Kapitel 65

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Das faszinierende Kribbeln, welches ich schon auf dem Dach erfahren habe, durchfährt meinen gesamten Körper, sodass ich glaube jeden Moment innerlich zu platzen. Meine Arme habe ich schon längst in seinen Nacken gelegt, seine großen Hände drücken mich besitzergreifend gegen seinen Körper. Gierig nach mehr hängen meine Lippen an seinen. Der anfängliche Kuss ist schon lange nicht mehr das, was man aus den ganzen kitschigen Filmen kennt. Schüchtern und zurückhaltend. 

Seine Hand wandert meinen Rücken hoch in meine Haare, drückt meinen Kopf fester gegen seine Lippen, was mich nur noch verlangender nach ihm machen lässt. Unbemerkt drückt er mich näher an das große Doppelbett, bis ich die Holzkante an meinen Waden spüre und schon wenige Augenblicke später mit dem Rücken in die weiche Matratze falle. Kurz atme ich erschrocken auf und schaue in das grinsende Gesicht von Zayn, ehe ich ihn am Nacken zu mir runter ziehe und er auf mir landet. Mit seinen Armen stützt er sich neben mir ab, um nicht sein ganzes Gewicht auf mir zu lasten. Seine Lippen finden erneut die meine und ein leises Stöhnen entweicht mir, als seine Zunge meine sucht, um mit ihr um die Dominanz zu kämpfen. Sofort werde ich knallrot und sehe schnell weg. Trotzdem sehe ich sein breites Grinsen auf mir liegen und spüre schon wenig später wie seine Lippen meinen Hals liebkosten. Meine Augen fangen an zu flattern, die Stelle fängt an zu brennen und das Verlangen, welches ich noch nie so in mir gespürt hatte, bringt mich wortwörtlich um den Verstand. Mein Bruder, die Konsequenzen unseres Handelns und Jason fallen in den Hintergrund. Dieser Moment ist perfekt und fühlt sich einfach nur verdammt gut an. 

"Jetzt kann jeder sehen das du mein bist." Seine tiefe unfassbare sexy raue Stimme, die gemeinsam mit seinem heißen Atem an mein Ohr prallt, bereiten mir eine Gänsehaut. Ich lasse meine Hand von seinem Oberarm und fasse mir an die Stelle an meinem Hals.

"Was hast du-" Doch bevor ich ausreden kann, werde ich von ihm unterbrochen, indem er seine Lippen erneut auf meine legt und diese in Besitz nimmt. Der Grund, weswegen ich gerade noch erschrocken war, ist schon wieder vergessen, stattdessen gleitet meine Hand wieder seinen muskolösen Oberarm hinauf, fahren über die breiten Schultern und erkunden jedes Stück seines nackten Rückens. 

Plötzlich spüre ich seinen Arm unter mir und werde durch diesen scheinbar mit Leichtigkeit weiter auf das Bett geschmissen. Wieder grinsend beobachtet er mich wie ich ihn kurz erschrocken anschaue. Er fährt sich durch die Haare, was mich dazu bringt lustvoll auf meine Unterlippe zu beißen. Ein tiefes Brummen entfährt seiner Kehle. Langsam, ohne den Blick aus seinen wunderschönen braunen Augen zu unterbrechen stütze ich mich auf, sodass ich wieder auf gleicher Höhe mit ihm bin, fasse seine Schultern und lasse mich langsam mit ihm zurück in die Matratze sinken. Wobei er sich mit der einen Hand abstützt, benutzt er die andere, um sie an meine Wange zu legen. Meine kleinen Hände wandern in seine Haare, ziehen vorsichtig daran, was ihm ein leises Stöhnen entweichen lässt, was diesesmal mich zum Schmunzeln bringt. Wieder tanzen unsere Zungen miteinander. Ich winkel meine Beine um seine Hüfte, ziehen ihn so näher an mich ran. Anstatt sich mit der Hand abzustützen, verlagert er sein Gewicht auf seinen Ellenbogen, was ihm mir gleich viel näher bringen lässt. Seine warme Hand fährt langsam von meiner Wange runter, meinen Hals entlang, über meine Schulter hinweg meine Kurven nach. An meiner Hüfte bleibt sie kurz stocken, bevor sie unter mein Shirt kriecht. Kurz löst er sich von mir und sucht in meinen Augen nach der Erlaubnis, die ich ihm durch ein kaum erkennbares Nicken gebe. Es fühlt sich einfach alles so unfassbar gut an, so etwas kann doch nicht falsch sein. So gut und doch so falsch.

Die Hand die eben noch, von dem Stoff meines Oberteils getrennt von meiner brennenden Haut, auf meinen Hüften lag, wandert nun quälend langsam zu meiner Taille, hinterlässt eine Spur des unbeschreiblichen Gefühls, und zieht mich an ihr näher an seinen starken Körper ran. Meine Fingernägel kratzen leicht über seinen Rücken, ziehen ihn näher zu mir, um auch den letzen Abstand zwischen uns zu überbrücken. Wieder fängt er an meinen Hals zu küssen, diesmal jedoch die andere Seite, jedoch nicht so fest, nicht so dominant, sondern mit vielen kleinen Küssen, die noch einmal eine Welle der Gefühle über mich kommen lässt. Gefühle, die ich vorher noch nie hatte. Gefühle von denen ich niemals gedacht hätte, dass ich so etwas fühlen könnte. Seine Hand wandert weiter nach oben in Höhe meiner Rippen, mein Kopf legt sich wie von selbst in den Nacken. Mit der Nasenspitze streicht er langsam, kaum spürbar über meinen Hals.

"Zayn." Stöhne ich kaum hörbar, doch das Grinsen, welches ich an meinem Hals fühle, zeigt mir, dass er es gehört hat. Doch es stört mich nicht, er soll ruhig wissen, wie ich das finde. Er soll ruhig wissen, dass es mir gefällt. Er löst seine Lippen von meiner Haut, gleichzeitig spüre ich wie die eben noch brennende Stelle plötzlich eiskalt wird, doch seine braunen Augen, die mich nun verlangend mustern, lassen mich dies schnell vergessen. Braun trifft auf Grün, Grün auf Braun. Ganz langsam fährt seine Hand weiter nach oben, bedacht darauf, sofort aufzuhören, wenn er merkt, dass es mir nicht gefällt, dass ich auch nur das kleinste Anzeichen des Unwohlseins zeige. Doch dies geschieht nicht. Stattdessen lege ich meine Hände erneut in seinen Nacken, ziehen seinen Kopf näher an den meinen und lege meine Lippen langsam auf seine. Schnell wird auch aus diesem anfänglich ruhigen Kuss mehr, sodass ich nicht mehr weiß worauf ich mich konzentrieren soll. Die warme Haut, die weichen Haare unter meinen Händen. Den starken Körper, um den ich immer noch meine Beine geschlungen habe. Den unbeschreiblichen Kuss. Oder das brennende Gefühl welches Zayn mit seiner Hand auf meinem Körper hinterlässt. Die Hand, die nun nicht mehr auf meiner Taille liegt, nicht in Höhe meiner untersten Rippen ist, sondern die Hand, die meine rechte Brust nun vorsichtig umfasst. Diese leicht zusammendrückt und mich das erste mal in meinem Leben wünschen lässt, dass der dämliche Stoff, der unsere Haut nun noch trennt, weg wäre. Und als könnte er Gedanken lesen lässt er kurz von mir ab und schiebt seine Hand unter den Bügel hinweg und umfasst mich mit seiner großen Hand, was mich erneut zum Stöhnen bringt. Ich ziehe ihn noch näher an mich ran an spüre seine Beule an meinem Schritt.

"Sorry." Nuschelt er kaum hörbar gegen mene Lippen, jedoch mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Und ab genau diesem Augenblick bekomme ich es mit der Angst zu tun. Plötzlich wird mir bewusst was wir hier gerade machen, doch nicht der Gedanke an Jason lässt mich zurückschrecken, sondern der Gedanke auf was genau das hier gerade rausläuft bereitet mir einen Schauer, der mir eiskalt über den Rücken läuft. 

"Hey." Seine beruhigende Stimme lässt mich ein wenig entspannen. Die Hand, die eben noch meine Brust liebkostete legt er auf meine Wange und streicht sanft mit dem Daumen über sie. "Du brauchst keine Angst zu haben." Und trotz seiner vertrauensvvollen Stimme, bin ich mir immer noch unsicher. Der eine Teil von mir sagt, ich solle es einfach tun, der andere fürchtet sich vor den Schmerzen, vor dem und vor dem Scharm, wenn er mich komplett nackt sieht. Will ich das wirklich? Schießt es mir durch den Kopf. Ich schaue immer noch in diese wunderschönen braunen Augen, die mich so liebevoll ansehen.

"Ellie, du musst nicht, ich zwinge dich zu nichts. Wenn du nicht wil-"

"Doch!" Flüstere ich genauso ruhig wie er, jedoch bestimmend. "Will ich." Füge ich noch leiser hinzu, bevor ich den Abstand zwischen uns veringere und sich unsere Lippen erneut treffen. 

Ich bin mir sicher. Ich will es und zwar mit Zayn. 

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt