"Okay, in zehn Minuten geht es los. Seid ihr alle bereit?" Der Manager des Stadions, in dem die Jungs heute auftreten, sieht von einem zum andere. Wir nicken. Es werden noch ein paar Vorbereitungen getroffen und schon finde ich mich auf der Bühne wieder. Inmitten der vielen Lichter. Das Adrenalin schießt durch meine Adern, meine Muskeln tanzen die Schritte wie von selbst und es fühlt sich einfach toll an.
"Das war perfekt, wie immer." Der Manager fuchtelt wie bescheuert mit seinen Armen und lächelt, sodass es aussieht als würde er jeden Moment einen Schlaganfall bekommen. Sieht man dann so aus? Ist ja auch egal.
"Naja, ich verstehe immer noch nicht was das genau auf der Bühne sollte Jungs, aber die Fans scheinen das zu lieben." Kein Wunder, dass er das nicht versteht, der ist bestimmt schon 80, denke ich und unterdrücke es mit den Augen zu rollen.
"Wir sind halt toll." Strahlt Harry.
"Du bist eingebildet." Lache ich. Und sowas nennt sich mein Bruder. Er fängt an zu grinsen und umarmt mich. "Trotzdem liebst du mich."
"Stimmt, muss ich ja auch irgendwie, schließlich bist du Familie." Er küsst meine Wange und sieht in die Runde.
"Fahren wir?" Alle sind bei dem Gedanken, dass wir in fünf Stunden schon weiter fahren, dabei. Wir kämpfen uns mit den Wagen, in denen wir sitzen, durch die Fans, die noch draußen sind und fahren über die teilweise leeren Straßen zurück zum Hotel. Dort angekommen müssen wir uns erneut durch einige Menschen schlängern, bis wir in der Lobby landen und uns in den Aufzug quetschen.
"Amy ich habe da mal eine dämliche Frage."
"Hau raus." Lacht sie und sitzt im Schneidersitz auf ihrem Bett.
"Wissen deine Eltern eigenltich, dass du das College geschmissen hast?" Sie fängt an zu grinsen.
"Nicht mal das College weiß, dass ich das College schmeiße." Lacht sie. "Gut das du mich dran erinnerst, ich sollte da vielleicht mal anrufen." Jessy und ich fange an zu lachen. Wieso habe ich immer so verrückte Freunde? Nachdem das also geklärt wurde verkriechen wir uns in unsere Betten und schlafen auch relativ schnell ein. Mein langersehnter Schönheitsschlaf wehrt jedoch nicht lange, denn ich werde durch leichtes Rütteln an meiner Schulter geweckt. Mein erster Gedanke ist: Dämliche Leute, die mich mitten in der Nacht wecken, jedoch wird diese Stimmung in meinem Kopf augenblicklich verscheucht, als ich die Person sehe, die mich geweckt hat.
"Ehm hi." Etwas verunsichert dringt seine flüsternde Stimme an mein Ohr. Bedacht darauf niemanden zu wecken setze ich mich aufrecht hin und schaue in seine wunderschönen braunen Augen, die mich durch die Dunkelheit anfunkeln. Hatte ich schon mal erwähnt wie wunderschön seine Augen sind? Ja? Egal, doppelt hält besser.
"Hi?" Frage ich ihn verwirrt und schaue auf den Wecker, auf meinem Nachtschränkchen. Die Leuchtziffern zeigen mir, dass es kurz vor zwei ist.
"Weißt du, ich musste mich lange überreden rüber zu kommen, aber naja, jetzt bin ich hier." Er steht von seinen Knien auf und reicht mir seine Hand. "Komm mit." Ich nehme sie zögernd an und stehe in meinem übergroßen T-Shirt vor ihm. Trotz der Dunkelheit sehe ich, wie er leicht rot anläuft. "Ich glaube es ist besser, wenn du dir eben eine Hose anziehst."
"Ja, glaub' ich auch." Ich muss über seine Niedlichkeit schmunzeln und suche mir eine Jogginghose, die ich schnell überziehe, genauso wie die nächstbesten Schuhe. Niedlichkeit? Gibt es das Wort? Als ich mich wieder Richtung Tür drehe, sehe ich seinen Schatten, besser gesagt seinen Rücken. Er hat sich extra umgedreht? Welcher Junge macht so was? Und das sogar ohne Aufforderung? Es gibt wohl doch noch so etwas wie Gentlemans.
"Und verrätst du mir, wo wir hingehen?" Statt mir eine Antwort zu geben lächelt er bloß und reicht mir seine Hand, die ich leicht verunsichert annehme. Er zieht mich aus dem Zimmer in Richtung des Fahrstuhles und drückt den Knopf, der in die Lobby führt. Wir gehen durch die große Eingangstür und laufen schweigend Hand in Hand die Straße hinab. Ich erinnere mich an das letzte mal, als ich durch genau diese Staßen lief. Plötzlich wird meine Hand etwas fester gedrückt. Wärme durchströmt die Adern unter meiner Haut.
"Keine Angst." Und obwohl diese Worte wie ein leichter Windhauch waren und ich sie mir genausogut hätte einbilden können, zeigten mir seine Augen, die mich in diesem Moment nicht hätten schöner angucken können, dass es nicht meine Phantasie war, die in diesen Moment durch meinen Kopf schwirrt.
Wir laufen einige Minuten schweigend weiter die Straßen entlang, bis er vor einer Feuertreppe stehen bleibt. Verwirrt sehe ich nach links und nach rechts, doch außer dieser Gasse und einem Müllkontainern ist hier nichts. Straßenlaternen an den jeweiligen Ausgängen dieses kleinen Pfades schenken uns einen kleinen Lichtkegel um nicht vollkommen von der Dunkelheit umgeben zu sein. Um ehrlich zu sein finde ich es hier etwas gruselig, besonders nachdem was letztens passiert ist. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert wenn die Kerle wieder kommen, vielleicht sogar mit noch anderen? Klar ist Zayn nicht schwach und die drei waren für ihn kein wirkliches Problem, doch was wenn da auf einmal fünf kommen? Oder zehn?
"Alles okay?" Vorsichtig berührt er meine Schulter, was mich dazu bringt leicht zusammen zuzucken und meinen Kopf von der Laterne weg zu ihm zu drehen.
"Ja." Antworte ich ihm leise. Er hatte seinen Fuß schon auf die erste Leiterstufe gestellt, nimmt in jedoch wieder runter und legt seine Hände an meine Taille.
"Du brauchst keine Angst haben okay? Ich pass auf dich auf." Ein leichtes Lächeln huscht mir über die Lippen und ich spüre wie meine Wangen eine unnormale Temperatur annehmen. Was ist bitte los mit mir? Normalerweise habe ich nicht so schnell Angst, schon gar nicht vor dunklen Sraßen, okay was letztens passiert ist vergisst man nicht so schnell und natürlich macht man sich so seine Gedanken. Ich meine was wäre passiert hätte Zayn mich nicht zufälligerweise durch das Fenster gesehen? Trotzdem erklärt das nicht wieso ich so schnell rot werde? Das ist doch echt nicht mehr normal. Ganz leicht zieht er mich an meinem Handgelenk Richtung Feuertreppe und lächelt mich an.
"Vertraust du mir?" Ich nicke bloß, für auch nur ein einziges Wort wäre meine Stimme bestimmt nicht bereit gewesen. Er deutet auf die Stufen, an denen ich vorsichtig hochklettere. Um vielleicht halb drei nachts, klettere ich über eine Feuertreppe eine Hauswand hoch. Was hat Zayn bitte hier vor? Kennt er die, die hier wohnen? Aber wieso klingelt er dann nicht und wieso nimmt er mich mit? Will er hier einbrechen? Schnell schüttle ich den Gedanken fort. Wieso sollte Zayn irgendwo einbrechen? Und wieso sollte er mich da mit reinziehen?
Was meint ihr, hat Zayn vor? :)
_Jenny__ xx
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Mein Bruder Harry Styles
FanfictionEigentlich ist das Leben von Ellie Styles perfekt. Nicht nur, weil der berühmte Harry Styles ihr Bruder ist, sondern auch weil sie die besten Eltern und Freunde hat, die man sich nur wünschen kann. Doch wie das Schicksal es nun mal so will, kann sic...