Mein Bruder Harry Styles

Kapitel 42

Ellie

"Also dann, werde ich mal." Flüstere ich leise, mit der Angst meine Stimme könnte jeden Moment zusammensacken.

"Oh man ich vermiss dich ja jetzt schon." Jessy schlingt ihre Arme um mich und drückt mich fest gegen ihren Körper. Ich tue es ihr gleich und verabschiede mich noch schnell von ein paar anderen. "Ich will noch mal!" Wieder drängt sich Jessy zwischen mir und in diesem Fall Niall und umarmt mich erneut.

"Ich liebe dich vergiss das nie." Haucht Jason mir ins Ohr, nachdem ich mich auch bei Niall, Liam und Louis verabschiedet habe. Etwas überfordert sieht Zayn mich an, bis ich einen Schritt auf ihn zugehe und meine Arme um seinen Nacken lege und ihn somit zu mir runterziehe. Er legt vorsichtig seine Arme um meinen Körper und drückt mich feste an sich.

"Ich werde dich vermissen Kleine." Höre ich seine dunkle raue Stimme ganz dicht an meinem Ohr. Sein Atem prallt gegen meinen Nacken was mir eine Gänsehaut bereitet. Schüchtern lächle ich ihm zu und schaue in seine wunderschönen braunen Augen, die mich traurig anfunkeln.

"Ich dich auch Großer." Sage ich leise und löse mich nun entgültig von ihm. "Viel Spaß auf der Tour Jungs." Lächle ich die vier noch einmal an und ziehe Jason noch ein letztes Mal in eine Umarmung. Zum Abschied küsst er mich, was ich natürlich sofort erwidere.

Mit einem letzten Blick zu meinen Freuden steige ich hinten in das Auto ein und beobachte Dad und Harry wie sie vorne Platz nehmen. Mum wäre stolz auf dich, also ziehe es jetzt durch!

Die Fahrt verläuft ohne ein wirkliches Gespräch, das Radio hat Harry irgendwann ausgestellt, was schon was heißen soll, denn normalerweise hört immer lautstark Musik beim Fahren und singt noch lauter mit.

Nach einigen Stunden Fahrt, wovon ich ein paar verschlafen habe, und einigen Pausen sehe ich schon das große Gebäude, welches wohl von nun an mein zu Hause sein wird. Nachdem das Fahrzeug also angehalten hat, steige ich langsam aus und strecke mich erstmals in alle Richtungen. Die beiden Männer holen meinen Koffer und meine Reisetasche aus dem Kofferraum und zusammen gehen wir durch die große Tür in eine noch größere Eingangshalle. Es sieht hier wirklich schön aus, dass muss ich zu geben. Natürlich habe ich mir schon einige Fotos angesehen, doch in der Realität sieht ja doch meistens alles ein wenig anders aus. Nach langem Suchen und durchfragen, haben wir schließlich das Sekretariat gefunden, wo uns die nette Dame den Weg zur Aula erklärt hat, die nebenbei gesagt, ganz in der Nähe der Eingangshalle ist, sodass wir umsonst unzählige Treppen und Flure entlang gelaufen sind. In der großen Halle angekommen fliegen meine Blicke als erstes über die Menschen, die ebenfalls mit schweren Koffern bepackt sind und deren Familien, die noch da sind. Wir setzen uns relativ weit an die Seite, sodass wir nicht so sehr auffallen und warten einfach schweigend auf das, was als nächstes kommt. Eine Rede.

Die meiste Zeit höre ich nicht zu bis der Direktor irgendwann die Namen vorliest. Geduldig warte ich bis mein Name den Saal ertönt und sich sofort einige nach mir umdrehen. Jap ich bin Ellie Styles, Betonung auf Styles und ich habe jetzt schon kein bock mehr auf irgendwelche Zicken, die sich an meinen Bruder ranmachen wollen und mich dafür ausnutzen. Betonung auf MEIN Bruder.

Ich quetsche mich also durch die Reihen und stelle mich zu einer Lehrerin und ein paar anderen Schülern, die schon aufgerufen worden sind und lese mir den Zettel durch, der in dem Umschlag war, den ich in die Hand gedrückt bekommen habe. Name, Alter, Wohnort, Telefonnummern der Erziehungsberechtigten und all so was steht da drauf. Unzutreffendes bitte melden. Ist dort drunter mit rot noch geschrieben. Außerdem steht dort meine Zimmernummer und mein Stundenplan. Auf einem weiteren Blatt muss ich meine freiwilligen Aktivitäten oder so etwas aussuchen, naja so freiwillig auch nicht, da wir mindestens zwei ankreuzen müssen. Schnell entscheide ich mich für's tanzen, das andere überlege ich mir später, vielleicht Gitarre? Ich bewundere Niall immer was für schöne Töne er ihr hervorlocken kann. Kurz nehme ich meinen Zimmerschlüssel in die Hand, stecke ihn jedoch gleich wieder zurück. Genauso wie die Esszeiten nur kurz von mir beachtet werden. Die Hausordnung lese ich mir erst gar nicht durch, viel zu viele uninteressante Wörter, die man noch früh genug herausfindet. Spätestens wenn ich etwas Verbotenes getan habe.

Nachdem also alle Schülerinnen und Schüler aufgerufen worden sind, können wir uns wieder hinsetzen, wo wir wieder endlos lange zuhören müssen, bis wir endlich erlöst werden und usnere Koffer auf unsere Zimmer bringen sollen. Die Flure sind nach Mädchen und Jungen getrennt, genauso wie die Abteilungen nach Jahrgang getrennt sind. ich bin also im 1Trackt oder wie das heißt auf dem Mädchenflur im ersten Stock, die Jungs aus meinem Jahrgang sind ein Stockwerk darüber. Neugierig wie mein Zimmer denn wohl aussehen wird suche ich nach der richtigen Zimmertür und öffne sie. Harry und Dad folgen mir dabei auf Tritt und Schritt.

Zwei Betten, zwei Schränke, zwei Nachtschränkchen. zwei Kommoden, zwei Schreibtische und zwei Schreibtischstühle. Ich denke also mal ich bin hier nicht allein.

"Nicht schlecht." Bewundert Harry das Zimmer, welches ich mir wirklich anders vorgestellt hätte, kleiner irgendwie und ungemütlicher. Wobei es natürlich noch ziemlich kahl ist, doch das ändere ich schon. Durch eine Tür gelangt man in das angrenzende Bad mit Toilette, Waschbecken, ein kleines Regal und Dusche. Alles was man braucht.

"Das war's dann wohl für's erste." Sage ich bedrückt und schaue von einem zum anderen, da fällt Harry mir auch schon um den Hals. Lange Zeit umarmen wir uns einfach nur bis ich mich dann auch von meinem Dad verabschiede und ich viel zu schnell zusehen muss, wie die beiden mein Zimmer verlassen.

"Viel Spaß auf der Tour." Rufe ich Harry noch hinterher, der mir ein kleines Lächeln schenkt.

"Dir auch Kleine, ich liebe dich." Plötzlich taucht ein Mädchen in meinem Alter neben ihm auf und starrt ihn geschockt an, bevor sie anfängt laut loszubrüllen, worauf Harry mir noch schnell ein Kuss auf die Wange drückt und mit Dad verschwindet.

"Omg du bist also wirklich die Schwester von Harry Styles und ich wohne mit dir zusammen auf einem Zimmer?" Rattert sie so schnell herunter, das ich sie kaum verstehen kann.

"Ähm ja." Antworte ich ihr etwas verunsichert von ihrem Verhalten, ich war definitiv nicht bereit für so eine aufgedreht Mitbewohnerin.

"Dann kommt er also ab und zu vorbei? Mit seinen Freunden? Also mit One Direction?!" Wie verrückt fuchtelt sie mit ihren Armen rum.

"Jetzt beruhige doch doch erst mal." Lache ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich dabei wirklich lachen sollte. "Er ist jetzt erstmal auf Welttour, dass heißt nichts da mit besuchen." Versuche ich ihr zu erklären, doch sie ist viel zu hyperaktiv um überhaupt zu begreifen, was ich ihr gerade erzählt habe. Also gebe ich es auf und fange einfach mal an meinen Koffer auszupacken.

"Ist doch okay wenn ich diese Seite des Zimmer nehme oder?" Frage ich sie.

"Ja klar nimm was du willst, ich glaube immer noch nic-" Von da an habe ich aufgehört ihr zuzuhören. Oh mein Gott du bist Harry Styles Schwester! Ich lerne 1D kennen! Wie genial ist das denn?! Diese ganzen Sätze prallen regelrecht von mir ab.

Ja das kann ja ein aufregender Abschnitt meines Leben werden...