Kapitel 45

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Ellie

Kein Wunder, dass er nicht gekommen ist, doch wieso? Wieso macht er so etwas? Wie kann er mir so was antun? Ich spüre den dicken Klos in meinem Hals, den Druck hinter meinen Augäpfeln, der langsam durch das Herausqollen dicker Tränen, weniger wird. Dachte ich zumindest. Doch selbst als sie mir schon über die Wange rinnt, fühle ich die Nächste, die nur darauf wartet hinunterzukullern.

"Oh hey." Höre ich seine tiefe überraschte Stimme an mein Ohr dringen, die Stimme, die ich Monate nur am Telefon hören konnte. Wie hatte ich mir gewünscht sie endlich wieder ohne die schlechte Verbindungen zu hören, die ein Handy so mitsichbringt? Was hatte er mir die ganzen Wochen eigentllich vorgespielt? Meine Schockstarre löste sich langsam und verwandelt sich in Wut. Pure Wut und Hass auf den Menschen, bei dem ich wirklich gedacht hätte, er wäre der letzte der so etwas tun würde. Er ist das letzte.

"Sag mal bist du eigentlich total bescheuert?!" Höre ich meine eigene Stimme sagen. Ruhig aber mit einem festen Unterton.

"Wieso? Kann ich doch nichts für, wenn du gehst." Was?!

"Du kannst da nichts für? Du kannst da nichts für?!" Werde ich immer lauter und gehe ein paar Schritte auf ihn zu. Endlich steht er auch mal auf und lässt seine Finger von dieser dämlichen Schlampe, die ich im Moment jedoch nicht viel beachte.

"Klar, du bist doch einfach so gegangen, nicht ich, ich habe auch Bedürfnisse." Geschockt starre ich ihn  an.

"Willst du mich verarschen? Du hast Bedürfnisse?! Im Arsch Junge!" Ticke ich nun entgültig aus und stehe mittlerweile direkt vor ihm. "Jeden beschissenen Tag hast du mir was weiß ich für einen Bullshit erzählt und hintenrum stillst du deine "Bedürfnisse" und fickst irgendwelche Schlampen?! Und dann noch mir die Schuld geben, weil dir ein einfacher Porno nicht reicht oder was!? Was hättest du denn gemacht, wäre ich nicht auf dieses bescheuerte College gegangen und hätte nicht mit dir schlafen wollen, hättest du mich dann auch betrogen?!" Bevor er überhaupt reagieren kann, hat ihn das Mädchen umgedreht und mit voller Wucht eine gescheuert.

"Du hast eine Freundin?!" Fängt nun auch sie an rumzuschreien. "Mir erzählst du was von großer Liebe und glücklich sein und neben mir hast du noch 'ne andere?!"

"Tja ich denke da haben wir wohl beide Scheiße gebaut." Richte ich mich an sie. Sie nickt.

"Ganz ehrlich so was muss ich mir nicht bieten lassen, dann verpisst euch doch einfach, ich find schon eine andere, die ich vögeln ka-" Noch bevor er zuende geredet hat, landet mein Knie zwischen seinen Beinen.

"Nicht in den nächsten Tagen." Mit diesen Worten drehe ich mich auf den Absatz um und verschwinde gefolgt von den dreien die Treppe runter, vorbei an Jasons Mutter, die uns geschockt ansieht. Die Arme, sie ist wirklich nett.

"Es tut mir wirklich leid, ich wusste nichts von dir. Und falls es dich beruhigt wir haben nicht miteinander... du weißt schon." Entschuldigt sich das Mädchen bei mir und lächelt mich gezwungen an. Doch auch sie hat Tränen in den Augen.

"Schon okay, du kannst ja nichts dafür." Wir unterhalten uns noch kurz, bis wir dann zurück ins Auto steigen.

"Das ging ja schnell." Wundert sich mein Dad und startet das Auto.

"Frag erst gar nicht." Antworte ich ihm nur mies gelaunt, weswegen er mich natürlich nur verständnislos ansieht.

"Hör mal, es kann jedem passieren, dass er einen wichtigen Termin verpasst. Sei nicht zu streng zu ihm, weil er heute nicht gekommen ist."

"Er hat mich betrogen Dad. Er hatte schon längst 'ne andere für die Zeit, wenn ich nicht da war." Sprachlos sieht er mich an, achtet jedoch schnell wieder auf die Fahrbahn.

"Was? Soll ich mal mit ihm reden?" Fragt er mit einer unheimlich düsteren Stimme, die ich bissher noch nie so gehört habe.

"Nein, nein schon okay, ich will einfach nicht drüber reden." Er nickt und belässt es somit auf sich beruhen.

Da fangen die Ferien ja gleich mit einem Knaller an.

Zu Hause angekommen, schmeißen wir uns erstmal alle auf mein Bett und lästern über Jason, was in dem Moment einfach nur das beste ist, was ich mir in diesem Moment wünsche. Wäre ich jetzt allein, würde ich wahrscheinlich nur noch heulen. Heulen und dabei Eis essen. Schokoeis. Plötzlich spüre ich wie mein Handy verbriert. Zwei Neue Nachrichten. Eine von Harry und eine von... Jason.

'Es tut mir leid, Süße.'

'Steck dir dein "Süße" Sonst wo hin.' Antworte ich ihm wütend und öffne dann Harry's Nachricht.

'Hab gehört was der Wichser gemacht hat, bin so schnell wie möglich da. Ich liebe dich, denk daran und vergiss ihn, er hat dich nicht verdient. Hoffe er hat gemerkt das du was besseres verdient hat?' Mit einem Lächeln lese ich die Nachricht zuende, bis ich erst realisiere was er meint. Er kann doch nicht hierher kommen? Er kann doch nicht seine Welttour abbrechen?!

'Dein süßer kleiner Arsch bleibt gefälligst da wo er gerade ist! Keine Angst wir haben uns drum gekümmert, der spürt erstmal nicht mehr so viel außer Schmerz ;)'  Er antwortet darauf hin nicht zurück, was mich nur das schlimmste vermuten lässt. Er sitzt schon im nächbesten Flieger, denn auch eine Stunde danach ist kein Lebenszeichen da. Verzweifelt rufe ich Simon an, der mir jedoch nur das bestätigt, was ich vermutet hatte. Der Idiot kommt ernsthaft hierher. Doch zum Glück nur übers Wochenende, sodass sie Monatg weiter machen. Auch die anderen nutzen ihre Chance und besuchen hier ihre Familien.

Da es schon spät ist, beschließt Jessy ihre Mum anzurufen um ihr bescheid zu sagen, dass sie heute Nacht hier pennt. Wir sitzen zusammen mit meinem Dad im Wohnzuimmer, schauen uns einen Film an und essen dabei Pizza. Wie ich dieses Gefühl vermisst habe. Dieses Gefühl zu Hause zu sein. Jason vergesse ich einfach, naja zumindest versuche ich es...

Plötzlich höre ich wie die Tür aufgeht und keine Sekunde später steht Harry aufgewühlt in der Tür und kommt auf mich zu, um mich in den Arm zu nehmen. Sofort erwidere ich es und atme einem teif seinen unbeschreiblichen Geruch ein, den ich einfach nur vermisst habe. Er setzt sich neben mir auf die Couch und lächelt mich gezwungen an.

"Alles okay?" Ich nicke bloß und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Wie ich ihn einfach vermisst habe. "Keine Sorge, der macht so schnell nichts mehr." Grinst er nun und zieht mich noch ein wenig näher an ihn ran. Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaue ich ihn an.

"Was hast du gemacht?" Sein Grinsen wird nur noch breiter.

"Naja, ich wollte ihn eigentlich ordentlich die Fres-"

"Aber?" Unterbreche ich ihn, weil ich mir gerade vorstelle, wie er auf Jason einprügelt, was überhaupt nicht zu meinen Bruder passt.

"Er hat mir was besseres präsentiert." Er kramt nach seinem Handy und zeigt mir ein Foto von Jason. Einem geschockten Jason. "Wusstest du von dem rosa Unterhöschen mit den schicken pinken Herzchen drauf?" Lacht er. Geschockt schüttel ich den Kopf. Jessy und Amy fangen an zu lachen, sodass sie schon halb auf dem Boden liegen.

"Wie?" Frage ich bloß, immer noch geschockt von dem Bild, welches ich gerade gesehen habe. Das bekomme ich nie wieder aus meinem Kopf.

"Als ich in sein Zimmer kam, wollte er sich grade anziehen und ich dachte mir, dass ist effektiver, als ihn mit Schlägen zu drohen. Glaub mir, der traut sich nicht dich noch mal zu verletzen."

"Du Erpresser!" Leicht schlage ich ihn gegen seine Brust, was ihm zum Lachen bringt.

"Hey, niemand verletzt meine Prinzessin." Dankend lächel ich ihn an und lege meinen Kopf wieder auf seine Brust. Mein Held.

Tja das war es dann wohl mit den Jelly Beans ( Ich feier dich dafür so lovleyhoney ;D) Oder doch nicht? Wir werden es sehen :D

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt