Kapitel 27

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"Und 1,2,3,4,5,6,7,8" Wiederholt Jessy die Schritte, die wir eben gelernt haben auf den Weg in die Stadt.

"Der dritte Schritt ging doch so, oder?" Zusammen tanzen wir mitten auf der Straße, was einen Jungen dazu veranlasst uns hinterherzupfeifen. Wir fangen an zu lachen und laufen weiter zu dem kleinen Juweliergeschäft, wohin mich Harry geschickt hat.

"Schönen guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein?" Fragt uns die ältere Dame hinter dem Tresen freundlich.

"Mein Bruder schickt mich, ich soll hier etwas abholen." Antworte ich ihr freundlich und sie sieht mich lächelnd an.

"Auf welchen Namen denn?"

"Harry Styles."

"Ja natürlich, an den jungen Mann kann ich mich noch gut erinnern. Sie haben dieselben wunderschönen Locken und Grübchen wie Ihr Bruder." Ich lächle schüchtern und werde mal wieder rot. "Ich hole es eben, einen Moment bitte." Die freundliche Dame verschwindet kurz in einem kleinen Hinterraum und kommt mit einer kleinen Schachtel wieder. Vorsichtig öffnet sie sie und präsentiert uns die glänzende Kette, die ich mit offenem Mund sprachlos bestaune. Mit den Fingerspitzen berühre ich das kalte Metall.

"Die ist wunderschön." Höre ich Jessy neben mir schwärmen und lächle sie an.

"Mr Styles hatte recht, sie wird Ihnen wunderbar stehen. Sie ist schon bezahlt, Sie können sie also direkt mitnehmen. Sie wird Ihnen wirklich sehr gut stehen, Mr Styles hat nicht untertrieben." Sie übergibt mir mit einem breiten Grinsen die Schachtel, die ich freundlich annehme.

"Auf wiedersehen." Verabschieden wir uns von der netten Dame und verlassen den Laden. Zügig laufen wir zu mir.

"Ich glaub's nicht das der Idiot mir so eine Kette kauft. Die war doch bestimmt übelst teuer." Mecker ich als ich die Tür aufschließe.

"Ich will auch so einen großen Bruder." Schmollt das Einzelkind neben mir und verschränkt die Arme vor ihrer Brust. "Außerdem, er hat das Geld doch oder?" Lacht sie. Ich nicke. Trotzdem find ich es schrecklich, wenn mir jemand so teure Geschenke macht, selbst wenn es mein eigener Bruder ist. Wir treten in das Haus ein und hören schon mir bekannte Stimmen im Wohnzimmer.

"...Ich auch. Immerhin ist es ihr eigener Vater, ich will weder das sie Kontakt zu ihm hat, noch das sie ihn nie sieht."

"Wo ist er denn im Moment?" Wir schleichen uns näher heran und ich sehe Harry wie er mit den Schultern zuckt. Simon atmet einmal tief ein und aus.

"Wie kommt sie denn mit der ganzen Situation zurecht?"

"Ganz ehrlich, keine Ahnung. Wenn man sie so sieht bemerkt man gar nicht, dass das alles so ein Chaos ist, aber an manchen Tagen sitzt sie einfach nur in ihrem Zimmer und weint." Harry sieht auf seine Finger und fährt sich durch die Locken.

"Sollen wir mal mit ihr reden? So als Außenstehende." Fragt Liam. Wollen die mich eigentlich verarschen? Das hört sich ja so an als ob ich wegen Mums Tod jetzt psychische Behandlung brauche. Klar ist die Situation Scheiße, auch wegen meinen Dad, aber deshalb jetzt so eine Verhandlung zu führen ist doch wohl total bescheuert. Mir geht es gut! Ich schaue zu Jessy, die nur mit den Schultern zuckt.

"Ein Versuch ist es wert. Mit mir redet sie nicht." Was labert der da eigentlich? Ich rede doch jeden Tag mit ihm?

"Könnte mir mal einer erklären was das hier soll?" Schreie ich schon fast und sehe von Harry zu Simon über die Jungs zurück zu Harry.

"Hey Ellie." Sagt Harry. Will der mich verarschen? Erst redet der hinter meinen Rücken über mich und dann tut der einen auf gut gelaunter super Bruder?

 "Wieso erzählst du so einen Scheiß?!" Schreie ich weiter und schaue wütend in die Gesichter der Jungs.

"Ellie ich-" Fängt Harry stotternd an, doch ich unterbreche ihn.

"Was? Was für eine beschissene Ausrede hast du, hm?" Mein Gesicht ist bestimmt schon rot vor Wut. "Wieso erzählst du Lügen über mich? Mir geht es gut okay? Und es braucht auch keiner mit mir zu reden, weder du noch du, Liam!" Ich sehe ihn wütend an.

"Ich mach mir doch nur Sorgen." Versucht Harry mich mit seiner ruhigen Stimme runter zu bringen, doch das macht mich aus irgendeinem Grund nur noch wütender.

"Du brauchst dir keine Sorgen machen! Mir geht es gut und ich bin schon groß genug, um auf mich selbst aufzupassen." Zum Ende hin werde ich etwas leiser, sodass ich nicht mehr so rumbrülle, aber trotzdem noch deutlich die Wut hinter meiner Stimme zu erkennen ist. Mein Bruder kommt auf mich zu und legt eine Hand auf meinen Arm.

"Es ist verständlich, dass du noch nicht über Mum's Tod hinweg bist, dass bin ich auch nicht, aber mich macht es fertig, wenn ich dich so sehe. Und dann noch die Sache mit Dad." Seine matten grünen Augen treffen auf meine. Grün auf Grün. Langsam bilden sich Tränen in meinen Augen, mag es wegen der Wut von vorhin sein, Harry's ruhiger Stimme oder der Gedanke an meine Mum. "Ellie, ich will doch nur das du wieder so glücklich bist wie früher." Flüstert er leise, nachdem er mich in seine Arme geschlossen hat.

"Es wird aber nichts mehr wie früher." Flüster ich ebenso leise und sehe ihm in die Augen. Wie kann er denken, dass es wie früher werden wird? Unsere Familie zerbricht. Wenn sie nicht schon längst zerbrochen ist. Es gibt nur noch uns beide. Doch in zwei Monaten ist dies auch vorbei. Harry geht als Superstar auf Welttour und ich geh auf's College, worauf ich immer weniger lust habe, je näher der Tag rückt. Doch der heimliche Wunsch meiner Mum war immer, dass wir auf das gleiche College gehen wie sie früher und dort eine genauso schöne Zeit verbringen. Ich will sie einfach nicht enttäuschen.

 Ich weiß ziemlich kurz und unspektakulär :/ trotzdem ein paar kommis und votes? :)

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt