Kapitel 44

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Ellie

"Okay mein Leben ist schlimmer als jeder Horrorfilm und ähnelt einem typischen Hollywoodfilm, die jeder, obwohl sie einfach nur vorhersehbar sind, toll findet." Stöhnend lasse ich mich neben Amy auf ihrem Bett fallen und schlage dabei mit dem Kopf gegen die Wand. "Scheiße! Wieso eigentlich immer ich?!"

"Beruhig dich, was ist denn passiert?" Mit einem ist-das-dein-ernst-Blick schaue ich sie an.

"Na was wohl? Alle hassen mich und haben nichts besseres zu tun, als mich bei jeder Gelegnheit fertig zu machen." Ich merke wie Amy nach den passenden Worten sucht, doch die sind ihr schon lange ausgegangen. Ich bin jetzt schon seit guten drei Monaten hier, fast vier und jeder Tag ist schlimmer als der andere. Angefangen hat es damit, dass meine Zimmermitbewohnerin ein durchgeknallter Directioner ist und schnell Anhänger gefunden hat, sie hassen mich zwar nicht, gehen mir dafür jedoch jeden Tag auf den Nerv. Dann ging es schnell weiter mit den Lehrern, offiziell gelten sie nicht als Directioner, doch ich bin mir sicher, dass sie heimlich Poster in ihren Zimmern versteckt haben oder, dass sie Töchter/ Nichten oder was weiß ich was haben, die sie erpressen nett zu mir zu sein. Wie auch immer, ich werde bevorzugt. Egal wann, egal wobei. Ich könnte die Schule abfackeln und ich würde keinen Ärger bekommen. Ich verstehe zwar nicht wieso ich zum Lehrers-Liebling gewählt worden bin und eigentlich wäre es auch ganz praktisch. Eigentlich, genau. Wären da nicht die anderen Schüler. Da hätten wir also zum einen die Directioner, denen ist das egal, zum anderen die Streber, die mit aller Macht versuchen mich fertig zu machen, um an meiner Stelle zu sein (Ihr glaubt gar nicht wie die den Lehrern in Arsch kriechen können), dann gibt es noch die Schüler, die mich als ein eingebildetes reiches verzogenenes Wesen sehen, dass immer alles in Arsch geschoben bekommt und zu guter letzt gibt es noch die Schüler, die One Direction einfach nicht mögen, es sind zwar nicht die meisten, die mich dieseswegen hassen und fertig machen, doch es gibt sie auch. Meist sind es die Jungs. Wobei ich glaube, dass sie einfach nur eifersüchtig sind, weil sie weder so gut singen können, noch so berühmt sind und ihnen fast jedes Mädchen anhimmelt und nicht zu vergessen, weil sie einfach unbeschreiblich heiß aussehen. 

Zusammengefasst ist das College also noch schlimmer, als ich gedacht hätte und wäre Amy nicht hier, hätte ich schon lange das Handtuch geworfen. Sie ist wie ich in der Tanzgruppe und ich muss zugeben, sie ist der Wahnsinn. Ich habe mich zusätzlich dazu entschlossen Gitarre zu lernen, allein schon weil es keine Gruppenaktivität ist und ich so einen Grund habe mich alleine in eine dunkle Ecke zu verkriechen. Harry, mein Dad und Jason wissen nichts davon, sie denken mir gefällt es hier bestens, wobei ich mich wundere, dass sich Harry so leicht überzeugen lässt, doch wahrscheinlich hat er einfach gerade eh genug Stress wegen der Tour. Nur Jessy weiß von der grausamen Wahrheit des College-Lebens und umso mehr freue ich mich auf die bevorstehendes Herbstferien. Nur noch eine Woche. Eine Woche und ich sehe Jessy wieder und kann ihr die Ohren vollheulen, sie zieht mich immer wieder hoch. Eine Woche und ich sehe Jason wieder. Doch diese Woche zieht sich schlimmer als jeder Kaugummie. Heute ist erst Montag! Und Freitag Mittag darf ich endlcih fahren. Also noch genau vier Tage. Vier Tage zu viel.

"Hey Süße, bald hast du Ferien." Versucht Amy mich aufzumuntern, doch mir entweicht nur ein genervtes 'mhmm'. Sie ist echt eine gute Freundin geworden, sie hält immer zu mir, egal was ist und gibt sich somit freiwillig dem Gelächter der anderen hin.

"Und nach zwei Wochen geht es weiter." Meine grünen Augen treffen aif ihre Blauen.

"Sehe ich so aus, als hätte ich bock auf den ganzen Scheiß hier? Am liebsten würde ich mich einfach meinen Koffer nehmen, in den nächsten Zug steigen und einfach losfahren, egal wohin und wenn es mir dort nicht gefällt ziehe ich weiter, solange bis ich entweder den perfektn Ort gefunden habe oder aber ich die ganze Welt gesehen habe." Träumt sie vor sich hien und lehnt sich auch gegen die Wand.

"Nur doof, dass meine bescheuerten Eltern dagegen sind." Sie hat mir erzählt, dass sie kein gutes Verhältnis zu ihnen hat, sie ist sogar mal abgehauen, weil sie es nicht mehr bei ihnen ausgehalten hat. Die beiden sind mal für einige Wochen zu Hause und mal für einige Wochen gar nicht, sondern reisen durch die Welt und gehen ihren Geschäften nach. Was genau sie machen, weiß sie nicht. Irgendwas mit Zahlen und Geld, hat sie gesagt, oder so ähnlich zumindest.

"Sind deine Eltern in den Ferien zu Hause?" Sie schüttelt mit dem Koopf.

"Wo denkst du hin? Im Urlaub sind die. Schön am Strand bis ich wieder weg bin." Ungläubig schüttel ich den Kopf. "Aber ist in Ordnung so, so habe ich wenigstens Sturm." Lacht sie, doch dazu ist mir im Moment gar nicht zumute.

"Komm doch mit zu mir." Schlage ich ihr vor. Dann könnte sie Jessy kennen lernen. Ich wette die beiden würden sich super verstehen.

"Ich weiß nicht."

"Ach komm schon, dass wird lustig!" Überrede ich sie und tatsächlich nickt sie.

"Okay." Perfekt. Die Ferien werden einfach nur der hammer. So sehr habe ich mich noch nie auf Ferien gefreut.

Die letzten Tage haben wir zum Glück auch noch mehr oder weniger überstanden, wenn ich auch zwischendurch mit Spagettie in den Haaren rumlaufen musste oder mir kleber in meine Sportschuhe geschmiert wurde. In meine Lieblingssportschuhe! War ich vielleicht sauer!

Extra um den ersten Zug noch zu bekommen, haben wir unsere Koffer griffbereit in unseren Zimmern gelagert und ziehen ihn hinter uns her raus aus diesem Irrenhaus.

"Na gehts jetzt in Urlaub? Wahrscheinlich so richtig Bonzenmäßig mit deinem Bruder." Höre ich die Stimme eines meiner Mitschüler plötzlich neben mir.

"Der ist grade auf Welttour, also wird daraus wohl nichts, aber bitte sei jetzt nicht neidisch und fang jetzt nicht an zu weinen, vielleicht hast du ja im nächsten Leben Glück bzw Talent." Antworte ich leicht zickig und lasse ihn damit stehen.

Als wir endlich unsere Koffer wegegpackt haben und uns auf unsere Plätze fallen lassen können, atme ich erschöpft aus. Endlich wieder nach Hause. Endlich sehe ich Jessy und Dad wieder, endlich kann ich Jason wieder in die Arme nehmen, seine Wärme spüren, ihn küssen und dieses wohlige Gefühl in meinem Bauch spüren, was ich immer bekomme, wenn er in meiner Nähe ist. Endlich wieder das Kribbeln auf meiner Haut, wenn er mich berührt, endlich höre ich seine Stimme wieder, nicht nur am Telefon.

"Denkst du an Jason?" Reißt mich Amys Stimme aus den Gedanken an meinen Freund. Ich werde leicht rot. "Dacht ich mir, so wie du gegrinst hast." Meine Wangen bekommen eine unnormale Temperatur, ich spüre förmlich, wie das Blut sich dort staut.

"Ich hätte auch gerne so einen Freund." Lächelt sie. Der Rest der Fahrt vergeht zum Glück zeimlich schnell, sodass wir zügig in meiner Heimatstadt ankommen und aussteigen. Vom weiten erkenne ich schon meinen Dad und Jessy, denen ich glücklich in die Arme falle.

"Ich hab euch so vermisst!" Nuschle ich in die Schulter meiner besten Freundin, nachdem ich meinen Vater feste in den Arm genommen habe.

"Und ich dich erst!" Erwidert Jessy mein überglückliches Lächeln und sieht dann an mir vorbei zu Amy.

"Das ist Amy, ich habe euch ja von ihr erzählt. Das ist mein Dad John (danke für den Vorschlag im 31. Kapitel lovleyhoney ) und das ist Jessy." Stelle ich sie vor. Komisch das Jason gar nicht hier ist, denke ich, doch verdränge den Gedanken gleich wieder und setze mich zu den anderen ins Auto.

"Können wir kurz bei Jason vorbei fahren? Ich möchte ihn nur eben begrüßen." Mein Vater stimmt sofort zu. Vielleicht hat er es ja einfach nur vergessen? Kann ja passieren.

"Kann ich mit reinkommen oder wollt ihr lieber alleine sein? Ich bin neugierig bei dem was ich schon alles gehört habe." Amy sieht mich grinsend an.

"Von mir aus klar." Gefolgt von Amy und Jessy klingel ich an der Haustür. Seine Mum begrüßt uns freundlich und bittet uns hinein. Da ich ja weiß wo sein Zimmer ist klopfe ich direkt an die richtige Tür, gehe jedoch rein, noch bevor ich eine Antwort höre, doch was ich da sehe, macht mich mehr als nur sprachlos.

"Okay so einen Freund hätte ich vielleicht doch nicht so gerne." Höre ich Amy kaum hörbar nuscheln.

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt