Kapitel 77

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*Carls Sicht*
,,Fuck",starre ich sie atemlos an.
Augenblicklich wurde mir schlecht.
So schnell wie Michonne konnte ich den Schock nicht verdrängen und die Beißer von ihr fernhalten.
Ich ließ mein Messer abrupt auf den zertrampelten Rasen fallen und rannte zu ihr rüber.
,,Bring sie hier weg!",wisperte Michonne kaum hörbar, stand auf und war schon wieder in der Menge verschwunden.
Ich starrte sie an mein Hals war wie zugeschnürt, ein dicker Klos hatte sich dort festgesetzt und hinderte mich am atmen, weswegen ich die Luft deutlich hörbar aus meinen Lungen hervorstieß.
Ich kniete mich zu ihr hinunter streichte ihr durchs Haar nahm sie in meine Arme und rannte davon soweit wie meine Beine mich in diesem kleinen Ort forttrugen.

*Ricks Sicht*
,,Links!",schrie ich sie alle an und wollte endlich die letzten Beißer auch erledigen, wir mussten zu Olivia, wenn sie bis dahin nicht schon das Zeitliche gesegnet hatte.
,,Rick Vorsicht!",schrie Daryl der aus dem nichts aufgetaucht war.
Kurze Zeit sah ich weg und schon  legte er einen nach dem anderen um bis wir umkreist von toten Beißern waren.
Und niemand anderes außer uns sich bewegte.
Kurz atmete ich auf und sah ihnen in ihr verfaultes Gesicht und spürte einen Hass den ich lange nicht mehr so intensiv gespürt hatte.
Bevor ich mich überhaupt bedanken konnte sah er mich mit glasigen, leeren Augen an und fragte vorsichtig:,,Wo ist meine Tochter?"

*Olivias Sicht*
~Stille~
,,Hallo?",schrie ich vorsichtig in die Dunkelheit vor und um mich herum.
Wo war ich? Soll das der Himmel sein? Wenn ja dann schickt mich in die Hölle da ist bestimmt mehr los als hier auf der todesfeier.
Langsam bewegte ich mich vor und hörte meine Schritte unter mir.
Vorsicht drehte ich mich um doch nirgends war Licht.
Das kann doch nicht alles gewesen sein...die Menschheit rätselt seit Anbeginn der Zeit was nach dem Tod kommt und das soll es sein eine schwarze leere, ist doch lachhaft.
Dafür sollen wir unser ganzes Leben lang gut sein nur um in eine schwarze leere gesteckt zu werden?
Trotzalldem  bekam ich es langsam mit der Angst zu tun, ich merkte das hämmern meines Herzens von innen, das Zittern in meinen Knien und den unstillbaren Durst der mich überkam.
Würde ich also mit 18 sterben?
Was mir Angst machte es fühlte sich so leicht an, leichter als zu leben es war wie eine Befreiung, vor den Qualen die ich Tag und Nacht in mir spürte und mich immer begleitet hatten.
Ich wollte es, ich akzeptierte es.

*Carls Sicht*
Sie war so blass, schockte mich ihr Anblick, ihre klaffende Wunde machte den Anblick nicht besser.
Ich wusste sie würde sterben, diesen Biss hatte noch niemand überlebt.
Ich musste mich mit dem Gedanken abgegeben das heute der letzte Tag sein würde sie zu sehen.
,,Olivia",streichte ich ihr tränenüberströmt die letzte Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr ihr mit meiner Hand über ihre rosa gefärbte Wange.
,,Du darfst nicht sterben",flüsterte ich in ihr Ohr, in der Hoffnung sie würde gleich ihre Augen öffnen, mir durch die Haare streifen und sagen alles würde gut werden, doch sie tat es nicht.
Sie lag regungslos da und sah aus als würde sie friedlich schlafen, für immer.
Ich riss meine schmerzenden Kopf nach oben zur Decke und schrie:,,Das kannst du mir nicht antun! Was habe ich dir getan das DU mich so bestrafen musst?!"
Wir haben immer zu dir gebeten, in der Hoffnung Vergebung und Rettung von dir zu bekommen, doch als Antwort nimmst du einen wichtigen Menschen nach dem anderen uns weg WIESO?!
Was hat dir dieses wundervolle Mädchen getan das du sie so gehen lassen willst?"schrie ich weiter und sah immer noch auf die regungslose Liv.
,,Fick dich!",rief ich als letztes bevor ich zitternd zusammenbrach, immer wieder schlug ich auf dem Boden bis die Tür ruckartig geöffnet wurde, sodass sie aus den Angeln viel und ein blasser Daryl im Türrahmen stand der genauso regungslos dastand wie ich es getan hatte.
,,Olivia!",wimmerte er nur noch plötzlich und rannte auf sie zu, doch ich hielt ihn auf Seite, damit die anderen nach ihren Zustand sehen konnten.
,,Lass mich",fauchte er mich an und versuchte nach mir zu schlagen, doch er war so aufgelöst das seine Kräfte ihn verlassen hatten er in meinen Armen zusammenbrach und bitterlich weinte.
Diesen Daryl hatte noch niemand von uns gesehen, den wir auch nie hätten sehen dürfen.
Dad nahm ihr Handgelenk, suchte nach Puls, bis plötzlich sein Kopf sich senkte.
Ich wusste was es bedeutete doch wollte es nicht glauben.
,,Nein",hauchte ich nur.
Langsam drehte er sich um und schüttelte seinen Kopf.
,,Es ist zuspät..."

Liebe in einer Apocalypse? -ich glaube nicht. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt