesagt es war ungewohnt Daryl so zu erleben so..so..verletzlich.
,,Ich muss dann mal",beendete er das Gespräch, stand auf und begab sich zurück ins Gefängnis.
Immer noch verwirrt darüber was er gesagt hatte starrte ich ihm nach.
,,Hey Carl, komm her es gibt essen!",schrie Dad über die Wiese.
,,Komme!",schrie ich zurück ging ins Gefängnis zurück und setzte mich an den Tisch an dem unteranderen auch Hershel, Michonne, Glenn und Maggie saßen.
Da schob mir Dad auch schon eine Schüssel mit Chili con Carne rüber ich lächelte
,,Warum grinst du so?",musterte mich Maggie fragend.
,,Es war früher mein Lieblings essen weißt du? Bevor der ganzen Sache hier, ich hab es total vergessen das es sowas wie eine Lieblingsfarbe oder ein Lieblingsessen gab",erklärte ich ihr und rührte dabei mit dem Löffel in der Schüssel umher.
,,Achso",lachte sie und aß einen Löffel.
,,Was war deins Maggie?",fragte ich sie nun und schaute sie neugierig an.
,,Erbseneintopf",lachte sie und aß weiter.
,,Im Ernst?",lachte Glenn und sah sie an.
,,Ja das stimmt",klinkte sich Hershel ein.
,,Vorallem der Erbseneintopf ihrer Mutter hatte sie geliebt",
,,Oh ja, das war der beste von allen",lachte sie und schwälgte in alten Erinnerungen.
,,Was war denn deins?",gab sie die Frage nun an Glenn weiter.
,,Pizza",lachte er.
Nun lachte auch Dad:,,Nun verstehe ich auch wieso du früher auch Pizzajunge warst",sagte er.
Alle stimmten in ein Lachen ein und aßen danach weiter und es war das erste mal das wir ausgelassen redeten.
Die Tage vergingen, Olivias Gesundheit verschlechterte sich, doch keiner wusste, wieso jeder versuchte Daryl und mich auf zu heitern vergebens oft saßen wir beide auf dem Hügel und ich erzählte ihm von ihr als wir noch Kinder waren und er erklärte mir wieso es dazu kam das Olivia ohne Vater aufwuchs.
Daryl lebte damals mit seinem Bruder Merle in einer Hütte im Wald sie waren Selbstversorger doch gleichzeitig lebte auch sein Alkohol abhängiger Vater bei ihnen, eines Tages lernte er als er doch einmal in die Stadt musste Olivias Mum kennen und sie verliebten sich, so entstand auch Olivia doch als alles den Bach runter ging und Merle ihr irgendwelche  Lügen erzählte packte sie ihre Sachen und verschwand für immer, Daryl versuchte sie noch wieder zu finden doch nach einer Zeit gab er auf da es zwecklos war.
Nachdem wir geredet hatten ging Daryl wieder rein doch Ruhe hatte ich keine denn ein,,Carl darf ich mich setzten",unterbrach die kurze Stille, ich drehte mich um in der Hoffnung Olivia stünde vor mir doch es war Beth.
,,Klar"
,,Ich wollte eben schon mit dir reden aber Mr Dixon saß noch neben dir und ich wollte euch nicht stören",fuhr sie fort und setzte sich derweil hin.
,,Ist nicht schlimm"
,,Na gut, wie geht es dir?",harkte sie nach.
Kopfhängend erklärte ich ihr:,,Naja den Umständen entsprechend mir ginge es besser wenn ich wüsste das Olivia wieder auf die Beine kommen würde."
,,Lass den Kopf nicht hängen Olivia würde das nicht wollen.",versuchte sie mich aufzubauen.
,,Sprich bitte nicht so als wäre sie tot",sagte ich gekränkt und hob meinen Kopf wieder hoch und schaute sie an.
,,Oh Gott, nein so meinte ich das nicht, Daddy schafft das schon und Olivia ist stark sie schafft das schon, wirklich", sie legte eine Hand auf meine Schulter.
,,Du hast recht, Tschuldige",beruhigte ich mich wieder.
,,Na komm, dass essen ist gleich fertig",sagte sie, stand auf und hielt mit ihre Hand hin.
,,Hab kein Hunger",maulte ich und blieb sitzen.
,,Carl du musst was essen, du hast seit Tagen nichts gegessen und reden tust du auch nur mit Daryl",
Genervt gab ich mach:,,Schon gut",ergriff ihre ausgestreckte Hand und zog mich hoch.
Wir gingen in die Kantine setzten uns an einen Tisch und stocherte in meinem Essen herum als ich leise von oben Schritte hörte ,,Beißer",fluchte ich
stand auf und rannte die Treppen hoch.
,,Carl!",rief mir Dad noch nach und folgte mir.
Ich hob gerade meinen Kopf an der letzten Treppenstufe hoch als in mir zu bekannte Augen schaute.
,,Olivia!",rief ich, ließ das Messer fallen, welches klirrend die Treppen runter fiel doch mich interessierte nur sie, ich packte sie an der Taille, hob sie hoch und drehte sie im Kreis.
,,Carl", rief sie, ,,Mir wird noch schlecht",lachte sie.
Augenblicklich ließ ich sie runter und stellte sie wieder vor mich hin.
,,Danke",lächelte sie schwach.
Ich schaute ihr erneut in die Augen und küsste sie.
(Überarbeitet)

Liebe in einer Apocalypse? -ich glaube nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt