Lost and cold and alone

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POV Samu

Immer weiter laufe ich weg von unserem Hotel. Die Straße runter immer und immer weiter wohin auch immer meine Füße mich tragen. Das ich Barfuß und ohne Shirt unterwegs bin ist mir gerade mehr als egal. Zum Glück ist unser Hotel etwas außerhalb und somit sind hier auch nicht so viele Menschen unterwegs.

Nach Luft hechelnd bleibe ich in einem Park stehen. Niemand scheint hier zu sein. Gut so. Es gebe nichts schlimmeres als jetzt auf Fans oder gar die Presse zu treffen. Ich schleppe mich noch etwas von dem Hauptweg weg, hin zu einer etwas abseits stehenden Bank. Niedergeschlagen lasse ich mich auf diese fallen und ziehe die Beine an. Meinen Kopf vergrabe ich zwischen meinen Knien und schlinge meine Arme um meine Beine.

Das ungewollte Joggen hat irgendwie gut getan. Es war auf der einen Seite befreiend und auf der anderen... Ich weiß nicht. Erdrückend? Nein das ist das falsche Wort. Vielleicht eher erschreckend. Weil ich abgehauen bin. Ich .. ich hab Riku allein gelassen. Scheiße! Ich habe ihn einfach weg gestoßen, während wir uns liebten. Wie wird es sich jetzt fühlen? Oh Gott er macht sich sicher tausend Vorwürfe und Sorgen. Ich bin so ein Arsch. Erst fordere ihn noch auf weiter zu machen und renne dann weg. Vittu. Ich wollte es doch... ich wollte es so sehr aber mein blöder Kopf! Er .. Er soll einfach die Klappe halten und mich in Ruhe lassen.

Alkohol. Ich brauch jetzt dringend etwas starkes. Diese Stimmen müssen aufhören. Langsam stelle ich meine Füße wieder auf den Boden. Es ist kühl geworden. Mein Kopf lasse ich einfach hängen und schließe meine Augen. Riku wird nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Es ist sicher unglaublich verletzend vom Partner mitten drin verlassen zu werden. Das verzeiht er mir nie. Vorsichtig, wie als würde mich etwas grauenhaftes erwarten öffne ich meine Augen wieder und mustere meinen Oberkörper. Ein Knutschfleck ziert eben diesen, unmöglich kann ich so in eine Bar gehen.

Träge stehe ich von meiner Bank auf. Wohin soll ich den jetzt nur? Zurück zu Riku? Niemals, er wird mich doch eh zum Teufel jagen. Zu einen der Jungs? Nein, bloss nicht die werden wissen wollen was ist und dann mache ich mich noch voll zu Deppen.
Zu Mikko? Nein lieber auch nicht, der hält mir dann nur einen Vortrag, wie blöd ich denn nur sein könnte, so in die Öffentlichkeit zu gehen. Aber wohin dann? Es bleibt ja nur eine Bar...

Widerwillig schlürfe ich durch den Park zurück zu den belebteren Straßen und hoffe inständig das mich keiner erkennt. Bei der erst besten Bar trete ich ein. Sie ist relativ leer. Nun ja es ist schon fast 11 und alle normalen Menschen müssen morgen zur Arbeit. Vereinzelt sitzen an den Tischen noch ein zwei Pärchen.

Ich suche mir einen Tisch weiter hinten direkt neben dem Tresen aus und lasse mich fallen. Bisher hat mich keiner eines Blickes gewürdigt und darüber bin ich auch froh.

"Was kann ich ihnen bringen?" spricht mich ein junger Mann an.
"Egal, irgendwas starkes" antworte ich gleichgültig.
Mit den Worten
"Hier bitte. Sitzen gelassen wurden?" stellt er das Glas vor mir ab.
Verneinend schüttelt ich den Kopf und leere das Glas. Das Zeug brennt in meiner Kehle und vertreibt augenblicklich diese innere Kälte.
"Sag mal soll ich dir ein T-Shirt leihen?" fragt mich der der Dürre Lauch vor mir und sieht mich mitfühlend an.
"Wenn das keine Umstände macht, könnte ich noch einen haben?" Frage ich und hebe das Glas.
"Ja Moment."

Fünf Minuten später kommt er mit einem dunklen Shirt wieder und reicht es mir. Während ich es mir drüber ziehe füllt er mein Glas nach.
Immer wieder schenkt er mir nach und erzählt mir aller Hand. Von sich, von seinem Job alles mögliche um mich abzulenken. Immer mal wieder nicke ich um ihm meine Aufmerksamkeit zu zeigen aber so richtig bin ich nicht da. Aus dem Abend ist bereits ein Morgen geworden und draußen beginnt es zu dämmern.

"Sach mall muscht du nischt arbeitschen nachher?" lalle ich so langsam zeigt der Alkohol seine stärkere Wirkung und ich merke das ich den Rahmen überspannt habe.
"Ne erst heute Abend wieder.. ich muss dich jetzt aber trotzdem leider rausschmeißen" sieht er mich wieder mitfühlend an.
"Jaja isch geh.. Das Shirt bring ich dir nachher odder soooo.. da... da .. besahl isch dann auch ok?"
"Ja ist in Ordnung... komm sicher nach Hause."
"Nascht " lalle ich und trete den Weg zum Hotel an.

 Though everything's crazyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt