Kapitel 60

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Ellie

Heimlich krame ich mein Handy aus der Hosentasche und schleiche mich nach draußen auf den Flur. Zum Glück kenne ich seine Nummer auswendig, sodass es Zayn nicht viel gebracht hat, sie zu löschen. Die ganze Zeit hatte ich überlegt, ob ich mich wirklich melden sollte, doch er geht mir nicht mehr aus dem kopf und ich meine er fliegt doch nicht wirklich so weit, nur um mich anzulügen, das würde doch keinen Sinn machen.

Nervös halte ich das Gerät an mein Ohr und höre ungeduldig das Tuten, bis ich seine verschlafene Stimme höre.

"Ja?"

"Ehm hey, ich bin es Ellie." Kurz höre ich nur leises Rascheln, doch dann natwortet er und ist plötzlich hellwach.

"Ellie! Hey, was gibt's? Ist alles in Ordnung?"

"Ja, alles gut. Ich wollte fragen, können wir uns vielleicht treffen?" Frage ich ihn unsicher, ich meine nach der Aktion von Harry.

"Sicher, wann?"

"Jetzt?"

"Ellie es ist drei Uhr nachts, bist du nicht müde? Also ich meine, nicht das du nachher zu müde bist um-"

"Bin ich nicht." Unterbreche ich ihn.

"Okay, soll ich dich abholen?"

"Lieber nicht. Harry und die anderen wissen nichts davon." Ich mache mit ihm ab, dass wir uns vor einem Kino treffen, welches zwischen unseren Hotels liegt. Sofort mache ich mich auf den Weg, meine Arme verschränke ich vor meinem Bauch, da doch ein kühler Wind durch die Straßen fegt.

"Ellie." Höre ich seine Stimme und sehe ihn wie er lächelnd auf mich zu kommt.

"Hey." Sage ich schüchtern und lasse mich von ihm umarmen. "Jason es tut mir wahnsinnig leid was heute passiert ist."

"Muss es nicht, ich kann deinen Bruder verstehen, ich war das größte Arschloch der Welt, ich hatte so eine wunderschöne bezaubernde Freundin und hab sie durch so eine dumme Aktion verloren, ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen." Er nimmt meine Hand und hält sie feste gedrückt in seine, seine Augen schauen mich traurig an.

"Schon geschehen." Lächle ich, worauf er mit einsteigt.

"Danke." Haucht er gegen meine Lippen und legt diese ganz langsam und vorsichtig auf meine. Das Gefühl von früher breitet sich in mir aus, wenn es sich auch ein weni anders anfühlt. Nichts besser oder schlecht, einfach nur anders.

Wir bleiben noch lange so stehen, reden über alles und setzen uns irgendwann auf die Bordsteinkante. Er legt einen Arm um mich, sodass ich näher an ihn ran rücke und meinen Kopf gegen seine Schulter lehne. Ich schließe die Augen und genieße das Gefühl in seiner Nähe zu sein. Seinen Duft so nahe zu sein, sein Herz schlagen zu hören. Dann sind wir also wieder zusammen, so richtig. Dieser Gedanke lässt mich lächeln.

"Jas?" Er nickt und sieht mich mit seinen braunen Augen an. "Ich werde aber nicht wieder mit nach Hause kommen, ich bleib hier und mach die Tour zu Ende."

"Okay, dann kann ich mich umso mehr auf dich freuen." Mhmm, hoffen wir einfach mal, dass er da auch dran denkt, wenn das nächste Mädel ihm über den Weg läuft. Ich weiß ich sollte ihm vertrauen, schließlich habe ich ihm verziehen, doch die Bilder schweben immer noch durch meinen Kopf, die Vorstellung er könnte das noch einmal machen lässt mich durchdrehen. Verziehen ist halt nicht vergessen.

"Möchtest du es den anderen sagen oder sollen wir es geheim halten?"

"Ich glaube es ist besser, wenn sie vorerst nichts davon wissen." Verständnissvoll nickt er. "Harry regt sich schon wieder ab."

Mein Bruder Harry StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt