Kapitel 4

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Ellie:

durch einen plötzlichen Ruck werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Harry's starke Arme ziehen mich an seinen warmen Körper und ich höre wie ein lauter Schrei aus meinem Mund kommt. Der Airbag ist aufgesprungen und ein weißes Kissen schützt die bewegungslosen Körper meiner Eltern. Ein weiterer Knall und ich werde nach vorne geschleudert. Mein Gurt drückt mich schmerzhaft zurück, sodass ich nicht mit dem Kopf gegen die Vordersitze geschleudert werde. Blitzschnell drehe ich meinen Kopf um schaue nach hinten. Ein Auto steht dicht hinter uns und weitere kommen schnell auf uns zugerast. Ich kneife meine Augen zusammen und warte auf einen erneuten knall, Harry drückt mich noch näher an sich und ich kralle mich in seine Jacke fest. Bremsen quietschen aber nichts deutet darauf hin, dass weitere Autos auf uns drauf fahren. Nur wenige Zentimetern bevor sie mit uns zusammenknallen halten die Autos. Harry schiebt mich sanft von sich weg und öffnet die Tür. Geschockt starre ich ihn an. Was war das? Was ist passiert? Doch all diese Fragen veschwinden, als ich sehe wie mein Bruder den blutverschmierten Körper meines Dad's aus den Wagen zieht. Langsam steige ich auch aus und knie mich neben meinen dad. Meine Hände zittern, als ich sie an seine Wange lege. Vorsichtig öffnet er seine Augen und schaut mich glasig an. Er öffnet den Mund, doch kein Ton verlässt seine Lippen. Harry legt meine mum vorsichtig ab. Ihre Augen sind geschlossen. Blut läuft aus ihrer Nase und eine riesige Platzwunde zeichnet ihr Gesicht. Harry schaut zu meinem Vater, der geschockt zu meiner mum sieht er setzt sich auf und seine Tränen laufen über seine Wange. Vorsichtig schüttelt Harry die schultern meiner mum, sie öffnet ihre Augen einen Spalt und sieht ihn schwach an. Erst jetzt schmecke ich den Salzgeschmack auf meinen Lippen. Ich starre zu meiner mum, sie lächelt mich traurig an. Monoton rutsche ich zu ihr rüber und halte ihre Hand.

"Es wird alles wieder gut mein schatz." Ihre zitternden Stimme ist kaum zu hören. Ich beuge mich noch ein bisschen weiter zu ihr runter um sie besser zu verstehen. "Bitte pass auf dich auf mein Engel."

"Mum." Mehr bekomme ich nicht aus mir raus. Tränen strömen aus meinen Augen. "Harry, Ellie... Ich bin so stolz auf euch, ihr seid die besten Kinder die man haben kann bitte passt gut auf euch auf und vergesst nie das ich euch liebe! Schatz wir sind jetzt seit fast zwanzig Jahren verheiratet und bereue keinen einzigen Tag aber bitte tu mir einen letzten Gefallen, das Leben geht weiter und ich möchte das du dich.neu verliebst und glücklich bist." Dann bricht ihre Stimme ab und ihr Gesicht fällt zur Seite.

"Nein! Mum! Bitte, du darfst jetzt nicht gehen! Mum!" Verzweifelt rütteln ich an ihrem leblosen Körper.

"Ellie." Harry zieht mich von ihr weg.

"Nein! Lass mich los! Sie darf nicht gehen, sie kann uns nicht verlassen!" Schrei ich und weiter Tränen Bahnen sich einen weg über mein Gesicht. Harry zieht mich zu sich in seine Arme, doch ich will nicht. Ich will bei meiner mum bleiben, dass sie aufwacht und mich in den Arm nimmt! Sie darf mich nicht alleine lassen! Sie darf mich nicht in Stich lassen!

"Ellie beruhig dich."

"Nein! Lass mich los!" Ich schlage um mich, wehre mich gegen seine starken Griffe. "lass mich los! Ich will nicht!" Doch er ist zu stark und zieht mich auf seinen Schoß. Meine Tränen werden von Harry's Jacke aufgesaugt, doch es werden nicht weniger.

"Schatz." Beginnt mein Vater und legt seine Hand auf meinen rücken, doch er weiß selber nicht was er sagen soll, es gibt einfach nichts zu sagen, keine Worte die die Situation besser machen würden...

Harry:

ich beobachte noch eine Weile meine kleine Schwester, bis ich durch einen gewaltigen ruck aus meinen Gedanken gerissen werde. Automatisch ziehe ich Ellie näher an mich ran um sie zu schützen. Verwirrt schaue ich mich um und sehe ein schwarzes Auto, was uns von der Seite angefahren hat. Die Fensterscheiben des Beifahrersitzes sind zerbrochen, der Airbag ist aufgegangen. Ein weiterer Ruck lässt mich aufschrecken, diesesmal von hinten. Ellie krallt sich an meiner Jacke fest, sofort drücke ich sie wieder beschützend an mich. Es passiert alles viel zu schnell, bevor ich begreifen kann was gerade passiert ist, höre ich Bremsen quietschen. Meine Eltern bewegen sich nicht. Ich schaue kurz zu Ellie um sicher zu gehen das es ihr gut geht, doch außer ein paar Kratzer kann ich nichts sehen.

Schnell öffne ich meine Tür und schiebe Ellie vorsichtig von mir. Sie guckt mich geschockt an.

Vorsichtig ziehe ich meinen Vater von dem Sitz und lege ihn auf dem Boden, ich sehe Ellie wie sie sich neben ihn niederlässt. Tränen laufen über ihre Wangen und sie schluchz leise. Mum! Schnell renne ich zu der andern Seite, der Typ, der uns als erstes gerammt hat steht schweigend vor der Tür. Was für ein Idiot! Erst bringt er meine Familie fast um und dann steht er nur rum und guckt doof! Wut steigt in mir auf und ich stoße ihn achtlos zur Seite. Ich schiebe das schwarze Auto zurück und sehe die Riesen Delle in der Tür. Mit Gewalt reiße ich die Tür auf und lege meine Arme unter die Kniekehlen und hinter dem Rücken meiner Mutter. Sie wiegt fast nichts, genauso wie Ellie, also ist es kein Problem für mich sie vorsichtig neben Ellie und dad zu legen. Ich sehe wie mein dad sie ansieht und tränen über seine Wange laufen. Ich darf jetzt nicht heulen! Ich muss stark bleiben! Besonders für meine kleine Ellie. Zaghaft schütteln ich ihre schultern, bis sie ihre Augen leicht öffnet. Sie schaut zu Ellie die über den kalten Straßenboden zu ihr rüber rutscht und ihre Hand nimmt.

"Es wird alles wieder gut mein schatz." flüstert meine mum leise zu ihr.

"mum." bringt Ellie zwischen ihren tränen hervor. Dann schaut meine Mutter zu mir. Ich nehme ihre andere Hand und streichel ihren handrücken. "Harry, Ellie... Ich bin so stolz auf euch, ihr seid die besten Kinder die man haben kann bitte passt gut auf euch auf und vergesst nie das ich euch liebe! Schatz wir sind jetzt seit fast zwanzig Jahren verheiratet und bereue keinen einzigen Tag aber bitte tu mir einen letzten Gefallen, das Leben geht weiter und ich möchte das du dich.neu verliebst und glücklich bist ." Sie wechselt ihren Blick zwischen mir, meiner Schwester und dad. Dann fallen ihre Augen zu und sie dreht ihr Gesicht zur Seite. Nein! Das darf nicht wahr sein! Sie kann uns doch nicht einfach alleine lassen?! Wut steigt in mir hoch und am liebsten würde ich jetzt zu dem Idioten gehen der dafür verantwortlich ist oder mich in irgendeine Ecke verkriechen und heulen. Aber ich muss stark bleiben. Für Ellie, für meinen dad. Ich versuche meine Schwester zu beruhigen, doch mehr als ein 'Ellie' bringe ich nicht raus. Was sollte ich auch sagen? Es wird alles wieder gut? Das wäre gelogen. Meine mum ist tot, unsere Mum ist tot, die Ehefrau von dad ist tot. Einfach weg, nie wieder werden wir ihr Lachen hören, nie wieder schöne Momente mit ihr teilen können, nie wieder wird sie mich zwingen mit ihr shoppen zu fahren und ich vermiss es jetzt schon. Ich vermiss ihre Stimme, ihr Geruch, einfach alles an ihr. Doch ich muss stark bleiben. Ich ziehe Ellie in meine Arme, wie wild schlägt sie um mich und schreit durch die Straßen. Ich weiß wie sie sich fühlt. Und dieses Gefühl wünsch ich niemanden. Mit aller Kraft und trotzdem vorsichtig um sie nicht noch mehr zu verletzen ziehe ich sie auf meinen Schoß. Sofort krallt sie sich an mir fest und verbirgt ihr tränenüberströmtes Gesicht an meiner Brust. Dad setzt sich zu uns und legt ihr eine Hand auf ihren Rücken.

"Schatz." sagt er leise, ich höre die Trauer aus seiner Stimme und jetzt kann ich meine Tränen einfach nicht zurück halten. Ich bin nicht so stark wie ich gerne wäre. Nicht mal für meine Familie kann ich stark bleiben. Ich vergraben mein Gesicht in Ellie's Haaren und lasse meinen Gefühlen freien lauf...

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt