Kapitel 49

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Scheinbar war das Glück nicht auf meiner Seite. Denn nach fünf Minuten warten  veränderte sich das Licht wieder zurück, doch anstatt weiter hoch zu fahren, sanken wir im Fahrstuhl wieder nach unten.
Die aufgestaute Panik überkam mich und ich begann Zoey anzuschreien. "Zoey, falsche Richtung, nach oben und nicht nach unten!"
"Denkst du das weiß ich nicht?! Ich versuche alles, was ich kann. Bisher habe ich meine Ausbildung noch nicht abgeschlossen. Sei doch froh, dass ich nicht wie unsere Freunde unwürdig bin, sonst hätte ich es nicht einmal zu einer Ausbildung geschafft."
Nun wurde ich nicht nur von Kelvin sondern auch von Miles komisch angeschaut, denn die Stimme von Zoey tönte aus meinem Ohr auch zu ihnen.
Die Anzeige des Fahrstuhles zählte abwärts und aus dem zweistelligen Etagenzahl wurde zu einer einstelligen.
Dann kehrte es sich wieder zu einem Stillstand. Der Fahrstuhl stoppt für nur ein paar Sekunden und nach diesen Sekunden fuhr er wahrhaftig wieder nach oben. Das erwünschte Event kam wirklich zustande. Auch nach der eigentlich erlaubten Etage  hörte er nicht auf weiter nach oben zu klettern.
"Es hat geklappt, er fährt! Du bist fantastisch Zoey, ich danke dir." bedankte ich mich bei Zoey und fiel stellvertretend für sie Miles und Kelvin um den Hals.
Die Tür öffnete sich und rasch drückte ich die beiden Jungs so gegen die Wand, sodass man weder sie noch mich von draußen erkennen konnte. MIthilfe meines kleinen Handspiegels überprüfte ich, wie viele Personen sich in dieser Etaeg befanden. Wie auch in der Etage darunter befand sich erst einmal nur eine Sekretärin im großen sterilen Raum. Dazu konnte ich noch drei Türen erkennen. Die eine Tür war ohne ein Fenster und somit entschied ich mich dafür, dass sich dort wohl unser Zielort sein musste.
"Dort müssen wir hin. Kelvin lenkt die Dame ab!" gab ich Kelvin eine letzte Anweisung.
Seine Aufgabe in dem gesamten Plan war dieser Augenblick. Er atmete einmal durch und schlenderte gerade aus auf die arbeitende Dame zu uns.
Er versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln und scheiterte dabei irgendwie kläclich. Ihre Augen waren aber immerhin auf ihn gerichtet.
Sobald Kelvin seinen Mund öffnete, bekam die Welt nur dummen Mist zu hören. "Sind deine Eltern etwa Aliens?"
"Nein, warum sollten sie?"
"Weil du der schönste Stern des Universums bist."
Über diesen Spruch konnte ich nur mit meinem Kopf schütteln, welche Frau mit Niveau würde ein Gespräch bei so einem Spruch beginnen.
Die Frage nach dem Niveau der Sekretärin wurde mit ihrem lauten peinlichen Kichern beantwirtet. Diese Dame war dann wohl der beste Beweis für die Sünden der Damenwelt. Doch ich fühlte mich zumindest so sicher, dass ich meinen Kopf zu dem Thresen richten konnte.
So sah ich dann das vollkommene peinliche Verhalten dieser Schande der Frauen. Er musste ihr nur ein Lächeln schenken und schon kicherte sie wie am Spieß. Ihre Hände strichen über ihre Haare und es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch etwas sehen konnte, denn so oft sie mit ihren Wimpdern klimperte, war dies wahrhaftig ein Wunder.
Mit einem Fingerzeichen deutete Kelvin uns an, dass der Weg nun frei wäre.
"Wusstest du, dass ich fast das neuste Schauspieltalent unserer Stadt geworden wäre?"
"Sind wir denn schon beim Du, holde Maid?"
Fast wäre mir ein Kichern entwischt, als ich dieses Gesülze hörte. Doch bevor mit ein Laut über die Lippen kommen konnte, drückte mein Begleiter mir seine Hand auf den Mund und schob mich weiter vorwärts. Auf Zehenspitzen schlichen wir auf die unscheinbare graue Tür zu. Besonderst während wir an dem Thresen vorbeihuschten, klopfte mir mein Herz bis zum Hals.
Mit einem leisen Knarschen öffnete Miles uns die Tür zu dem Treppenhaus und wir verschwanden durch den Türrahmen. Als sie sich hunter uns schloss, kam es zu einem leisen Geräusch und meine Panik steigerte sich um ein Ganzes. Was passieren würde, wenn dieser Ton von der Sekretärin gehört wurde. Doch auch nach fünf Minuten wurden die Tür nicht aufgerissen. Also schienen wir auch in naher Zukunft nicht entdeckt zu werden.
Die Karte aufgeklappt begannen wir die Treppe zu erklimmen.
Drei ganze Etagen mussten sie zu Fuß hochsteigen.
Ihre dritte Phase war damit erreicht. Bis die nächste Phase begonnen werden konnte, dauerte es noch ein bisschen, denn nun waren sie in dem Gebäude drinnen. Den Rest konnten sie am besten in der Nacht durch führen.
Nach drei Stunden bekamen sie von Zoey die Nachricht, dass der Turm nun geschlossen wird und auch Kelvin endlich wieder zu ihr gestoßen war. Dass er dies mit einer Nummer auf dem Arm getan hatte, schien ihr eher zu missfallen, doch dies war dennoch half sie ihr ihren Freunden auch weiterhin.
Es war endlich spät genug, dass sie weiter machen konnten und somit hockte sich Miles vor die Tür. Sein Vorwissen als Kleinkrimineller, so wie er sich zwar niemals nennen würde, was er aber irgendwie nun einmal war, half bei dieser Aktion doch wahrhaftig ziemlich stark weiter.
Dennoch dauerte es immerhin noch fünfzehn Minuten, bevor sich die Tür ein Klicken hören ließ und sie sich ganz leicht öffnen ließ .
Mit einem selbstgefälligen Grinsen hielt er mir die Tür auf und ließ mich in den Raum dahinter treten. Ich war nun in dem Raum der gesamten Akten der Stadt. Hier würden sie alles Böse und Ungewissene an die Oberfläche bringen.
Zu aller erst schaute ich mich in dem Saal um. Überall standen verschiedene Kommoden und Schränke mit Schubladen. Niemals würden sie innerhalb einer Nacht diesen Raum alleine durch arbeiten können. Doch zumindest könnten sie es versuchen.
Aber wie sollten wir dies schaffen? Der erste Schritt war den Raum zwischen den beiden aufzuteilen. So übernahm ich die rechte Hälfte des Raumes und er war für die andere verantwortlich. Nun hatten sie immerhin eine Plan und somit stürzte ich mich einfach in die Arbeit. Denn wenn man nicht beginnt, kann man gar nichts erreichen.
Die erste Kommode war gefüllt mit den Berichten der Wirtschaft innerhalb unserer Straßen. Dies empfand ich im vordersten Sinne nicht so wichtig. Schlussendlich fiel mir auf wie altmodisch dieser Raum aufgebaut war.
Je älter die Berichte sind, desto häufiger bestanden sie aus Papier. Nur die neusten Akten, welche höchstens fünfzehn Jahre alt sein durften, waren elektronisch gesichert. So fand man in den Schubladen dann wahrhaftig USB-Sticks und diese stekcte ich dann in mein kleines Tablet. Manche benötigten ein Passwort, doch die meisten waren ungesichert. Die mit Passwort legte ich beiseite. Denn sobald ein Passwort gefragt war, schrie diese Akte doch nach Geheimnis.
Meine nächste Kommode hatte ein Schild, welches meinen Blick auf sich zog.
Unwürdige.
Meine Finger zitterten als ich die erste Schublade öffnete. Auch wenn ich es mir selbst eigentlich nicht zugeben wollte, wusste ich genau, nach was ich suchte.
Vorsichtig zog ich mit den FIngerspitzen seine Akte hervor und schlug ihn auf. Mal wieder raste mein Herz vor Aufregung. Es stimmte ich hatte Angst vor der Wahrheit. Obwohl ich wusste, dass es nichts an seiner Person änderte, so würde es dennoch zu einhundert Prozent etwas zwischen uns verändern.
"Was hast du denn da?"
"Nichts , wahrhaftig rein gar nichts."
"Dann such weiter!"
Ich nickte nur, aber meinen Blick konnte ich dennoch nicht von meinem Tablet richten. Ein dickes Wort prangte auf dem Bildschirm.
"VORSICHT! Gene der Kriminalität. Vergehen: Prügellei mit einem Wächter."
Gene der Kriminalität, was sollte dies bitte schön bedeuten? Miles, wer bist du nur?

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