Kapitel 36

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Oh man, was für eine Nacht. Haha das hört sich an, als hätte ich sonst was gemacht...

Grinsend stehe ich auf und gehe zu meinem Fenster, öffne es und genieße die frische Morgenluft, die so um kurz nach zwölf weht. Gähnend strecke ich mich und tapse nach unten in die Küche zu meinem Dad.

"Morgen Engel."

"Morgen."

"Na wie war es gestern noch?" Fragt er neugierig und geht zu dem Kühlschrank.

"Richtig lustig, wir haben noch getanzt und geredet."

"Und getrunken." Lacht mein Dad und sieht mich an. Einen kurzen Augenblick denke ich, dass er wieder austickt, doch dann fängt er an zu lachen. "Ich war heute Morgen kurz in Harrys Zimmer, die Luft riecht förmlich nach Alkohol." Mhmm, kommt mir irgendwie bekannt vor, denke ich, als ich an die Tage und vor allem Nächte denke, wo mein Dad noch so drauf war, wie noch vor ein paar Wochen.

"Was machst du da?" Ich stelle mich hinter ihn, mein Kopf auf seine Schulter gelegt und sehe in den kochenden Topf.

"Ich versuche." Antwortet er und rührt skeptisch in der Brühe rum. "Sieht das für dich aus wie Suppe?" Lachend schlinge ich meine Arme um seinen Hals. "Okay das reicht mir als Antwort. Und ich dachte Suppe wäre einfach."

"Dad, hast du schon jemals gesehen wie Mum oder irgendjemand anderes Ananas und Thunfisch in eine Suppe gibt?" Total überfordert sieht er mich an. Kopfschüttelnd schiebe ich ihn zur Seite, stelle den Topf zur Seite und schaue in den Kühlschrank, was wir noch alles da haben.

"Den schneidest du jetzt." Ich drücke ihm einen Salat in die Hand und sehe ihn fragend an. "Kriegst du das hin?" Er nickt. Schnell sind auch noch Gurke, Tomate und andere Kleinigkeiten geschnitten und landen in einer großen Salatschüssel. Da meine beiden Männer nicht ohne Fleisch können, brate ich noch eben ein paar Steaks. Dad deckt solange den Tisch.

"Harry?" Ich setze mich neben ihn auf sein Bett.

"Mhmm." Brummt er leise und dreht sich in meine Richtung.

"Es gibt Essen." Er schlägt die Decke zur Seite und streckt sich müde in alle Richtungen. Nachdem ich die Fenster geöffnet habe, gehe ich wieder nach unten und setze mich zu meinen Vater an den Tisch, der uns gerade Apfelschorle eingießt. Lächend sehe ich ihn dabei zu. Wie ich diese Kleinigkeiten vermisst habe. Mit ihm an einen Tisch zu sitzen. Zu reden und zu lachen.

Man merkt erst wie wichtig einen die Menschen sind, wenn man erleben musste, wie sie plötzlich weg sind.

"Kommt Harry auch?" Unterbricht er meine Gedanken mit seiner angenehmen ruhigen Stimme. Selbst diese habe ich vermisst. Seit 16 Jahren habe ich sie jeden Tag gehört und plötzlich war sie weg.

"Er müsste gleich da sein." Genau in diesem Augenblick kommt mein großer Bruder rein und setzt sich mit einem 'Morgen' zu uns und trinkt einen großen Schluck. Wenn man vom Teufel spricht.

Gemütlich essen wir alles auf und räumen zusammen die Küche auf. Fast wie früher.

"Machen wir heute was zusammen? So als Familie?" Den letzten Satz flüstert mein Dad leise hinterher.

"Tanztrainig." Mit einem fetten Grinsen sehe ich zu Harry, der mich mit einem schief gelegten Kopf ansieht.

"Also ich hätte Zeit." Ruft er begeistert.

"Nichts da, ihr habt es echt nötig. Die Choreographie soll bis zum Ende der Sommerferien sitzen."

"Ach komm schon, du glaubst ja wohl selbst nicht daran, dass wir auch nur einen Schritt der Choreo machen, oder?" Ich verdrehe die Augen und stöhne einmal übertrieben. "Außerdem, cool kids don't dance."

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt