Kapitel 49

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Ellie

Nachdem endlich stundenlanges Training vorbei ist und selbst ich mich einfach nur völlig erschöpft über eine Dusche freue, können wir zwar die Choreo nun alle in und auswendig, haben jedoch kaum Zeit um uns zu erholen. In drei Stunden ist der Auftritt der Jungs. Sie werden auf der großen Bühne stehen, vor tausenden von Menschen singen und... sind nichtmal nervös. Sie sitzen faul auf der Couch des Backstage Bereiches und warten bis Lou auftaucht und sie fertig macht. Zum Glück haben sie dort Duschen, denn wir wurden direkt von der Halle hierhin kutschiert.

"Seid ihr alle bereit?" Wir bejahen alle die Frage unseres Trainers, der uns zuversichtlich versichert, dass schon alles klappen wird. Dafür war er vorhin echt streng zu uns. Es musste einfach alles perfekt sitzen und jetzt sagt er uns ganz locker dass passt schon?

"Hey, na nervös?" Harry zieht mich in seine Arme und lächelt mich an.

"Mhmm." Betätige ich seine Vermutung.

"Bin ich auch immer."

"Sind wir alle." Die anderen Jungs setzen sich zu uns und lächeln uns an.

"Okay seid ihr bereit?" Eine freundlich lächelnde Lou kommt zu uns und stylt einen nach dem anderen. Die Tänzer, also ich, werden parallel dazu von einer anderen Frau gepudert, sodass wir pünktlich fertig sind.

"Das ist euer Bühnenoutfit?" Harry sieht mich skeptisch von oben bis unten an.

"Ja, sieht echt cool aus, oder?" Ich drehe mich einmal um meine eigene Achse und spüre die Blicke von den fünf auf mir.

"Find ich auch." Louis legt einen Arm um meine Schulter.

"Naja ein bisschen kurz alles." Harry kratzt sich am Hinterkopf.

"Das haben Hot Pans und Bauchfrei so ansich." Lache ich und nehme meinen Bruder in den Arm. Er brummt nur etwas unverständliches worauf ich die Augen verdrehe. Typisch große Brüder, würde jemand anderes in dem Outfit hinter ihm rumtanzen, fände er es super. "Ich muss los, Alex will noch mit uns reden, wir sehen uns auf der Bühne." Wir wünschen ihnen noch viel Glück, genauso wie sie uns und gehen in den Raum, der extra für uns reserviert wurde.

"Seid ihr schon mal auf so einer großen Bühne aufgetreten?" Frage ich in die Runde und bekomme unterschiedliche Antworten. Eine bunte Mischung also.

"Und ihr?" Wir beneinen die Frage. Verwirrt schauen sie uns an.

"Echt nicht? Hätte ich jetzt gedacht so gut wie ihr seid." Ein Mädchen mit schwarzen Haaren lächelt uns an.

"Wir zwei konnten die Choreo auch schon vorher, hatten Tanztraining mit den Jungs." Antwortet ihr Jessy. "Ah richtig hat Alex erzählt, mein Beileid sie sollen echt scheiße tanzen." Lacht sie, worauf wir alle mit einstimmen. Bis Alex reinkommt, eine kurze Ansprache hält und uns dann auf die Bühne schickt. Nervös warten wir auf unsere Zeichen und wir vor die Tausenden von Fans treten werden. Gerade begrüßt One Direction die Fans, da ertönt auch schon die Melodie des ersten Liedes und wir stürmen auf unsere Plätze. Ohne groß auf die vielen Menschen zu achten genieße ich einfach dieses unglaubliche Gefühl, den Adrenalinkick, der durch meinen Adern schießt, die vielen Lichter, das Kreischen der Mädchen und die wundervollen Stimmen der Jungs. Zusammengefasst ist es einfach der Hammer hier zu stehen, endlich einmal hautnah dabei zu sein. Nicht im Backstagebereich bleiben zu müssen und von dort aus zuzusehen, sondern wirklich mit auf der Bühne zu stehen und die vielen Leute zu unterhalten. Einfach der Wahnsinn. Die Aufregung und die Nervosität ist wie weggeflogen und mit einem breiten zufriedenen Lächeln meistern wir alle ohne große Probleme den Auftritt.

"Das war unbeschreiblich!" Fällt mir Jessy in die Arme. Erschöpft lassen wir uns auf dem Sofa unserer Kabine fallen und strecken so ziemlich alle Gliedmaßen von uns. Die anderen machen es uns gleich und so verbleiben wir erstmal alle und lassen die Geschehnisse von gerade noch einmal an uns vorbeiziehen. Unbeschreiblich.

"Hey Ladys und Gentleman." Louis kommt gefolgt von den den vier anderen durch die Tür und setzen sich zu uns.

"Genialer Auftritt." Bestätigt Liam uns. Harry und Zayn setzen sich neben mich. Es beginnen Unterhaltungen, denen ich jedoch nur mit halben Ohr zuhöre.

"Oh danke." Ich nehme Zayn die Wasserflasche aus der Hand, die er gerade geöffnet hat und ex sie halb leer.

"Bitte." Ich gebe sie ihm wieder, da kommt auch Simon rein.

"Großartiger Auftritt." Er hält noch eine kleine Ansprache, bis wir ins Hotel fahren. Jessy, Amy und ich fahren bei den Jungs mit, wo eine ausgelassene Stimmung herrscht. das Adrenalin gibt noch mal vollgaß verschwindet jedoch augenblicklich, nachdem wir durch die Fotografen in das Hotel gelangt sind und uns nun auf unserem Zimmer bettgehfertig machen. Erschöpft verkrümeln wir uns in dem weichen Bett und warten bis uns der Schlaf eingeholt hat.

Die grellen Sonnenstrahlen wecken mich. Müde reibe ich mir die Augen, strecke mich erstmal in alle Richtungen und schiebe die Decke zur Seite, um in das Bad gehen zu können. Ein Blick in den Spiegel reicht um zu sehen, wie scheiße meine Haare doch heute mal wieder aussehen und auch als ich sie mühselig gekämmt habe, wird es nicht besser. Nachdem ich duschen war, meine Zähne geputzt habe und all das Zeug hinter mir habe, was man halt so jeden Morgen macht, beschließe ich zurück ins Zimmer zu gehen, wo nun auch die Mädels auf ihren Betten sitzen und sich unterhalten.

"Guten Morgen." Trällere ich fröhlich und bekomme es ebenso zurück. Alles keine Morgenmuffel, besser geht's doch nicht. Schnell ziehe ich mir eine Jeans und ein schlichtes Oberteil an und schaue auf mein Handy. Eine neue Nachricht. Gerade als ich sie öffnen will klopft es an der Tür. Amy öffnet sie und herein kommen die fünf Jungs.

"Wie schon wach?" Frage ich sie, worauf sie anfangen breit zu grinsen.

"Aber natürlich doch, der frühe Vogel fängt den Wurm." Louis wirft sich auf unser Doppelbett, die anderen machen es ihm gleich und so sitzen wir alle in unserem Zimmer. Irgendwann fällt mir ein, dass ich ja eine Nachricht bekommen hatte. Ich entsperre mein Handy und gehe auf das Symbol, nur um festzustellen, dass es Jason ist.

'Bitte gib mir noch eine Chance.' Genervt verdrehe ich die Augen. Gerade als ich nicht an ihn gedacht hatte. Plötzlich wird mir mein Handy aus der Hand gerissen. Geschockt sehe ich zu Zayn, der anscheint alles über meine Schulter mitgelesen hat. Nach ein paar Sekunden gibt er es mir grinsend wieder.

"Was hast du ihm geschrieben?" Frage ich ihm ernst, doch ich bekomme keine Antwort. Bis seine Lippen doch dieses Dauergrinsen unterbrechen.

"Das werden wir niemals erfahren." Wieder gilt meine Aufmerksamkeit meinem Handy. Zayn hat meinen Chatverlauf mit ihm gelöscht und auch seine Nummer. An meinem Handy. Betonung auf 'meinem'! Wie oft hatte ich mir diesen Chatverlauf in den letzten Tagen durchgelesen? Immer und immer wieder, bis ich die Nachrichten schon fast auswendig kannte. Da war noch alles in Ordnung. Niemals hätte ich zu der Zeit gedacht, dass er mich nur verarscht. Gedankenverloren starre ich weiterhi auf mein Handy, welches mittlerweile schon wieder ausgegangen ist.

"Vergiss ihn." Höre ich seine tiefe dunkle Stimme dicht an meinem Ohr flüstern, was mir eine Gänsehaut bereitet. Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und schaue direkt in die dunklen braunen Augen von Zayn, die mich aufmunternd mustern. Ich lächle kurz und drehe mich wieder um, schaue noch einmal auf den schwarzen Bildschirm und stecke es zurück in meine Hosentasche. Unbewusst fange ich an mit meinen Finger an der Bettdecke zu spielen und senke meinen Blick um sie dabei zu beobachten. Meine noch etwas nassen Locken fallen mir dabei über die Schultern. Ich höre die Gespräche der anderen und verstehe doch keinen Sinn hinter den Wörtern. Viel zu sehr bin ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Was wäre passiert wäre ich nicht weggefahren? Wäre ich dann jetzt mit Jason glücklich? Oder hätte er mich dann auch betrogen? Ich male mir in Gedanken aus wie schön es wäre jetzt in seinen Armen zu liegen, ihn bei mir zu haben, seinen Duft riechen zu können, seine Wärme, seinen heißen Atem im Nacken. Plötzlich spüre ich zwei Arme, die mich von hinten umarmen und näher zu sich ziehen, meine Haare werden auf eine Seite gelegt, sodass sein Kopf auf meiner Schulter Platz finden kann.

"Denk nicht an ihn, er hat es nicht verdient." Flüstert Zayns Stimme wieder. Ich nicke bloß, nicht in der Lage auch nur einen Satz raus zu bekommen.

"Danke." Gebe ich dann doch nach ein paar Minuten zurück und lehne meinen Kopf etwas zurück, sodass er gegen seiner Schulter liegt.

"Nicht dafür Kleine." Diese Worte bringen mich dazu, mir ein Lächeln auf die Lippen zu zwingen. Er hat ja recht. Was bringt es ihm hinterherzutrauern?

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt