Kapitel 17

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Ellie

"Amy! Du drückst das Blut aus meinem Arm!" Lache ich und schaue in das ängstliche Gesicht meiner Klassenkameradin. Mit einem entschuldigenden Blick lockert sie ihren Arm und bohrt ihre Fingernägel rückwärts wieder aus meiner Haut raus.

"Wieso muss du uns auch so was erzählen Jason!" Zickt sie den Horror-Geschichten-Erzähler-Profi kleinlaut an und senkt ihren Kopf beschämt zum Boden. Der Angesprochene lacht jedoch nur und schaut stolz in die Runde. Wir sitzen hier alle am Lagerfeuer und bis Jason mit seiner Horrorstory angefangen hatte, war auch noch alles ganz lustig. Eigentlich bin ich für so Geschichten, Horrorfilme und allem was zum Gruseln dazughört ja sofort zu begeistern, aber ich muss sagen bei Jasons Erzählerqualitäten jagt es selbst mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Berühigend streichle ich Amy über den Rücken, um sie zu beruhigen und schaue dann verwirrt nach rechts zu Jessy, da mir ihre Kommentare gerade irgendwie fehlen. Normalerweise kommentiert sie alles. Ich kann nicht anders als lauthals zu lachen als ich ihr Gesicht sehe. Ziemlich verstört sitzt sie neben mir und starrt ausdruckslos auf das Lagerfeuer.

"Alles in Ordnung?" Sie zuckt zusammen.

"Ja klar." War ja klar das sie es niemals zugeben würde, dass sie Angst hat. Eine von vielen Gemeinsamkeiten zwischen uns beiden. Doch ich belass es einfach mal dabei und schaue dann ernst zu Jason.

"So ich würde sagen, das waren genug Geschichten für die Kleinen hier." Jason sieht mich nur grinsend an. Ein paar Jungs schnauben verächtlich als wollten sie sagen: Ach das war doch gar nichts, ich hab doch keine Angst, es gibt viel schlimmere Geschichten, doch in ihren Augen sieht man das ihnen die Geschichte nicht kalt gelassen hat.

"Zu dir kommt die Angst heute auch noch!" Zwinkert mir Jason zu worauf ich nur lachend den Kopf schüttel. Er muss ja nicht wissen, dass er es schon geschafft hat... Ein bisschen vielleich. "Harry und die Jungs haben dich wahrscheinlich schon abgehärtet." Grinst er.

"KLar, mich erschreckt so schnell nichts mehr, bei den fünf Chaoten." Okay ich sollte die große Klappe sein lassen, wie ich meine Klasse und besonders Jason kenne, wars das heute Nacht noch nicht.

"So Leute jetzt lockern wir die Stimmung mal wieder ein bisschen auf!" Lars kommt mit ein paar Flaschen unterm Arm auf uns zu. Hab gar nicht mitbekommen, dass er gegangen ist. Da ich nicht vor habe hier zu trinken stehe ich auf und hole mir etwas alkoholfreies aus der Küche, denn auch, wenn ich keine Ahnung davon habe weiß ich, dass das alles nichts alkoholfreies ist. Zügig schnappe ich mir eine Flasche Cola und ein Glas und schlender gemütlich wieder aus dem alten Haus raus. Okay ich hetze vielleich ein wenig... vielleicht auch ein wenig viel... aber dieses Haus ist einfach gruselig! Also setze ich mich schnell zurück auf meinen Platz neben Jessy, die ein grünes Getränk in der Hnad hält. Mhmm lecker, angewiedert verziehe ich das Gesicht und betrachte das grüne Gesöff. Das von den anderen sieht nicht besser aus.

"Cola?" Lars stellt sich vor mich und deutet auf mein Glas, aus dem ich gerade ein Schluck genippt hatte.

"Das Original, keine Fälschung." Ich hebe die Flasche hoch und zeige sie ihm, worauf er verwirrt den Kopf schüttelt.

"Probier mal das." Er drückt mir sein Glas mit... ähm ja was auch immer, in die Hand und sieht mich zuversichtlich an.

"Nein danke ich bleib bei meinem." Lächle ich, worauf er mich verwirrt ansieht.

"Das ist lecker probier doch wenigstens."

"Man Lars sie trinkt nicht." Mischt sich jetzt auch Jessy ein worauf ich ihr dankend zunicke. Er dreht sich um und geht endlich. Ich mag meine Klasse wirklich, aber warum verstehen die meisten von ihnen es nicht, wenn ich sage das ich nichts möchte? Naja ich kann auch ohne Alkohol intus Spaß haben, wie sich herrausstellt als einer von ihnen die Musik einschaltet und Talk dirty aus den Boxen dröhnt. Sofort springe ich auf, ziehe Jessy mit mir und fange an zu tanzen. Hatte ich schon mal erwähnt das ich es liebe zu tanzen? Seit ich denken kann tu ich es, ständig und überall. So wie Hazza überall und zu jeder zeit singt. Erst jetzt fällt mir auf wie ich es vermisst habe. Meinen Körper im Rythmus zu bewegen, den Bass zu spüren und sich einfach von der Musik leiten zu lassen. Seit dem Unfall habe ich nicht mehr getanzt. Die Lebenslust war einfach weg. Überfordert sehen mich die anderen an, da sie mit meinen, bzw unseren, Tanzschritten einfach nicht mithalten können. Ohne eine genaue Choreographie einstudiert zu haben tanzen unsere körper perfekt aufeinander abgestimmt. Läuft meine beste Freundin nach links, tue ich es ihr gleich, drehe ich mich um meine eigene Achse ist es Jessy, die sich neben mir dreht. So ist das halt, wenn man seit über zehn Jahren zusammen tanzt. Daneben sieht das Rumgezappele von den anderen wohl eher lächerlich aus. Lachend fallen Jessy und ich uns in die Arme als die letzten Töne verstummen und das nächste Lied erklingt.

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt