Kapitel 67

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"Hey Süße." Dröhnt Jasons Stimme an mein Ohr.

"Hey." Begrüße ich ihn ebenfalls. "Bist du gut angekommen?"

"Ja, wie geht es dir?" Wir unterhalten uns noch ein wenig, bis seine Mittagspause zu ende ist und er auflegen muss.

"Ich liebe dich." 

"Ich dich auch." Gebe ich nicht ganz bei der Sache zurück und lege schnell auf. Das war komisch. Ich lasse mich nach hinten auf mein Bett fallen und stöhne laut. Es ist doch alles so einfach, wieso ist es trotzdem so kompliziert? Für Zayn war alles bloß ein Fehler, Jason ahnt nichts davon und er wird es auch nicht erfahren. Es ist also als wäre nichts passiert. Und trotzdem ist alles so... so komisch. Scheiß Leben. 

Um mich abzulenken gehe ich auf Twitter und Co und komme schnell auf das Bild, welchen Jason und ich gestern Abend noch gemeinsam gemacht haben. Unzählige Kommentare stehen dadrunter. Ich gehe auf sein Profil und sehe wie viele neue Follower er nun hat. Lächelnd verdrehe ich die Augen und schließe die App. 

Der ganze restliche Tag verläuft relativ normal, bis auf, dass wir fast zu spät zu dem Konzert abends kamen, wobei das ja auch nichts neues ist. Trotzdem schafften wir es pünktlich auf der Bühne zu stehen und eine, wenn auch ziemlich ungeplante, Performance hinzulegen. Und mit nicht geplant meinte ich, dass Harry seine Hose verlor, Louis irgendwann einen Tanga anhatte, zum Glück über seiner Hose und Zayn irgendwann Liam hinterher rannte, da er seine Frisur zerstört hatte. Nur unser Niall hatte seine Gitarre perfekt im Griff und entlockte ihr ein paar tolle Töne. 

Nun ja ein ganz normaler Tag eben. Nach der Show, kam unser blonde Ire plötzlich mit einem halben Hähnchen um die Ecke. Doch das war nicht mal das schlimmste. Schlimm war eigentlich nur, dass er mir nichts abgeben hat. So musste ich mich also mit ein paar Keksen zufriedengeben, die ich auftreiben konnte. Ich wette die waren eh viel leckerer! 

"Naja, dass war ja mal wieder... typisch ihr." Sagt Simon, nachdem wir alle im Wagen verstaut worden sind.

"Ja, und wir sind toll." Antwortet ihm Louis, worauf wir alle anfangen zu lachen. Mittlerweile hat er es aufgegeben zu versuchen die Jungs normal zu bekommen, aber ich meine mal ganz ehrlich, es wäre doch auch langweilig. 

Zurück im Hotel beschließen wir erst einmal die Cafeteria zu plündern, was mir auch machen. Nachdem wir alle fast platzen, verkriechen wir uns ins Bett und schlafen ein paar Stunden. 

So vergehen die nächsten Tagen auch. Mittlerweile hat sich alles ein wenig eingespielt. Wir sind auch schon lange nicht mehr in der Stadt, sondern schon weitergezogen, haben viele Konzerte gegeben, also die Jungs. Sie mussten Interviews geben, Fotoshootings über sich ergehen lassen und durften Autogramme geben. Zwischen Jason und mir ist auch alles gut. Zumindest noch. Zwar ist mein schlechtes Gewissen kleiner geworden, ich meine es ist ja quasi nie irgendwas bedeutendes passiert, und würde ich ihm irgendwas erzählen, würde es ihm nur grundlos schlecht gehen. Es ist besser so wie es ist. Doch, dass Zayn mir aus dem Weg geht macht mich fertig. Zwar redet er mit mir, wenn ich ihn anspreche, doch es sind nie richtige Gespräche, die zu stande kommen. Was mache ich denn, wenn ich dadurch alles versaut habe? Wenn wir nie wieder miteinander normal reden können? Ich will ihn nicht als Freund verlieren. Es ist einfach komisch. War es schon immer. Ich erinnere mich noch an meine Abschlusfeier, als Zayn und ich alleine draußen auf einem Tisch saßen und keiner wusste was wir sagen sollte, so war es doch immer. Erst seit der Tour sind wir so was wie richtig gute Freunde geworden. Vielleicht zu gute Freunde. Hätte ich es doch niemals so weit kommen gelassen. 

Ich lehne meinen Kopf gegen die kalte Scheibe. Es ist mitten in der Nacht, die meisten in dem Flugzeug schlafen. Nur ich kann es nicht, da mich meine Gedanken einfach wach halten. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren in der Hoffnung sie würden meine Gedanken ersetzen, doch es bringt nichts, bis mich doch irgendwann die Müdigkeit einholt und meine Augen sich langsam schließen. 

"Ellie." Jemand rüttelt an meine Schulter. "Wir landen gleich du musst deinen Sitz grade hinstellen und so." Ich nicke bloß. Immer noch höre ich die Musik, die aus meinen Kopfhörern kommt, jedoch ist der eine rausgefallen. Ich nehme auch den anderen raus und schalte die Musik aus, verstaue alles in meiner Tasche und bereite mich auf die Landung vor. Müde reibe ich mir die Augen und schaue wieder aus dem Fenster. Mittlerweile ist es hell geworden und ich sehen schon die großen Häuser der Stadt. Die anderen fangen an sich zu unterhalten, wofür ich jedoch noch viel zu verschlafen bin. Das Flugzeug setzt mit einem leichten Ruck auf dem Boden auf und alle fangen an zu klatschen, dass wir nicht gestorben sind. Wieso klatscht man sonst? Wenn man aus dem Bus steigt, klatscht man doch auch nicht. Naja, mache Dinge werde ich wohl niemals verstehen. Nachdem wir ausgestiegen sind und nun im Auto sitzen, lehne ich wieder meinen Kopf gegen die kühle Scheibe und schließe die Augen. Doch ich bin grade mal im Halbschlaf, da werde ich schon wieder wach gerüttelt und wir müssen aussteigen. Viele Reporter haben sich bereits vor dem luxuriösen Eingang des Hotels versammelt und schießen fleißig ihre Fotos. Dass ich momentan aussehe als käme ich von einer sieben tägigen Party interessiert dabei wohl niemanden. 

Wie jedes mal bekommen wir unsere Zimmer eingeteilt und sehen uns erstmal um. Unser Zimmer hat einen wahnsinns Balkon, mit direkten Blick zum Strand. Wow. Besser kann man es wohl nicht beschreiben. Da wir drei ja neugierig sind und der Typ, der uns die Zimmer gezeigt hat gesagt hat, dass es hier im Keller auch einen Pool gibt und ein Wellnesstempel oder so etwas in der Art, gehen wir direkt zum Fahrstuhl und fahren in die unterste Etage. Ein rießiger Raum mit Marmorboden und einem Pool in der Mitte lässt uns erstmal dumm darstehen. Rechts sind noch drei kleinere Becken. Wahrscheinlich Whirlpools. Das ist ein Traum. Am anderen Ende sind die Umkleiden, Toiletten, ein Saunabereich und ein Raum, wo man sich massieren lassen kann.

"Dacht ich es mir doch, dass ich euch hier finde." Wir zucken alle zusammen und drehen uns schnell um. Simon sieht uns breit grinsend an.

"Man erschreck uns doch nicht so!" Werfe ich ihm vor.

"Wir sind auch nicht mehr die jüngsten, dass kannst du echt nicht bringen!" Stimmt mir Jessy zu und auch Amy nickt bestätigend.

"Okay okay." Immer noch grinsend erhebt er seine Arme. "Ihr könnt hier alles benutzen, die Rechnung krieg ich dann nachher." Nun sind es wir, die breit grinsen.

"Das hört sich gut an." Amy schlägt ihn leich auf den Oberarm. "Also was machen wir zuerst?" 

"Bikini holen?" Frage ich schulterzuckend. Da alle einverstanden sind fahren wir mit dem Fahrstuhl wieder hoch und ziehen uns auch direkt um. Wir ziehen jeweils einen Bademantel drüber, die in unserem Zimmer vorhanden sind und gehen so wieder auf den Flur, wo uns die Jungs entgegen kommen.

"Wo wollt ihr denn hin?" Harry sieht uns neugierig an.

"Pool, Baby!" Schreie ich begeistert. Ja das war es dann wohl mit meiner Müdigkeit. 

"Wartet wir kommen mit." 

"Aber wir wollten doch was essen!" Entgeistert sieht Niall von einem zum anderen.

"Da gibt es auch was, Niall." Beruhigt Amy ihm, sodass auch er sich eine Badehose anzieht und sie uns folgen. 

Naja und was dann im Keller geschieht kann man sich ja wohl denken. Wir werfen unsere Bademäntel achtlos zur Seite und springen alle gleichzeitig in den großen Pool, sodass die wenigen Gäste, die noch da waren nun auch weg sind und wir alles für uns alleine haben. Wir veranstalten eine Wasserschlacht und breiten uns danach in den Whirlpools aus. 

Traumhaft, also hier können wir ruhig ein wenig länger bleiben. 

Und auch wenn Zayn offiziell nicht mehr dabei ist, bleibt er für mich ein Teil von One Direction :) in meinen Storys wird er also trotzdem noch vorkommen. :)

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt