Kapitel 5

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Harry:

vorsichtig berührt einer der Sanitäter meine Schulter. Mit verschwommener Sicht schaue ich zu ihm hoch, immer noch fließen mir salzige tränen über mein heißes Gesicht und hinterlassen eine brennende Spur. Ich drücke Ellie weiter an mich und höre wie sie leise schluchz und wimmert, allein deshalb könnte ich wieder anfangen wie ein kleines Baby rumzuheulen.

"Alles in Ordnung mit Ihnen?" Der Sanitäter kniet sich neben uns, doch ich bringe keine Antwort raus. Ich habe grade meine Mum verloren. Meine kleine Schwester liegt weinend in meinen Armen und mein Dad hat sein Gesicht in seinen Armen vergraben und trauert um seine Frau. Mir könnte es echt nicht besser gehen, danke der Nachfrage. Immer noch schaue ich in das liebevoll traurige lächelnde Gesicht des Sanitäters.

"Wir bringen Sie erstmal ins Krankenhaus okay?" Weiterhin starre ich ihn nur schweigend an. Kann er sich nicht einfach verpissen? Mich in Ruhe lassen und einfach gehen? Ich weiß er kann nichts dafür und will nur helfen aber im Moment will ich keine Hilfe. Ich will einfach alleine sein, mich in eine dunkle Ecke verkriechen und einfach nur weinen. Verdammt wieso muss der Wixxer auch ausgerechnet in unser Auto fahren? Wieso muss ausgerechnet heute ein Konzert gewesen sein? Wieso hasst uns das Schicksal so? Ich Balle meine Hände zu Fäusten und starre auf die Menschen, die sich angesammelt haben, wie wild gewordene Ameisen. Rettungskräfte laufen mit ihren Leuchtwesten durcheinander und Polizisten sichern alles und befragen Zeugen. Das Blaulich leuchtet durch die dunkle Nacht und die Autoscheinwerfer spenden Licht. Alle Menschen reden durcheinander. Ich schaue in geschockte Gesichter, der Neugierigen. Alle haben sie nichts besser zu tun als zu glotzen und Bilder zu machen. Selbst die Presse ist schon da...

Wie von selbst stehe ich langsam auf als mich der Sanitäter vorsichtig am Arm hochzieht. Ellie drücke ich weiterhin an mich. Mit rot angelaufenen Augen und verschmierter schminke sieht sie mich mit ihren wunderschönen Augen an. Ich versuche mir ein lächeln aufzudrücken und gib ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie zittert beim Laufen als würde sie jeden Moment in sich zusammenfallen. Vorsichtig drücke ich sie näher an mich. Mein Dad schaut mich mit roten glasigen Augen an und folgt uns schweigend in den Krankenwagen.

Schweigend steigen wir aus und laufen in Richtung Krankenhaus. Sofort kommen uns Krankenschwestern entgegen, die uns freundlich aber auch mitfühlend anlächeln. Als sie meinen kleine Ellie sehen, wie sie wackelnd einen Schritt vor dem anderen setzt, kommen sie direkt auf sie zu und wollen ihr helfen, doch sofort als ich merke, dass die Schwestern sie von mir trennen wollen, presse ich sie noch näher an mich. Niemand nimmt mir meine kleine Schwester weg. Niemand. ICH bin derjenige der auf sie aufpasst, sie tröstet und in den Arm nimmt, nicht irgendwelche fremden. Als eine eher ältere Schwester, Ellie's Arm nimmt um sie zu stützen, sieht sie die Frau verwirrt an und reißt dann ihren Arm vorsichtig los. Meine Kleine. Sie mag keine Ärzte und Krankenhäuser, deshalb sieht sie mich mit ihren großen Augen ängstlich an, krallt sich noch fester in meine Jacke. Beschützend drücke ich sie an mich, nicht einmal auf dem gesamten weg habe ich sie losgelassen und das werde ich auch nicht solange, sie es nicht will, ich habe ihr schon oft versprochen das ich immer bei ihr bleiben werde, egal was passiert, egal wie schwer es ist, ich bin immer für sie da, werde sie immer beschützen, werde alles tun um sie lachend zu sehen, um sie glücklich zu sehen. Ich würde alles tun und das weiß sie, ich hab es ihr versprochen und dieses Versprechen werde ich halten, egal was passiert...

Ein Arzt kommt auf uns zu.

"Würdest du bitte mitkommen Ellie? Nur eine kurze Untersuchung, ob alles in Ordnung ist." Sie schüttelt den Kopf und sieht mich ängstlich an. Sie lässt sich nicht gerne sagen was sie machen soll, sie mag es nicht wenn ihr jemand hilft, immer will sie alles alleine schaffen. Und genau für diesen Dickschädel Liebe ich sie, sie hat ihn von meiner Mum geerbt, dass steht fest. Die beiden haben immer ihren Willen gekriegt, Dad und ich hatten nie eine Chance gegen sie, doch das ist okay, weil wir sie einfach dafür lieben, weil wir Mum einfach dafür lieben, weil wir sie einfach dafür geliebt haben... Mum... Wieder laufen mir tränen über die Wange, seit ich denken kann hab ich nicht mehr geweint, als hätte ich alle meinen Tränen für so einen Moment gesammelt und jetzt lasse ich alles raus, jede einzelne Träne, die ich verliere, verliere ich für Mum...

"Mum..." flüster ich leise. Ellie sieht mich traurig an. Weitere tränen bahnen sich über ihre Wange.

"Ich komme mit." Sage ich, doch es fühlt sich nicht an als würde ich sprechen. Diese emotionslose traurige Stimme gehört mir nicht und doch kommen die Wörter aus meinem Mund.

"Ist das in Ordnung für dich?" Ellie nickt und sieht mich dankbar an. Mein Vater legt seine Hand auf meine Schulter.

"Ist okay Dad, lass dich auch untersuchen." Antworte ich auf seine stille Frage. Traurig lächelt er mich an und geht mit einer Krankenschwester mit. Ellie und ich folgen dem Arzt in ein Behandlungszimmer und setzen uns schweigend auf die Liege.

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wie findet ihr es bis jetzt? :)
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Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt