Kapitel 55

552 30 5
                                    

Immer weiter klettere ich die Leiter hinauf, bis ich auf einem kleinen Podest stehe. Durch das Gitter, welches mein Gewicht hält erkenne ich wie Zayn mir folgt. Lächelnd geht er an mir vorbei und setzt seinen Fuß auf die Treppenstufe, die im Zick-Zack Verlauf bis nach ganz oben, des rießigen Gebäudes führt. Neugierig folge ich seine Schritte über die kalten Stufen aus Metall. Meine Finger werden langsam kalt. Die Temperaturen des kalten Geländers zieht sich von meinen Finger mit einer Gänsehaut über meine ganzen Arme. Ich hätte mir eine Jacke mitnehmen sollen, denke ich doch da ist es schon längst zu spät. immer noch weiß ich nicht, was das hier alles soll und immer noch nicht weiß ich wieso ich dieses ganze Geimniss mitmache. Nach etlichen Stufen später, meine Beine durchzogen mitlerweile schon einen leichten Schmerz, kommen wir endlich oben an. Zayn stellt sich an das Ende des Daches und starrt über die Mauer hinweg. Leise laufe ich auf ihm zu und stelle mich neben ihn. Wow. Dieser Ausblick ist einfach wunderschön. Ich spüre seinen Blick auf mir liegen und erwidere ihn zögernd. Wir lächeln uns einfach nur an doch in diesem Augenblick wäre jedes einzelne Wort zu viel gewesen. Ich schaue zurück auf die kleine Stadt vor uns. Ein paar Straßenlaternen zeigen uns die geschlossenen kleinen Läden, die Familienhäuser, die seelenruhig die Stille der Nacht genießen. Kein Auto fährt über die wie leergefegten Straßen. Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie die Bäume sich in dem Wind treiben lassen. Wie er durch ihre Blätter rauscht und die kleinen Zweige zarghaft tanzen.

Plötzlich legt er seine Hand auf meine, die auf der kleinen mauer ruht, die mir bis unter die Brust reicht. Ich lächle ihn an, worauf er sie zögernd umschließt.

"Dir ist kalt." Flüstert er leise.

"Geht schon." Erwidere ich und meine es auch so. Ich will nicht gehen nur weil es ein wenig kühl ist. Doch er lässt meine Hand los. Enttäuschung macht sich in mir breit. Mein Blick fällt wieder auf ihn, doch statt die vielen Stufen wieder runter zu gehen zieht er sich seine Jacke aus und legt sie mir von hinten über die Schulter. "Zayn du brauchst nicht-" Doch er unterbricht mich.

"Ist schon gut, mir ist nicht kalt." Ich muss mein Gesicht über meine Schulter drehen, um sein ehrliches Lächeln sehen zu können. Langsam um wahrscheinlich meine Reaktion abzuwarten legt er seine starken Arme von hinten um meine Arme und verschränkt seine hände mit meinen vor meinem Bauch. Er umschließt sie, legt sein Kinn auf meine Schulter, sein Blick liegt geradeaus auf diese friedliche kleine Stadt, die vor uns liegt. Keine Ahnung wieso, doch dieser Ausblick ist wie Frieden. Niemals könnte ich mir vorstellen, dass sich hier, in diesen friedlichen leeren Straßen Menschen bekriegen, dass sie sich hassen. Es ist als wäre jeglicher Hass aus diesen Straßen verbannt worden. Als würde es hier nur so nette alte Damen geben, die jeden Samstag zur gleichen Zeit ihren Kaffe trinken und dabei Plätzchen essen. Sich über ihr Glück unterhalten, über ihre vielen Enkelkinder, über ihre Ehemänner, mit denen sie mehr als ihr halbes Leben teilen, die in diesem Augenblick bei einer Runde Schach gemütlich ein Bierchen trinken und sich über die neusten Methoden unterhalten, wie man eine Hecke am besten pflegt. Es ist als würde dies der einzige Ort seien, wo Kinder noch bedenkenlos auf den Straßen spielen können, wo die Mütter nicht vor Sorge umkommen, wenn ihr Kind mittags alleine ein paar Häuser weiter zu einem Freund läuft. Es ist als wäre hier die Zeit stehen geblieben, hier braucht man keine Handys, teure Smartphones, Laptops, die größten und dünnsten Fernseher oder irgendwelche gewaltätigen Spiele für die Playstation. Hier braucht man einen Fußball, Baskettball, Staßenkreide oder ein Seil zum springen und gute Freunde mit denen man sich draußen die Zeit vertreiben kann.

"Danke." Flüstere ich kaum hörbar.

"Nicht dafür Kleine." In diesem Augenblick ist mir egal, dass wir es mitten in der Nacht haben, dass wir in ein paar Stunden schon wieder weg müssen. Ich frage mich nicht, wieso er außgerechnet mit mir hier her gekommen ist, ich bin ihm einfach nur danbar dafür. Wir bleiben noch ein Weilchen dortstehen, bis er die Stille unterbricht.

"Wir sollten langsam wieder zurück gehen." Bei diesem Worten dreht er sein Gesicht in meine Halsbeuge, was mich zum Lächeln bringt.Ich beiße mir unbewusst auf die Unterlippe, als ich seine weichen Lippen an meinem Hals spüre, die sich ganz leicht auf meine Haut legen und kurz dort verweilen. Ich spüre die Gänsehaut auf meinen Armen. Schöner könnte ein Augenblick nicht sein. Schüchtern senke ich meinen Blick, immer noch lächelnd auf meine Unterlippe beißent, auf die Kieselsteine, die unter unseren Füßen liegen und drehe meinen Kopf ein kleines Stücken in seine Richtung. Wieder spüre ich sein Blick auf mir, wie er mich lächelnd beobachtet. Seine linke Hand entfernt sich von meinen Händen, sofort ersetzt sie kalte Luft ihren Platz. Jedoch spüre ich seine Wärme nun an meinem Kinn, welches er mit seinem Daumen und Zeigefinger leicht anhebt, sodass ich ihn anschauen muss.

"Danke das du hier bist."

"Nicht dafür Großer." Lächle ich. Braun trifft auf Grün, Grün auf Braun. Würde ich versuchen diesen Moment zu beschreiben, es würde nicht mal annäernd das beschreiben was sich hier gerade abspielt. Sekunden des Schweigens vergehen. Sekunden in denen wir uns einfach nur anlächeln, glücklich sind hier zu sein, glücklich sind uns zu kennen, glücklich sind, weil einfach alles gerade perfekt ist. Ganz langsam streicht er mit seinem Daumen über meine Wange, seine Berührungen lässt mein Herz schneller schlagen, das Blut in meinenAdern gefrieren und gleichzeitig aufkochen. Mein Puls steigt, mein Atem wird immer unregelmäßiger. Immer wieder beobachte ich wie seine Augen von meinen zu meinem Mund springen und erwische mich selbst dabei wie ich es auch tue. Das Gefühl, welches sich in diesem Moment in mir ausbreitet ist vergleichbar mit einem rießen Feuerwek. Schmetterlinge wären untertrieben. Mein Verstand wird von Sekunde zu Sekunde vernebelter, die Entscheidung zwischen Richtig und Falsch kann ich schon lange nicht mehr fällen. Seine Nasenspitze berührt ganz leicht meine. Wir drehen unsere Gesichter wie hypnozisiert zur Seite, warten beide gespannt bis das wirkliche Feuerwerk in uns erwacht. Warten auf den Augenblick in dem sich unsere Lippen berühren, warten auf den Augenblick, in dem wir zu ein und der selben Person verschmelzen, warten auf den Augenblick, der unvergesslich sein wird. Egal ob nun richtig oder falsch, wir wissen dieser Augenblick wird kommen. Es trennen uns nur wenige Millimeter davon. Sein heißer Atem prallt gegen meine Lippen, lassen eine Vorahnung in betracht ziehen, wie sich seine Lippen möglicherweise anfühlen, wie sie schmecken. Ich schließe meine Augen, in der Hoffnung so ja nichts von diesem unbeschreiblichen Gefühl des puren Glücks zu verpassen. Erwartungsvoll warte ich auf den Augenblick, spüre seine Wärme schon auf meinem Mund, fühle, wie sein Herzschlag pocht, fühle jedoch auch, wie er seine Hand von meiner Wange nimmt, sie an meinem Bauch legt und sich ganz langsam von mir entfernt. Nur mit dem Gesicht. Enttäuscht, geschockt, traurig öffne ich meine Augen. Schau direkt in seine, die mich so unfassbar sehentlich anhimmeln, das es mir das Herz zerreist. Wieso kann er nicht wenn es ihm so wehtut es nicht zu können? Wieso verzichtet er auf diesen wunderschönen Moment, dem wir so kurz bevor standen? Wieso lässt er mich so stehen? Mit meiner zerplatzen Hoffnung? Doch all die Fragen werden durch nur einen namen beantwortet und sofort tritt mir das schlechte Gewissen zusätzlich gegen mein Herz, welches immer noch wie wild gegen meinen Brustkopb springt. Harry.

"Es tut mir leid." Mit einem unglaublich entschuldigenden traurigen und verzweifelten Blick sieht er mich an. So sieht er mich an und sieht mich weiter an, bis ich immer noch völlig benebelt von grade ihm in die Arme falle, meine Hände um seinen Hals lege, meinen Kopf gegen seine Schulter schmiege. Dieser Blick trifft nicht gegen mein Herz, sondern mittenrein. Dieses Leid, war schlimmer als jedes schlechte Gewissen. Seine starken Arme drücken mich gegen ihn, gegen seine starke Brust. ich fühle seinen Herzschlag, wie er auf Hochtouren arbeitet. Sein Gesicht vergräbt er in meine Halsbeuge. Ich atme seinen Duft ein, die Wärme seiner nackten Armen, die sich um meinen kleinen Körper schmiegen. So sicher und so geborgen habe ich mich noch nie gefühlt. Nicht bei Dad, nicht bei Jason, noch nicht mal bei Harry habe ich mich so gefühlt wie jetzt. Hier in Zayns Armen. Umhüllt von seinem Duft. Umhüllt von seiner Wärme.

Es fühlt sich so gut an, so richtig und doch ist es so falsch.

Zu viel Gefühl? Zu dramatisch? Zu übertrieben? Ich habe Zweifel an diesem Kapitel und trotzdem finde ich es gar nicht mal sooo schlecht geschrieben, Meinung bitttteeeee!!!!

_Jenny__ :*

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt