Kapitel 69

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Da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und es hasse zu warten und auch die Badewanne langsam anfängt langweilig zu werden und ich zudem noch totmüde bin, beschließe ich nicht mehr länger auf Zayn zu wartn, wie es ursprünglich geplant war und klettere steif aus der Wanne. Meine Knochen tun verdammt weh. Wie lange lag ich da wohl drin? In dieser langweiligen weißen Wanne mit dem roten Duschvorhang. Die Frage ob es eher weinrot oder kaminrot ist, habe ich trotzdem noch nicht beantwortet. Dazu bräuchte ich genaue Vergleiche. Nachdem ich mich also erst einmal gestreckt hatte tapse ich vorsichtig zur Tür und schalte das kleine Licht über den Waschbecken aus, welches Zayn freundlicherweise angelassen hatte. Sonst hätte sich die Diskussion in meinem Kopf, welche Farbe der Duschvorhang hat, wohl erledigt. Schwarz, schwarz wie die Nacht.

Langsam öffne ich die Tür, jetzt müsste sie eigentlich quietschen, wie in all den Filmen. Doch ich habe Glück und sie bleibt ruhig. Durch das Fenster scheint ein wenig Licht, weswegen ich mich zumindest an den Umrissen der Möbel orientieren kann. Das ruhige Atmen der Jungs ist zu hören. Ja der Jungs, plural! Der Idiot ist einfach eingeschlafen und hat mich ernsthaft im Bad vergessen. Das gibt noch ein Nachspiel. Ich könnte ihn mit eiskaltem Wasser wecken, doch davon wird Niall wohl auch wach. Ich könnte ihn anmalen? Eine Blumennase und um das Auge herum ein Herz. Bei der Vorstellung fange ich an zu schmunzeln und mache mich tatsächlich auf die Suche nach Stiften, welche ich jedoch leider nicht so schnell finde, und ich das Licht ja auch nicht einschalten kann. Gerade öffne ich die Schublade der Komode, wobei ich bezweifle, dass da Stifte drin sind, da höre ich Niall im Schlaf murmlen. Kurz einer Panikattacke bevorstehend sprinte ich zur Tür, öffne sie und hetze auf den Flur. Wahrscheinlich ist er nicht mal wach geworden. Mit dem Gedanken wie dumm ich eigentlich bin gehe ich in mein Zimmer und schleiche mich leise in mein Bett, ohne die anderen beiden aufzuwecken. Zum Glück hatte ich meine Schlüsselkarte dabei, sonst wäre ich richtig am Arsch gewesen, doch erklären wo ich so lange war, werde ich vermutlich trotzdem. Doch darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken, sondern drifte ins Land der Träume ab. Und wer weiß, vielleicht träume ich ja von einer Ausrede?

"Aufwachen du Schlafmütze." Ich drehe mein Kopf murrend ins Kissen, in der Hoffnung die Person würde mich weiterschlafen lassen. Doch keine Chance. "Los jetzt, du bist uns eine Erklärung schuldig."

"Ich hab' nichts unterschrieben, ich bin euch gar nichts schuldig." Murmel ich verschlafen, setze mich trotzdem aufrecht hin.

"Gott siehst du scheiße aus." Lacht mich Amy aus, die auf ihrer Doppelbetthälfte sitzt und mich grinsend mustert. Ich atme genervt aus. Jessy stubst mir in die Rippen, worauf ich zusammenzucke.

"Also, wo warst du?" Neugierig liegen ihre Augen auf mir.

"Na hier." Zucke ich bloß mit den Schultern. Nur zur Verständnis, ich habe keine Lösung geträumt.

"Verarschen kann ich mich selber, wir waren noch voll lange wach, du hast dein Handy hier gelassen, wir haben uns langsam echt Sorgen gemacht."

"Und trotzdem seid ihr eingeschlafen und ich bin wieder da. Magie!" Sie verdreht ihre Augen.

"Jetzt mal ernsthaft wo warst du?" Versucht es nun auch Amy und setzt sich neben Jessy auf meine Bettkante.

"Draußen, ein bisschen spazieren, ich wollte einfach kurz meine Ruhe haben, ist nichts persönliches." Lächle ich und stehe auf, um ins Bad zu gehen. Ich stelle die Dusche an.

"Lüg nicht." Vorwurfsvoll sieht Jessy mich an. "Ich kenn dich und weiß wann du lügst." Ja okay ich habe gelogen, aber was soll ich denn sagen? Klar es sind meine besten Freundinnen, aber ich meine ich betrüge quasi Jason und bereue es nicht mal. Im Gegenteil ich genieße es und will mehr davon. Ja klingt scheiße, ist aber so. "Jetzt sag schon."

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt